Shop

Vanlife Essentials – so wird dein Traum vom Van Wirklichkeit!

Inhaltsverzeichnis

Vanlife ist in aller Munde: ob Surf-Trip mit dem VW-Bus, reisen und arbeiten als Digitaler Nomade mit dem autarken Kastenwagen, oder Camping und Urlaub mit Freund, Freundin und Familie. Neben klassischen Wohnmobilen und Wohnwagen bilden umgebaute Kastenwagen auf Basis beliebter Transporter, wie Fiat Ducato, Ford Transit oder Mercedes Sprinter, die größte Gruppe der Vans.

Ob mit Hochdach, Klappdach, als L3 oder L4, mit Fahrradträger, Solarpanel oder Allradantrieb – die Auswahl ist riesig und reicht vom selbst ausgebauten Oldtimer mit H-Kennzeichen, über moderne Mini-Busse mit hoher Alltagstauglichkeit bis hin zum komfortablen Großraum-Van mit festem Bett und Heckgarage.

Damit du den passenden Van, beziehungsweise das passende Vanlife Konzept mit der richtigen Ausstattung für dich findest, helfen dir vielleicht folgende Überlegungen, mit denen sich jeder früher oder später beschäftigen muss: nicht jeder hat die gleichen Anforderungen und nicht jeder, der im Sommer für ein paar Wochen auf Tour geht, benötigt die winterfeste und autarke Ausrüstung eines Full-Time Digital Nomaden. Je besser du für dich herausfindest, was du mit deinem Van erleben willst, desto besser kannst du beim Kauf, Ausbau oder Umbau deine Wünsche und Ideen umsetzen.

Blick in einen vollausgestatteten Van
Auch selbst ausgebaute Camper haben ihren eigenen Charm.

Power on – die Sache mit der Stromversorgung

Je nach Ausstattung und individuellen Bedürfnissen benötigst du beim Reisen mit dem Van eher mehr oder etwas weniger Strom. Ganz ohne Strom geht es in der Praxis aber nur mit erheblichen Einschränkungen. Ein wenig Strom produziert dein Van mit laufendem Motor ohnehin. Per 12V Anschluss am „Zigarettenanzünder“ lässt sich so während der Fahrt bequem eine thermoelektrische Kühlbox oder Hybridkühlbox betreiben. Auch das Laden sämtlicher USB-Geräte wie Smartphones, Tablets oder Powerbanks funktioniert problemlos. Wer kurzfristig (und bei laufendem Motor) auf 230V Wechselstrom angewiesen ist, kann mit einem entsprechenden KFZ-Adapter den Gleichstrom aus der Lichtmaschine für die mobile Steckdose umwandeln. Allerdings lassen solche Adapter keine besonders hohe Stromstärke zu (oft bis ca. 150W). Das reicht für diverse elektrische Kleingeräte – Wasserkocher oder Induktionskochfeld können daran allerdings nicht angeschlossen werden.

Zusatzbatterien und Solaranlagen beim Vanlife

Wer auf Reisen nur Campingplätze und Stellplätze mit fester Stromversorgung anfährt, kann im Grunde komplett auf Solaranlage und zusätzliche Akkus verzichten. Um den Landstrom zu nutzen, benötigt man in der Regel nur eine CEE Außensteckdose und ein 25 m langes CEE Kabel. An vielen Stellplätzen ist außerdem Münzgeld in Form von 50 Cent oder 1 Euro Münzen die Eintrittskarte zur Landstromversorgung.

Der TÜV verlangt übrigens zwingend einen FI-Schutzschalter im Van oder Wohnmobil. Alle Van-Tüftler und Selbstausbauer sind gut beraten, sich dahingehend gezielt zu informieren, denn auch die Vorgaben und Gesetze diesbezüglich ändern sich immer wieder aufs Neue. Oft im „Reallife“ gesehen, sind auch nicht abgerollte Kabeltrommeln und/ oder Schuko-Kabel und Schuko-Adapter (also „normale Stecker/ Kabel“). Beides ist beim Camping aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt (denn so können Kurzschlüsse oder sogar Brände verursacht werden). Selbst, wenn der Betreiber oft ein Auge zudrückt – die Versicherung sieht das im Brandfall durchaus kritischer.

