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Was Warmes für Untenrum: Skihosen – eine Kaufberatung

Inhaltsverzeichnis

Kaufberatung Skihosen
Wir erklären Dir, warum eine Skihose beim Skifahren wichtig ist

Heute möchte ich einmal eine Anekdote aus meinem Leben erzählen. Es ist schon ein paar Jahre her, da bin ich mit zwei Freunden in die Schweiz zum Skitourengehen gefahren. Die Stimmung war gut, und auch das Wetter zeigte sich bereits am frühen Morgen von seiner besten Seite. Alles lief vermeintlich perfekt, bis wir auf dem Parkplatz standen und uns für die Tour vorbereiteten. Da ich lange Autofahrten in Skiklamotten nicht mag, hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch „Zivilkleidung“ an und suchte nun aus meiner Tasche im Kofferraum alle notwendigen Kleidungsstücke heraus. Auf einmal Panik, die Skihose ist nicht da. Nirgends. Weg. Liegt wohl zu Hause. Mist. Fluch. Zeter. Mordrio. Auch keiner von meinen Freunden hatte eine Ersatzskihose dabei, und so gab es für mich genau zwei Möglichkeiten: einen Tag in der Kneipe zu verbringen, oder in Stoffhose auf Skitour zu gehen. Ich habe mich für Letzteres entschieden und nie wieder so gefroren wie an diesem einen Tag in den Alpen. Seither weiß ich, was eine gute Skihose leistet.

Aber was macht eigentlich eine gute Skihose aus und worauf sollte man beim Kauf achten?

Welche Skihose ist die richtige?

Wie nahezu vor jedem Kauf sollte man sich im Klaren sein, wozu das Produkt, in unserem Fall die Skihose, vornehmlich benötigt wird. Der gemeine Klugscheißer wird nun sagen: „Zum Skifahren, ist doch klar.“ Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht.

Skihosen für Skifahrer und Tourengeher
Skihosen für Skifahrer und Tourengeher

Eine Skihose, die vornehmlich zum alpinen Skifahren, also zum Pisteln hergenommen wird, ist in der Regel dicker gefüttert als ihre Kollegen aus dem Freeride– oder Tourenbereich. Beim Aufsteigen wird es durch die Bewegung und Anstrengung schnell warm. Normalerweise steigt man einmal auf, fährt ab und geht entweder Essen oder gleich nach Hause. Man ist somit mehr oder weniger die ganze Zeit in Bewegung und braucht daher weniger Isolation als beim alpinen Skifahren. Denn dort wechseln sich die Phasen der Anstrengung (Abfahrt) und Ruhe (Anstehen, Liften) immer wieder ab. Während der Fahrt kommt es durch die Geschwindigkeit zu Fahrtwind, der durch die Skihose abgehalten werden muss. Zudem wärmt sich der Körper durch die Bewegung bzw. Anstrengung in der Regel auf, man schwitzt. Folgt auf eine Abfahrt nicht unmittelbar der Einkehr- oder Heimkehrschwung, heißt es, sich erst einmal in die Liftschlange einreihen und hochfahren, sprich, man steht bzw. sitzt rum und bewegt sich kaum. Der Körper kühlt aus. Ist man in dieser Situation sprichwörtlich bis auf die Knochen nassgeschwitzt, friert man schnell. Eine gute Skihose schafft es jedoch, dieses Problem durch ein ausgeglichenes Verhältnis von Isolation und Atmungsaktivität soweit einzugrenzen, dass der Skifahrer nicht weiter beeinträchtigt wird.

Egal, ob man nun aber mit einer gefütterten oder ungefütterten Hose unterwegs ist, einige Eigenschaften sollte jede gute Skihose mitbringen. Wir haben hier einmal die wichtigsten Features zusammengetragen.

Materialien und Verarbeitung

Skihosen mit Materialverstärkungen an der Beininnenseite
Materialverstärkungen an der Beininnenseite

Skihosen unterliegen sowohl beim Tourengehen als auch beim alpinen Skifahren starken Beanspruchungen. Diese werden zum einen durch Kälte, Nässe und Wind, zum anderen durch mechanische Einwirkungen wie Skischuhe, Stahlkanten und Stürze hervorgerufen. Aus diesem Grund sollte man beim Kauf darauf achten, dass die Skihose aus einem möglichst abriebfesten und robusten Material gefertigt ist. Auch können Materialverstärkungen an der Beininnenseite Beschädigungen durch Skikanten vorbeugen. Darüber hinaus ist eine hohe Wasserdichtigkeit sehr wichtig. Gerade beim alpinen Skifahren kommt es immer wieder dazu, dass man sich beispielsweise in einen feuchten Sessellift setzt oder an einen vereisten Schleppbügel anlehnt. Wer sich hier gleich bei der zweiten Auffahrt einen klatschnassen Hintern zuzieht, wird den Skitag sicherlich bereits um halb Zehn verfluchen.

