Deutschland im März 2020. Der Corona-Virus hält die Welt in Atem, und wie viele andere Menschen verbringst du gerade sehr viel Zeit in den eigenen vier Wänden. Deine Bücher hast du schon alle durch, und Netflix kennt deine Vorlieben inzwischen besser als dein Partner. Es ist dringend Zeit für ein bisschen mehr Abwechslung! Wie wäre es zum Beispiel mit Brotbacken? Hier kommt das Rezept für unser leckeres Bergbrot!
Hinweis: Wir haben uns beim Text an dem Rezept der Wildbakers orientiert.
Bergbrot? Ihr seid ja witzig!
Ja, wir wissen natürlich, was dir jetzt im Kopf herumschwirrt: Hefe und Mehl – wo soll ich das denn jetzt her bekommen? Kleiner Tipp: Geh doch mal zu deinem Bäcker um die Ecke und frag dort nach. Meist haben die Bäcker von beidem genug und freuen sich über zusätzlichen Umsatz. Aber immer gebührenden Abstand halten! Oder du machst die Hefe einfach selbst.
Unser Bergbrot “Dinkel Extrem”: Das Rezept!
Bevor du in der heimischen Backstube richtig loslegen kannst, braucht es natürlich erstmal ein paar Zutaten. Für das Bergbrot brauchst du:
Zutaten (für 1 Brot a 750 gr.)
Kochstück:
90 gr. Dinkelmehl (Type 630)
Hauptteig:
350 gr. Dinkelmehl (Type 630)
90gr. Sonnenblumenkerne
13 gr. Salz
10 gr. Hefe
Vor- und Zubereitung
Kochstück
Für das Kochstück einfach 245 gr. Wasser zum Kochen bringen. Topf vom Herd nehmen. Das Dinkelmehl dazugeben und schnell mit einem Schneebesen unterrühren. Alles dann über Nacht zugedeckt abkühlen lassen.
Hauptteig
Für den Hauptteig wird das Kochstück mit den anderen Zutaten mit 140 gr. kalten Wasser in eine Rührschüssel gegeben (am besten mit einer Küchenmaschine, sonst gibt es gleich ordentliches Oberarmtraining für die Kletterer unter uns :-)). Alles 10 Min ordentlich kneten lassen. Bei Handarbeit darf es durchaus etwas länger sein.
Ruhe & Reifung
Den fertigen Teig für zwei Stunden bei Raumtemperatur zugedeckt ruhen lassen, dabei alle 30 Min. einmal zusammenfalten. Anschließend den Teig über Nacht abgedeckt im Kühlschrank reifen lassen.
Aufwärmen, Vorheizen & Backen
Am nächsten Tag holst du den Teig aus dem Kühlschrank und lässt ihn zwei Stunden bei Raumtemperatur aufwärmen. Nach eineinhalb Stunden schmeißt du den Backofen mit Ober-/Unterhitze auf 260 Grad zum Vorheizen an.
Wer einen Pizzastein hat, gerne auch rein damit. Ansonsten geht es auch auf dem normalen Backblech. Nach dem Aufwärmen des Teiges formst du mit nassen Händen (kaltes Wasser, da der Teig recht feucht ist) den Teig zu einer schönen Kugel.
Ab damit aufs Backpapier und den Teig noch zehn Minuten entspannen lassen.
Jetzt wird gebacken! Das Backblech aufs untere Einschubfach stellen und unten in den Ofen mit einer Schöpfkehle etwas Wasser rein kippen. Den Ofen danach direkt schließen! Das sogenannte „dampfen“ sorgt für eine tolle Kruste. Wecker auf 60-70 Min einstellen. Nach 10 Min reduzierst du die Temperatur auf 210 Grad.
So langsam duftet die ganze Wohnung nach frischem Brot. Alles richtig gemacht.
Nach der Backzeit holst du das Brot aus dem Ofen und prüfst, ob es gut durchgebacken ist. Die Kruste schmierst du zuletzt mit einem Backpinsel mit etwas Wasser ein.
Fertig ist ein sauleckeres Brot. Dauert mit Zubereitung zwar etwas länger, aber es lohnt sich. Zeit haben wir ja aktuell genug :-)! Wer auf Vorrat backen will, kann auch gerne mehrere Laibe backen und diese dann in einem Gefrierbeutel einfrieren.
Verzehrtipp: Nach dem Abkühlen direkt anschneiden und schon mit Butter alleine ist es ein Gedicht! Und unser Brot macht sich natürlich prima als Gipfelvesper – sobald wir wieder in die Berge dürfen.
Zuletzt aktualisiert: 04.04.2023
22 Comments on the Article
Hallo! Soll die Hefe in Wasser aufgelöst werden bevor sie dazu kommt oder einfach in den Teig bröseln? Viele Grüße
Als Brotback-Neuling war das hier das 3. Brot, was ich ausprobiert habe. Es ist UNGLAUBLICH LECKER. Danke für´s Veröffentlichen. Die Anleitung war für mich etwas holprig - ich denke beim 2. Bergbrot klappt es besser. Diesmal dann mit doppelter Menge. Ein Brot wird dann verschenkt. :) Danke für´s Teilen. Grüße aus dem Pott. Björn
Saulecker. Danke.