Camper, die auch gerne etwas abseits der ausgetreten Pfade wandeln und parken möchten, sind mit einer zweiten Bordbatterie im Van und eventuell mit einer extra Solaranlage gut beraten. Die Bordbatterie wird beim Fahren durch die Lichtmaschine aufgeladen. Mit der entsprechenden Kapazität und einem leistungsstarken Wechselrichter erzeugt sie Strom für alle Kühlschränke, Pumpen, Klimaanlagen, SAT-TV-Anlagen und Backöfen. Also im Grunde für alles, was die moderne Zwei-Zimmer-Wohnung auf Rädern so benötigt. Mit fest montierten Solarmodulen auf dem Dach können die Batterien außerdem bequem und kostenlos (von der Erstanschaffung mal abgesehen…) wieder aufgeladen werden.

Lichterkette am Camper
Vor allem beim freien Camping ist eine zweite Bordbatterie praktisch.

High End oder Low Budget?

Nicht jeder benötigt einen elektrischen Pürierstab und eine Dusche mit elektrisch beheiztem Durchlauferhitzer im Van. Eine einfache Solaranlage hilft allerdings deutlich, die autarke Reisezeit zu verlängern. Bei sparsamem Stromverbrauch (z.B. für Kühlschrank, Laptop, Licht und Smartphones) bietet auch eine „Mobile Steckdose“ mit faltbarem Solarpanel hervorragende Möglichkeiten. Wer sogar auf den Kühlschrank verzichten möchte, kann sich auch auf eine leistungsstarke Powerbank beschränken. Hält man allerdings den kompletten elektrischen Luxus mit TV und Klimaanlage auch im autarken Einsatz für unverzichtbar, muss man ziemlich tief in die Tasche greifen, und in zwei bis drei sehr teure Batterien und ein ganzes Dach voller Solarpanele investieren.

In vielen Fällen ist aber gar nicht die elektrische Versorgung der begrenzende Faktor (in Bezug auf autarkes Vanlife, auf Camping- und Stellplatz heißt es ja nur „einstecken bitte“), sondern die Versorgung mit Frischwasser, beziehungsweise die Entsorgung von Toilette und Abwasser.

Shower on – die Sache mit Wasserversorgung und Entsorgung

Vans und Wohnmobile vom professionellen Ausstatter verfügen in der Regel über einen Tank für Frischwasser und einen für Abwasser, beziehungsweise Grauwasser – also das Wasser, das aus Dusche, Waschbecken und Spülbecken aufgefangen wird. Grauwasser muss immer an den Entsorgungsstationen auf Campingplätzen oder Stellplätzen entleert werden. Einfach in den Gulli oder in die Natur kippen geht überhaupt nicht!

Die eigene Campingtoilette im Fahrzeug mitzuführen, halten manche schlichtweg für überflüssig und argumentieren, dass es ja überall öffentliche Toiletten oder die freie Natur gäbe. Wenn das jeder auf dem Stellplatz (oft ohne öffentliche WCs) sagen würde, na ja …

Für das WC im Van stehen einige Systeme zur Wahl, die vom Prinzip her nur die Klobrille verbindet. Vom simplen Porta Potti, über die weit verbreite Chemie-Toilette, bis hin zur Trenntoilette reicht das Angebot. Da dieses Thema wirklich alle Van-Bewohner dauerhaft begleitet, findest du hier einen Artikel, der sich gezielt mit WC im Van auseinandersetzt.

Wer nicht über einen Wassertank mit Pumpen und Zubehör im Fahrzeug verfügt, behilft sich am besten mit Wasserkanistern und Abwasserkanistern, die es als faltbare und feste Kanister gibt. Zusätzlich gibt es spezielle Duschsäcke, die über Absperrventil und Duschkopf verfügen. So können ca. 10 Liter Wasser bequem am Van oder einem Baum aufgehängt werden, und der Duschspaß kann beginnen. Natürlich darf dafür nur biologisch abbaubare Seife verwendet werden!

