Wer kennt das nicht, nach intensivem Gebrauch kommt es an den geliebten Stöcken zu Beschädigungen. Ob das nun Wanderstöcke, Skistöcke oder Trailrunningstöcke sind, spielt keine Rolle. Irgendwann ist der Verstellmechanismus hinüber, die Spitze abgenutzt oder der Schneeteller zerfetzt. Aus diesem Grund möchte ich Euch heute einmal einen Überblick darüber geben, wie Ihr Eure Leki Stöcke schnell und kostengünstig reparieren könnt und wieder fit für den nächsten Einsatz bekommt.
Problem Nr. 1 – Die Segmente der Teleskopstöcke lassen sich nicht mehr arretieren
Gerade ältere Modelle der Produktlinie Leki Makalu sind dafür verschrien: Irgendwann bleiben die Teleskopstöcke nicht mehr in der gewünschten Länge und die einzelnen Segmente schieben sich beim Einsatz unkontrolliert ineinander. Dies ist natürlich nicht nur äußerst lästig, sondern kann je nach Einsatzgebiet auch gefährlich werden. Schauen wir uns daher einmal an, was man machen kann, wenn die Arretierung der einzelnen Segmente nicht mehr zuverlässig verriegelt.
Bei Leki Stöcken kommen zwei grundlegend unterschiedliche Verstellsysteme zum Einsatz: Super Lock und Speed Lock Plus bzw. Speed Lock 2 Plus.
Das Super Lock System von Leki
Beim Super Lock System handelt es sich um ein Verstellsystem, das im Inneren der einzelnen Stocksegmente liegt und durch Verdrehen der einzelnen Segmente gegeneinander arretiert wird. Dieses System kommt in der Regel bei älteren oder einfacheren Modellen zum Einsatz. Ist das System neu, funktioniert es in der Regel tadellos. Bei mehrfachem oder auch unsachgemäßem Gebrauch kann es jedoch dazu kommen, dass der Spreizdübel bzw. die Klemmhülse, die im Inneren für die notwendige Arretierung sorgt, nicht mehr richtig greift. Die einzelnen Segmente fahren bei Belastung unkontrolliert ineinander. Zur Behebung dieses Fehlers geht Ihr wie folgt vor:
- Öffnet die Arretierung und zieht die betroffenen Segmente komplett auseinander, bis Ihr die Segmente voneinander getrennt habt.
- Das untere Segment ist mit dem Klemmmechanismus ausgestattet. Prüft nun, ob die schwarze Klemmhülse Beschädigungen oder Abnutzungserscheinungen aufweist.
- Bei einem Defekt muss die Klemmhülse getauscht werden. Diese ist als Ersatzteil von Leki erhältlich. Ist die Hülse nicht beschädigt oder abgenutzt, muss sie nur neu justiert werden, folgt hierzu einfach dieser Anleitung.
- Wenn nötig tauscht die Hülse aus und schraubt sie so weit nach oben (nach rechts drehen) dass sie eine Dicke annimmt, mit der Ihr sie gerade noch in das obere Stocksegment einführen könnt.
- Ist dies geschehen verriegelt Ihr den Verstellmechanismus wie gewohnt, die Leki Stöcke sollten nun wieder zuverlässig auch bei Belastung ihre Länge behalten.
Das Speed Lock Plus System von Leki
Bei den Verstellsystemen Speed Lock Plus bzw. Speed Lock 2 Plus von Leki handelt es sich um Verstellmachanismen, die mit einer Außenklemmung arbeiten. Diese sind vom Prinzip her vergleichbar mit der Klemmung der Sattelstütze beim Fahrrad. Durch das Öffnen bzw. Schließen eines entsprechenden Hebels, kann man die Stöcke verstellen bzw. in der gewünschten Länge arretieren. Diese Systeme arbeiten in der Regel sehr zuverlässig, doch mit der Zeit kann es auch hier zu Problemen kommen. Ist dies der Fall, geht Ihr so vor:
- Prüft den Mechanismus auf Beschädigungen. Ist beispielsweise der Hebel oder die Mutter auf der anderen Seite defekt, muss das entsprechende Teil getauscht werden. Leki bietet hierzu die jeweils passenden Ersatzteile.
- Liegt keine offensichtliche Beschädigung vor, reicht es in der Regel, den Klemmhebel ein wenig enger zu stellen. Dreht hierzu bei geöffnetem Hebel die kleine Mutter, mit der der Hebel befestigt ist, ein wenig fester. Hierzu braucht es normalerweise kein Werkzeug und auch keinen besonderen Kraftaufwand.
- Ist dies geschehen, solltet Ihr Eure Leki Stöcke wieder wie gewohnt sicher arretieren können.
Problem Nr. 2 – Der Stockteller ist defekt
Vor allem die Skifahrer und Skitourengänger unter Euch werden das kennen: Irgendwann hängt der Stockteller durch den vermehrten Kontakt mit Stahlkanten in Fetzen. Oder Ihr habt festgestellt, dass Eure geliebten Skistöcke im Tiefschnee einfach zu weit eintauchen. Kurz und gut: Der (Schnee-)Teller am Stock muss gewechselt werden. Und so wird’s gemacht:
- Entfernt den alten Teller vom Stock. Theoretisch, lassen sich die Teller mit leichtem Zug nach unten abschrauben. Gerade aber bei älteren Modellen ist das jedoch oft nicht (mehr) möglich. Hier hilft dann nur rohe Gewalt. Beispielsweise, in dem man den Teller leicht in einem Schraubstock fixiert und versucht ihn durch ruckartiges Ziehen am Stock abzustreifen. Achtet dabei aber auf jeden Fall darauf, dass Ihr die Aufnahme für den Teller an der Stockspitze nicht beschädigt.
