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Orientierungslauf – Abseits ausgetretener Pfade

Inhaltsverzeichnis

Du, der Wald, die Karte und der Kompass. Nicht mehr und nicht weniger. Du beginnst zu rennen. Deine Füße setzten auf den Waldboden, die Äste knacken, das Moos ist weich, vorbei an Steinen und Felsen. Du bist tief im Wald. Scheinbar unberührte Natur um dich herum. Die Äste schlagen im Dickicht gegen deine Arme.

Du rennst weiter, überspringst einen Flusslauf, watest durch den dahinter liegenden sumpfigen Untergrund und ziehst dich die steile Böschung hinauf. Die Karte und der Kompass in deiner Hand sind dein einziges Hilfsmittel im unbekannten Gebiet.

Die Signaturen auf der Karte zeigen dir wie das zu durchlaufende Gelände geformt ist. Anhand der Karte kennst du deinen aktuellen Standort, bestimmst die gewünschte Laufrichtung und bewegst dich zu deinem gewünschten Ziel. Was ist das Ziel? Immer der nächste Posten.

Karte und Kompass sind die einzigen Werkzeuge beim Orientierungslauf.
Orientierungsläufer haben nur eine Karte und einen Kompass zur Verfügung.

Was ist Orientierungslauf?

Beim Orientierungslauf werden mit Hilfe von Karte und Kompass mehrere Kontrollpunkte, sogenannte Posten, im Gelände angelaufen. Die Standorte der rot-weißen Postenschirme und deren Reihenfolge dieser sind in der detaillierten Spezialkarte eingezeichnet.

Die Laufroute von Posten zu Posten ist nicht vorgegeben, der Orientierungsläufer bestimmt sie selber. Ein elektronischer Chip, der Codenummer und Uhrzeit an den Posten erfasst, dient als Beweismittel für das Anlaufen der Posten. Es gewinnt derjenige, der die komplette Bahn in der schnellsten Zeit bewältigt.

Welche Fähigkeiten braucht man als Orientierungsläufer?

Die Outdoor-Sportart erfordert ein feines Zusammenspiel von Körper und Geist. Schnelle Beine und ein klarer Kopf sind die Grundlage. Alles dreht sich darum die Karte zu lesen und dabei wirklich schnell durch unwegsames Gelände zu rennen. Die Orientierungsaufgabe ist nicht mit GPS-, Navigationsgerät oder Smartphone zu meistern bzw. sind diese gar unzulässig.

Orientierungsläufer auf einem Bergtrail
Orientierungsläufe sind sowohl geistige als auch körperliche Anstrengung.

Sich ohne technische Hilfsmittel, nur mit Karte und Kompass, seinen Weg durch das unbekannte Gelände zu bahnen ist der Ansporn beim Orientierungslauf. In voller Laufgeschwindigkeit gilt es anhand der Signaturen auf der flachen Papierkarte im Kopf ein dreidimensionales Bild davon zu formen, wie das Gelände aussehen müsste, sich die optimale Laufroute in diesem Gelände vorzustellen und schließlich diese Route in hohem Tempo punktgenau zu laufen und umzusetzen.

Und nur weil wir in diesem Artikel von hoher Laufgeschwindigkeit sprechen, heißt das nicht, dass die Orientierungslaufbahn nicht auch wandernd im Genusstempo bewältigt werden kann. Orientierungslauf kann beides: Spitzen- und Breitensport. Jeder in seinem Tempo. Jeder in seinem Leistungsvermögen. Egal ob jung oder alt. Egal ob Anfänger oder Erfahren.

Jede Orientierungslaufbahn ist in Länge und Schwierigkeitsgrad nach Altersklassen von 7 bis 90 Jahren angepasst. Orientierungslauf ist für die ganze Familie.

Die Einzigartigkeit der Rennen ist faszinierend. Kein Orientierungslauf ist gleich. Immer neue Karten, neue Gelände und neue Postenstandorte bieten vollendete Abwechslung. Alpines Gelände in der Schweiz, schier endlose Wälder mit Blaubeerbewuchs in Skandinavien, Küstenwälder in Portugal, Felsformationen in Tschechien, Karstgelände im französischen Jura und und und.

Große Vielfalt, aber überall gilt es mit der Karte in der Hand die schnellstmögliche Laufroute von Posten zu Posten zu finden.

Wald im Winter
Orientierungsläufe werden nie langweilig. Sie finden an ganz unterschiedlichen Orten zu ganz unterschiedlichen Bedingungen statt.

Welche Ausrüstung nutzt man beim Orientierungslauf?

Posten werden nicht gesucht, Posten werden gefunden. Orientierungsfehler schenken mehr Zeit im Wald, lassen aber die Gesamtzeit steigen und damit die Platzierung in der Ergebnisliste nach unten rutschen. Dann wenn Kartenbild und reales Gelände nicht mehr übereinstimmen, dann wenn man sprichwörtlich „lost“ im Wald steht, allerspätestens dann ist der Blick auf den Kompass essenziell.

Halte ich die Karte richtig eingenordet in den Händen? Zeigen der Nordpfeil auf der Karte und die Kompassnadel in die gleiche Richtung? Die Daumen- oder Plattenkompasse von Silva ermöglichen die Bestimmung der Nordrichtung auch optimal im Lauf und den damit einhergehenden Erschütterungen.

Das unwegsame Gelände und auch das Wetter erfordern in der Schuhwahl Robustheit, Trittsicherheit und Leichtigkeit. Denn darauf kommt es an, wenn man schnell bergab und bergauf quer durch den Wald rennen möchte. Schuhe mit Trailsohle oder Dobb-Spikes, wie von INOV, ICEBUG oder VJ Sport, geben bei allen Witterungsbedingungen und Geländeformationen Halt.

Hose und Trikot sind aus leichtem, reißfestem Material mit geringer Wasseraufnahmekapazität. Darauf spezialisiert haben sich u.a. Marken wie Trimtex, Nonamesport und ISC Sport.

Trailrunningschuhe eignen sich auch für einen Orientierungslauf.
Leichte aber stabile Schuhe mit gutem Profil eignen sich zum Orientierungslauf am besten.

Wie kann ich einsteigen?

Orientierungslauf im Gelände weit weg von Straße und Stadt, aber auch abseits von Trails und Wanderwegen ist gleichbedeutend mit einer Rückkehr in die freie Natur. Jeder aus der laufenden Bergfreunde-Clique auf der Suche nach einem neuen Reiz kann sich mit der Teilnahme an einem Orientierungslauf kostbare Erinnerungen und Momente erschaffen.

Lebt eure Leidenschaft für die Natur hautnah, meistert eine Herausforderung und stellt eure technischen und läuferischen Fähigkeiten auf die Probe. Es bleibt ein Abenteuer am Startpunkt eine Karte zu bekommen, sich aufzumachen in unbekanntes Gebiet, Kontrollpunkte in der Natur auf der unabhängigen und selbstbestimmten Route zu finden und wieder ins Ziel zurück zu kommen.

Die nächstgelegenen Vereine für ein Einsteigertraining oder gleich die nächsten Wettkampftermine in Deutschland, Schweiz oder Österreich entnimmst du den jeweiligen Websites o-sport.de, swiss-orienteering.ch und oefol.at.

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Bergfreund Gastautor

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