Manche Traveller statten ihr Gefährt mit einem (meist schwarzen Rohr) als Outdoordusche aus. Das Wasser wird in das leicht schräg angebrachte Rohr eingefüllt, heizt sich in der Sonne auf und kann dann an einen Duschschlauch mit Handbrause angeschlossen werden. Das funktioniert super und ist ideal für alle, die sich nach dem Surfen das Salzwasser von der Haut spülen wollen.

Outdoordusche
Campingduschen sorgen für eine kleine Abkühlung.

Heat on – Heizung, Isolierung, Kühlung und Frischluft im Van

Wie so viele Faktoren rund um das Thema Vanlife, sind auch Heizung und Kühlung sehr stark mit dem angestrebten Einsatzbereich verknüpft. Im Klartext: wer nördliche Länder eher meidet und gerne Touren im Süden und im Sommer machen möchte, der braucht meistens gar keine Heizung. Für besonders kühles Wetter ist dagegen eine Standheizung ideal, die als Heizmittel Diesel aus dem Tank oder Gas aus der Gasflasche verbrennt. Natürlich muss der Van dann auch dementsprechend isoliert sein. Für alle, die selber einen Kastenwagen isolieren möchten, ist Armaflex nach wie vor das Isolationsmittel der Wahl.

Für maximale Flexibilität im Van sorgen elektrische Heizlüfter, beziehungsweise Keramikheizlüfter. Die kompakten Gebläse sind prima, um morgens den Van etwas aufzuheizen oder abends die Temperatur um ein paar Grad zu erhöhen. Für den Dauereinsatz  (wie z.B. eine Standheizung) sind sie aber nicht geeignet. Und natürlich benötigen sie auch eine ganze Menge Strom.

Größere Wohnmobile sind mittlerweile reihenweise mit Klimaanlagen ausgerüstet. Im Van reicht in der Regel ein Aufstellfenster oder Dachfenster zur Be- und Entlüftung. Mit feuchten Tüchern vor dem Fenster lässt sich außerdem ohne zusätzlichen Energieaufwand für kühlere und frischere Luft im Van sorgen. Auch ein gut belüftetes Aufstelldach auf dem Bus oder Van ist im Sommer besonders angenehm.

Cook on – Kühlen, Kochen, Küchenhelfer beim Vanlife

Eine gemütliche Sitzecke oder Tischgarnitur mit Drehsitzen ist Herzstück der meisten Vans. Mit einem zusätzlichen Set aus Campingtisch und Campingstühlen wird das Vanlife erst so richtig angenehm und unter die Markise nach draußen verlagert. Viele Wohnmobile und Kastenwagen sind mit einem Zwei-Flammen-Gasgrill ausgestattet. Seltener sind auch Induktionskochfelder und manchmal sogar extra Backöfen ins Fahrzeug integriert.

Wer die Outdoorküche allerdings lieber in den Außenbereich verlegen möchte, hat hierfür eine fast unbegrenzte Auswahl an Möglichkeiten. Vom Gasgrill über mehrflammige Gaskocher bis hin zum mobilen Backofen oder Induktionskochfeld reichen die Optionen. Natürlich muss auch das Geschirr dementsprechend ausgewählt werden: zum Beispiel passend zum System, mit Induktion oder Gas und zur Menge, die gekocht werden soll, für Singles, Paare und Familien.

Beim Campinggeschirr können Camper eigentlich nichts falsch machen – außer Porzellan und echtes Glas einzupacken. Besser sind Teller aus Kunststoff oder Metall, und Becher aus Edelstahl oder bruchfestem Polycarbonat. Die faltbare Küchenschüssel zum Abwaschen gehört zur allseits beliebten Grundausstattung und geht mit jedem Van auf Reisen.