- Ist der Teller entfernt, prüft Ihr die Stockspitze auf Beschädigungen. Weist diese einen Defekt auf, muss sie ebenfalls getauscht werden. Wie das geht, erklären wir Euch bei „Problem Nr. 3“.
- Ist mit der Spitze alles gut, könnt Ihr den neuen Teller einfach mit zarter Gewalt über das Gewinde an Eurem Stock schieben. Der neue Teller sollte dann wieder wie eine Eins sitzen.
Zu eurer Information: Diese Vorgehensweise gilt nur für Modelle mit einer Spitze mit entsprechendem Gewinde. Bei manchen Stöcken (vor allem Langlaufstöcke) sind die Teller jedoch in Kombination mit der Spitze verklebt. Nutzt in diesem Fall die Anleitung, wie man die Stockspitze wechselt.
Problem Nr. 3 – Die Stockspitze ist beschädigt
Gerade bei Trekking-, Trailrunning- und Wanderstöcken, unterliegen die Stockspitzen nicht selten einer starken Beanspruchung. Werden die Kampfspuren an den Spitzen irgendwann zu groß, greifen diese je nach Terrain nicht mehr gut und müssen ersetzt werden.
Bei vielen Leki Stöcken kann die Spitze getauscht werden. Diese ist in der Regel verklebt und lässt sich mit ein paar Tricks problemlos entfernen, z. B. die Flex Tip in Kurz- und Langversion. Darüber hinaus gibt es gerade im Langlaufbereich Stöcke mit dem Fin Vario System, bei dem sich die Spitze vergleichsweise schnell und einfach austauschen lässt.
Verklebte Spitzen tauschen
Die Spitzen bei Leki Stöcken sind in der Regel mit einem Heißkleber fixiert. Dieser ist wärmeempfindlich und löst sich dementsprechend bei höheren Temperaturen. Um verklebte Spitzen zu tauschen geht Ihr so vor:
- Handelt es sich um einen Leki-Stock mit verschraubtem Teller und wollt Ihr den Teller wiederverwenden, entfernt Ihr diesen zunächst wie bereits beschrieben. Ist der Teller ohnehin defekt, kann er auch an der Spitze verbleiben.
- Stellt den Stock, bei dem Ihr die Spitze tauschen wollt, für ca. 10 Minuten in heißes Wasser und wartet bis sich der Kleber löst.
- Nun könnt Ihr die Spitze unter leichtem Drehen abziehen.
- Reinigt den Stock von alten Kleberesten und bringt neuen Kleber auf. Auch diesen speziellen Heißkleber erhaltet Ihr bei Leki als Reparaturmaterial.
- Schiebt nun die neue Spitze über Stock und Kleber und wartet bis dieser ausgehärtet ist. Wichtig bei asymmetrischen Spitzen: Achtet auf jeden Fall darauf, dass sich diese in der richtigen Position zum Griff befindet.
Fin Vario System
Beim Fin Vario-System handelt es sich um ein Schnellwechselsystem, das speziell für Langlauf- und Skirollerstöcke entwickelt wurde. Hierbei können die unterschiedlichen Teller mit Spitzen schnell und werkzeuglos ausgetauscht werden, was wiederum eine Anpassung an die jeweiligen Verhältnisse ermöglicht. Die Spitze ist bei diesem System auf den Stock aufgeschraubt und kann durch Drehen entfernt oder angebracht werden.
Problem Nr. 4 – Der Stockgriff ist verschlissen
Handschweiß, Staub, Dreck und mechanische Einflüsse, das alles macht Stockgriffe mit der Zeit nicht gerade besser. Dennoch muss eine Beschädigung am Griff nicht gleich das Aus für den geliebten Leki-Stock bedeuten, denn auch die Griffe können hier mit ein paar Tricks getauscht werden.
Die Stockgriffe bei Leki Stöcken sind ebenfalls mit einem hitzeempfindlichen Kleber verklebt. Dementsprechend ist die Vorgehensweise vergleichbar mit dem Austausch der Stockspitze. Und so geht’s konkret:
- Stellt den Stock mit dem Griff voran für ca. 2 Minuten in heißes Wasser, bis sich der Kleber löst.
- Nun könnt Ihr den Griff mit etwas Kraft und unter leichtem Drehen abziehen.
- Reinigt den Stock von Kleberesten und bringt neuen Heißkleber auf.
- Schiebt den neuen Griff über Kleber und Stock. Hierzu braucht es ein wenig Gewalt. Ihr könnt daher auch den Griff auf Tisch oder Boden aufstellen und den Stockschaft von oben in den Griff hineindrücken. Ist der Griff weit genug über den Schaft geschoben kann er noch verdreht werden. Achtet daher auf jeden Fall darauf, dass der Griff richtig ausgerichtet ist, bevor der Klebstoff aushärtet.
Ihr seht also, auch größere Beschädigungen müssen nicht gleich zum Austausch der Stöcke führen. Habt Ihr vielleicht noch ein paar Tricks auf Lager, um Leki Stöcke zu reparieren, die ich noch nicht kenne? Oder könnt Ihr von einer gelungenen Reparatur an euren Leki Stöcken berichten? Teilt das gerne mit uns und schreibt uns einen Kommentar.
1 Kommentar zum Artikel
Sehr gute Tipps! Ich habe zwei alte Leki-Makalu-Stöcke die sich nicht mehr feststellen ließen. Jetzt funktionierts wieder :-)