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Outdoor-College in Norwegen

Inhaltsverzeichnis

Frischluft statt Kreidestaub
Frischluft statt Kreidestaub

Während der Schulzeit ein Jahr im Ausland zu verbringen, gehört inzwischen zu vielen Lebensläufen von Jugendlichen dazu. Ganz oben auf der Liste stehen natürlich die USA oder Neuseeland, aber auch China oder lateinamerikanische Länder. Für Jugendliche, die es in die norwegische Natur zieht, gibt es seit zwei Jahren ein deutsch-norwegisches Projekt, das Outdoor-College Norwegen. Hier erlernen Jugendliche neben verschiedenen Outdoorsportarten auch das Leben in der Gruppe und vor allem in der Natur kennen.

Wir stellen Euch das Outdoor-College Norwegen vor. Ganz viel wilde Natur, eine gehörige Portion Abenteuer, und das Leben in einer festen Gruppe. So sieht das Programm für die 28 deutschen Schüler im Grunde aus, die sich jedes Jahr von August bis Februar im Outdoor-College in Sirdal in Süd-Norwegen einfinden. Dabei sollen sie nicht nur lernen, wie man einen Hundeschlitten lenkt, eine Wintertour organisiert und plant oder mit dem Kajak sicher über einen See kommt. Ganz oben auf dem Lehrplan steht die persönliche Entwicklung der Jugendlichen mit einer und durch die Gruppe, und auch die Fähigkeit, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.

Das Outdoor-College Norwegen

Gegründet wurde das Outdoor-College vor drei Jahren von den erfahrenen Outdoor-Trainern Maike und Günther Hoffmann. Neben weiteren fünf Outdoor-Trainern kümmern sich vier deutsche Lehrer darum, dass die Schüler während ihres siebenmonatigen Aufenthalts in gängigen Fächern unterrichtet werden, und im besten Fall nach ihrer Rückkehr nahtlos in den deutschen Schulalltag zurückkehren können.

Dr. Rolf Hoffmann Skole
Dr. Rolf Hoffmann Skole

Das College liegt in der kleinen Kommune Sirdal im Süden Norwegens. Hier haben die Jugendlichen nicht nur Natur im Überfluss, das College pflegt auch einen engen Kontakt zu den nahegelegenen Gymnasien in Tonstad und Sinnes und beteiligt sich an Stadtfesten oder anderen sozialen Projekten. So erhalten die Schüler auch einen direkten Kontakt zu Norwegen und seinen Einwohnern.

Alltag

Untergebracht sind die Jugendlichen auf dem Grundstück der Dr. Rolf Hoffmann Skole in Viererzimmern. Die Belegung der Zimmer wechselt in regelmäßigen Abständen, um das Gemeinschaftsgefühl der Gruppe zu stärken und Grüppchenbildungen zu vermeiden. Und natürlich müssen die Schüler auch im Haushalt mit anpacken; sie lernen Kochen und kümmern sich selbstständig um Ordnung und Sauberkeit im Haus.

Die Schüler haben auch Kontakt mit Huskys.
Die Schüler haben auch Kontakt mit Huskys

In kleinen Gruppen werden die Schüler in den gängigen Fächern Mathematik, Naturwissenschaften, Englisch, Geschichte und Sport unterrichtet. Dem Unterricht liegt dabei der Lehrplan von Schleswig-Holstein zugrunde. Die Lehrer stammen allesamt aus Deutschland und haben mindestens das erste Staatsexamen absolviert. Einzige Ausnahme ist der Unterricht in Norwegisch, der von einem muttersprachlichen Lehrer gehalten wird.

Neben dem normalen Unterricht und ihren häuslichen Pflichten arbeiten die Jugendlichen auf der angrenzenden Huskyfarm, an der das Outdoor-College beteiligt ist. Die Schüler werden fortlaufend in die vertrauensvolle Arbeit und Pflege der Tiere eingebunden und müssen Verantwortung übernehmen. So sollen Durchsetzungsvermögen, Verantwortungsbewusstsein und Einfühlsamkeit gefördert werden.

Regelmäßig auf Tour

Das Outdoor-College verdient aber seinen Namen nicht lediglich dadurch, dass es in Norwegen mitten im Wald steht. Alle vier Wochen bricht die Gruppe mit ihren Trainern zu einer mehrtägigen Tour auf, um das Leben in der Natur kennenzulernen. Je nach Jahreszeit sind sie auf dem Fjord, mit Schneeschuhen, dem Hundeschlitten oder Langlaufskiern unterwegs.

Ziel ist es, dass die Schüler lernen, solche Touren zu planen, zu organiseren und selbstständig durchzuführen. Dazu lernen die Jugendlichen:  Achtsamkeit in Bezug auf Mensch, Husky und Natur, sowie sich auf Neues einzulassen, persönliche Grenzen zu erfahren und diese mit Hilfe der Gruppe zu überwinden. Sie erfahren, sich auf eine Gruppe verlassen sowie dieser vertrauen zu können. Die persönlichen Stärken jedes Einzelnen – außerhalb des Klassenzimmers- werden auf den Touren für alle deutlich.

Die Schule reist in dieser Zeit allerdings im Rucksack mit, und der Unterricht geht in der Natur weiter, bei Wind und Wetter. Das setzt natürlich auch voraus, dass die Lehrer ebenfalls leidenschaftliche Outdoorfans sind und kein Problem damit haben, mal bei Schneetreiben in einem Zelt zu schlafen.

Am Ende eines jeden Schulhalbjahres gibt es für die jeweilige Gruppe eine 12-tägige Abschlusstour im winterlichen Süd-Norwegen. Diese wird von den Jugendlichen selbst geplant und organisiert. Hier können sie dann das Wissen, das sie sich in den vergangenen Monaten aneignen konnten, zum ersten Mal selbstständig einsetzen.

Voraussetzungen für den Aufenthalt im Outdoor-College Norwegen

Es kann sich im Grunde jeder für das erste Halbjahr der neunten Klasse bewerben. Allerdings müssen die Kosten getragen werden, und man muss für sieben Monate aus der Schule austreten. Ganz wichtige Voraussetzungen sind außerdem, Spaß an Gruppenunternehmungen zu haben und aktiv in der Natur unterwegs zu sein.

Da die Jugendlichen auf sehr engem Raum leben, fernab von zuhause, und auf Tour Verantwortung für sich und die Gruppe übernehmen müssen, wählen die College-Betreiber die Jugendlichen aus dem Bewerberpool aus. Zu diesem Zweck müssen die Jugendlichen neben einer ausführlichen Bewerbung auch an einer Kennenlernwoche teilnehmen. Hier treffen sie das Team und die anderen Bewerber, und können sich so schon einen ersten Eindruck machen. Gleichzeitig stellt die Woche eine super Chance dar, sich nochmals genau zu überlegen, ob sie für den finalen Schritt, nach Norwegen zu gehen, bereit sind. Einen ersten Eindruck erhalten auch die Trainer. Sie versuchen anschließend, ein möglichst harmonisches Team zusammenzustellen. Dabei kommt es aber nicht darauf an, dass alle Jugendliche ähnlich sind, sondern dass sie gemeinsam ein gutes Team bilden können.

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Bergfreundin Wiebke

Ein sonniger Tag (nicht zu heiß, nicht zu kalt), an einem schönen Kletterfels nicht zu voll, nicht zu leer, mit lieben Freunden und Hund. Was kann es schöneres geben. (außer siehe Kaiserschmarren).

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