Kühlschränke zur Aufbewahrung von Lebensmitteln und Getränken können entweder thermoelektrisch betrieben werden, oder sie laufen mit Kompressor, der wiederum über die Gasflaschen oder mit Strom „befeuert“ wird. Die günstigste Variante ist eine thermoelektrische Kühlbox, die oft transportabel ist, und eine Innentemperatur von etwa 20°C unter der Außentemperatur erzeugt. Wenn das Thermometer im Sommer also auf 40°C im Van klettert, schmilzt die Butter im Kühler trotzdem dahin. Ein Kompressorkühlschrank oder eine Kompressorkühlbox kühlt dagegen zuverlässig und kann teilweise sogar Essen einfrieren. Wichtig sind auf jeden Fall das Gesamtvolumen, die Lautstärke der Box und auch die Aufteilung, denn nicht jede Kühlbox bietet den nötigen Platz für große Getränkeflaschen.

Küche in einem Van
Mit einem kleinen Gasherd kann man schon ein ganzes Menü zaubern.

Party on – Licht, Sound und Gadgets

Während in Zeiten vor LED und Bluetooth noch viele Vans und Wohnwagen mit viel Zeit und Mühe mit Kabeln und Lampen ausgerüstet wurden, verzichten digitale Nomaden oft komplett auf aufwendige Installationen. Die Musik kommt vom Smartphone und wird über die mobile und aufladbare Musicbox abgespielt.

Lampion-Lichterketten mit LEDs sind fast schon ein Vanlife-Style-Gadget. Cliplampen oder Lampen mit Magnethalterung sorgen ebenso für angenehme Wohlfühlatmosphäre, wie Campingleuchten, Teelichter und Kerzen. Mit Moskitonetzen, Citronella Fackeln und entsprechendem Mückenschutz zum Einreiben („Darf s ein bisschen DEET sein?“) sitzt es sich auch in Skandinavien abends noch sehr gut vor dem Van. Die klassische Stirnlampe ist natürlich auch bei jedem Vanlife-Abenteuer mit dabei – ob zum Lesen oder für Nachtwanderungen.

Für viele Vanbewohner sind Keile unter den Reifen unverzichtbar, um den Van beim Übernachten möglichst waagerecht zu parken. Andere scheinen auch ohne die mobilen Auffahrrampen gut schlafen zu können. Auch Markisen, Vorzelte und Tarps als Sonnensegel und Regenschutz gehören fast schon zur Standardausrüstung. So lässt es sich auch bei Regenwetter und praller Hitze gemütlich vor dem Van sitzen und essen.

Blick aus einem Van, zwei Personen sitzen mit einer Ukulele im Kofferraum
Eine Lichterkette ist ein schönes Van-Gadget.

Die Liste der Gadgets für das Vanlife lässt sich fast unendlich fortsetzen und orientiert sich stark nach den eigenen Interessen. Mit Outdoorspielen für Familien, technischen Spielereien, wie GoPro, Kamera und Drohnen, bis hin zu speziellem Campingzubehör für Hunde. Für Reisende im Van steht die ganze Welt der Campingausrüstung offen.

💡 Zur Info: Die einzelnen Themenbereiche, wie Wasser, Strom, Toilette und Heizung im Van wurden hier nur kurz angerissen, um einen ersten Überblick zu schaffen. Über jeden einzelnen Bereich gibt es ganze Bücher, Foren und viele Meinungen. Deswegen lohnt es sich, jeden „Baustein“ einzeln zu prüfen, denn so passt das Van-Konzept zu deinen Bedürfnissen, und du kannst unnötiges Gewicht im Van und unnötige Ausgaben schon in der Planung vermeiden.

Teile den Artikel mit anderen Bergfreunden

Bergfreund Jan

Angefangen hat alles mit Camping im selbstgebauten Wohnmobil. Im Winter erst auf zwei Brettern am Anfängerhügel, später dann nur noch auf einem im Powder. Im Sommer fast immer am und auf dem Wasser – ganz egal ob am Meer, See oder Fluss. Mal auf zwei Rädern über die Schwäbische Alb, mal auf vier Rollen durch die Stadt oder mit Wanderstiefeln an den Füssen in den Alpen, Pyrenäen und im Himalaya. Ob mit Kletterseil im Kalkstein, mit Klettersteigset im Granit oder mit Bouldermatte am Kunstharz.

Schreib uns einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Entdecke die passenden Produkte im Bergfreunde.de Shop

Diese Artikel könnten dir auch gefallen