Hallo liebes Bergfreunde-Team! Vielen Dank für dieses tolle Rezept für's Bergbrot! Ausprobiert und für sehr gut befunden - geht einfach nix über einen lang und kalt geführten Brotteig... !! Der Zeit/-Arbeitsaufwand lohnt sich auf jeden Fall. Liebe Grüße, bleibts gsund! Hannelore Berlinger
Liebe Bergfreunde, ich werde das Brot am Wochenende backen, ich freue mich schon drauf. zum Kommentar von Moni vom Frühjahr darf ich anmerken, dass es immer aufwändig erscheint, wenn ein Brot vom Beginn bis zur Fertigstellung viele Stunden benötigt. In echt ist der tatsächliche Aufwand aber gering, den Rest erledigen immer Hefe und/oder Sauerteig. Und langes gehen, also viel Zeit zum Rasten, machen Brote sehr bekömmlich für unseren Darm, daher lohnt sich der Zeitaufwand auf jeden Fall. Ist doch bei uns Bergfexen ja auch so, mit angenehmen Schritten auf den Gipfel und genießen, da sind wir dann ja auch viel entspannter und genießbarer, als irgendwo hinaufzurennen und nichts vom Drumherum mitzubekommen. Liebe Grüße aus dem vielen Schnee im Süden von Österreich.
Hallo Jörn, bitte erkläre mir dieses Vorgehen einmal. "Am nächsten Tag holst du den Teig aus dem Kühlschrank und lässt ihm zwei Stunden bei Raumtemperatur aufwärmen. Nach weitere eineinhalb Stunden schmeißt du den Backofen mit Ober-/Unterhitze auf 260 Grad zum Vorheizen an." Lasse ich den Teig 2+1,5 Std. stehen dann schalte ich den Backofen ein? Knete ich den Teig nach den 2 Std. aufwären durch und lasse ihne dann 1,5 Std. stehen? Gruß Gerhard
Wunderbar! Nach einer Stunde abkühlen musste die erste Schnitte probiert werden. Das Brot ist perfekt! Weniger Zutaten geht nicht - ich liebe das. Beim nächsten Brot werde ich es am nächsten Tag anschneiden und schön warten...
Hallo, wie lange soll das Kochstück denn abkühlen? „ Alles dann über Nacht zugedeckt abkühlen lassen“ Ist das Kochstück am Abend gefertigt worden, d.h. ca. 12 h abkühlen? Danke für eine kurzfristige Antwort. Karl E.
Frage: Wann wird denn die Hefe verarbeitet? Warte auf Antwort
Hallo zusammen, habe gerade das Rezept entdeckt und eine Frage dazu. Werden für das Kochstück nur die 90gr. Dinkelmehl genommen und das restliche Mehl bei der Teigherstellung? Ich backe zwar öfters ein Brot selbst aber dies sind dann einfache Rezepte. Ein Rezept mit einem Kochteig hatte ich noch nie. Ich werde es aber sicher backen. Für Eure Antwort danke ich Euch im Voraus. Viele Grüße Peter
Hallo. Wir hatten heute das Brot. Geschmacklich echt gut. Aber unser Brot war nicht fluffig und sah nicht wie im Rezept aus. Kann mir jemand sagen, was ich falsch gemacht habe? Danke
Sensationell die nächsten ( gleich doppelt ) sind im Ansatz
Hammer lecker! Die ganze Familie liebt dieses Brot. Kann man in der gleichen Rezeptur auch andere Mehlsorten nehmen/mischen? Z.B. Laufener Urweizen, Roggen etc? Vielen Dank euch und gerne weitere solche Rezepte :-) VG Fabian
Guten Morgen, Backstück läuft, aber nehmt ihr 10g Trockenhefe oder 10g Frischhefe? Bitte kurze Info, heute soll's weiter geh'n... Danke und Grüße Sebastian
Hallo - ist die Hefe Frischhefe oder habt ihr Trockenhefe verwendet?:-)
Nicht nett, dass ihr zu dem Rezept die Quellenangabe nicht gemacht habt. Es ist wortwörtlich übernommen aus dem Buch „Wildbakers“ von Johannes Hirth und Jörg Schmid.
so und nun noch einen teil vom 630er durch vollkornmehl austauschen und deine bergbrotzeit lässt dich noch länger durchhalten :))
Klingt super, aber 245 gr. Wasser? Oder meint ihr Milliliter? VG Tim
TOP! lieben Dank für dieses tolle Rezept!
Heute gleich ausprobiert traumhaft das Brot! DANKE für diese Bereicherung
Ich habe das Brot dieses Wochenende gebacken - wirklich das ganze Wochenende, da ich mich bzgl. der Zeiten genau ans Rezept gehalten habe. Es schmeckt sehr lecker! Außen eine tolle Kruste, innen sehr fluffing. Ich genieße es gerade noch warm und nur mit Butter, Käse oder Wurst würde wohl den tollen Geschmack verfälschen. Ich hätte ehrlich gesagt gedacht, dass es größer wird. Hier war ich ein wenig enttäuscht. Ich backe öfters mein eigenes Brot und auch diese schmecken mir sehr gut. Dieses hier ist schon sehr aufwändig! Ich bin mir noch nicht sicher, ob sich der ganze Aufwand wirklich lohnt...
Das werde ich am Wochenende ausprobieren, im Holzbackofen! Bleibt gesund