Auch die Atmungsaktivität sollte nicht außer Acht gelassen werden. Gerade beim Frühjahrsskifahren oder beim Skitourengehen kommt man schnell ins Schwitzen. Ein atmungsaktives Material und Belüftungsreißverschlüsse können hier schnell Abhilfe schaffen. Darüber hinaus sollte man darauf achten, dass alle Nähte sauber gearbeitet und ggf. abgedichtet sind.

Aussehen und Passform

Ein weiteres und darüber hinaus äußerst wichtiges Kriterium ist die Passform der Skihose. Da sich über Geschmack bekanntlich streiten lässt, möchte ich an dieser Stelle nicht auf die verschiedenen Styles eingehen, dennoch gibt es ein paar Dinge, auf die man vor dem Kauf achten sollte. Das alpine Skifahren wie auch das Freeriden und Skitourengehen sind äußerst bewegungsintensive Sportarten. Daher ist es wichtig, dass eine Skihose nicht einengt und die Bewegungsfreiheit nicht beeinträchtigt. Auch sollte die Hose nicht zu weit sein, da dies beim Aufsteigen und Abfahren stören könnte und die Hose durch das zu große Volumen nicht mehr optimal isoliert.

Wer groß ist und lange Beine hat, wird dieses Problem vielleicht kennen: die Hosenbeine sind oft zu kurz. Natürlich fällt eine leichte Hochwasserhose in Verbindung mit einem Skischuh noch nicht besonders schwer ins Gewicht, aber spätestens, wenn das vorgeformte Knie mittig am Oberschenkel hängt, hört der Spaß auf. Einen Lichtblick bieten hierbei Marken wie Mammut, die auch Langlängen auf den Markt bringen.

Schneefang, Bund und Hosenträger

Eine Skihose muss richtig dicht machen. Das gilt nicht nur für das Material, sondern auch für den Bund und die Beinabschlüsse der Hose. Durch eine integrierte Weitenregulierung oder einen integrierten Gürtel lassen sich Hosen schnell und einfach an die persönlichen Körpermaße anpassen. Dies ist gerade dann besonders praktisch, wenn man je nach Witterung mehr oder weniger Mid- bzw. Baselayer trägt.

Tod dem Maurerdekolleté! So ähnlich muss sich der Erfinder der Hosenträger das gedacht haben. Gerade bei Skihosen sind diese extrem praktisch, da die Hosen aufgrund ihrer Machart doch ein gewisses Gewicht mit sich bringen und darüber hinaus rasanten Bewegungen und hohen Geschwindigkeiten ausgesetzt sind. Viele Modelle verfügen entweder über fest angebrachte oder auch abnehmbare Hosenträger. Darüber hinaus gibt es auch Hosen, die lediglich mit einer Befestigungsmöglichkeit oder ganz ohne Träger daher kommen. Generell sind sicherlich Modelle mit Trägern zu bevorzugen, in der Praxis werden diese allerdings -teilweise gerade auch von Frauen- als störend wahrgenommen. Wofür man sich letztendlich entscheidet, sollte man daher stark von persönlichen Vorlieben sowie dem Wohlbefinden abhängig machen.

Kaum etwas ist unangenehmer als Schnee im Hosenbein. Dank meiner Stoffhosenexperience bin ich auf diesem Gebiet Fachmann und möchte an der Stelle einmal eine Lanze für den Schneefang bzw. die integrierte Gamasche brechen. Integrierte Gamaschen bestehen in der Regel aus einem vergleichsweise dünnen und flexiblen Material. Sie können eng um den Skischuh gelegt werden und machen die Hose somit nach unten hin dicht. Somit ist es selbst bei Tiefschneeabfahrten nicht möglich, dass feiner Pulverschnee ins Innere des Hosenbeins gelangt. Beim Kauf sollte man jedoch darauf achten, dass der Schneefang groß genug ist, um ihn problemlos über den Skischuh ziehen zu können, gleichzeitig aber auch eng genug anliegt, dass er nicht sofort nach oben weggeschoben wird.

Taschen

Eine gute Skihose verfügt immer auch über einige praktische Taschen. Gerade wenn man nicht gerne mit einem Rucksack unterwegs ist, empfiehlt es sich darauf zu achten, dass in den Hosentaschen zahlreiche Utensilien verwahrt werden können. Dennoch sollten Taschen nicht zu sehr auftragen oder in Verbindung mit der Jacke störend wirken.

Fazit

Wenn es im Winter in den Schnee geht, ist eine gute Skihose wirklich Gold wert. (Ich weiß, wovon ich rede…). Beim Kauf sollte man vor allem auf eine gute Passform und die Funktionalität der Hose achten. Diese sollte möglichst gut am Körper sitzen und Kälte, Nässe und Schnee draußen halten. Bietet die Hose dann auch noch Platz für etwas Krimskrams und sieht gut aus, steht einem erfolgreichen Skitag fast nichts mehr im Weg.

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Bergfreundin Lisa

Kurztext: Ich bin nicht zum Bergsport gekommen, der Bergsport ist zu mir gekommen. Ende der 80er haben mir meine Eltern gezeigt wie man Ski fährt und Ende der 90er habe ich das Klettern im Verein gelernt. Seit meiner Jugend gehören außerdem Ski- und Hochtouren zu meinen festen Bergsportdisziplinen.

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