„Kenne deinen Feind“, heißt es in der Kriegslehre. Und die blutsaugende Bakterien- und Krankheitsschleuder namens Zecke ist für viele Outdoor-Menschen so etwas wie der Staatsfeind Nr. 1.
Da wir die Zecken weder ignorieren noch loswerden können, sollten wir uns stattdessen einmal in sie hineinversetzen und die Welt aus ihrer Sicht betrachten. Ein Herz für Zecken also? Na, so weit wollen wir dann auch nicht gehen. Wir wollen nur genauer wissen, wer die Biester sind, um besser zu verstehen, warum sie uns so gerne piesacken. Vielleicht können wir im Idealfall dann auch ihr Interesse von uns ablenken.
Was sind Zecken?
Wie das winzige, achtbeinige Tierchen aussieht, dürfte wohlbekannt sein. Ebenso wie die Tatsache, dass es extrem zäh und überlebensfähig ist. Zecken können problemlos 9 Jahre alt werden, manche sogar 20 Jahre erreichen. Sie scheinen also “nicht totzukriegen” zu sein und haben dies mit ihren ähnlich beliebten Kollegen und Kolleginnen, den Kakerlaken, gemeinsam.
Mit ihren etwa 900 Arten gehört die Zecke zu den Milben, die wiederum eine Unterklasse der Spinnentiere im Stamm der Gliederfüßer sind. Das Blut von Tieren und Menschen ist ihre Leibspeise. Eigentlich ist das verlorene Tröpfchen Blut für uns durchaus verschmerzbar und auch der Stich ist meistens kaum bemerkbar. Dennoch sind Zecken kaum weniger gefürchtet als Skorpione oder Schlangen. Darauf werden wir später noch ausführlich eingehen, zunächst schauen wir uns allerdings erst einmal das Verhalten und die Verbreitung der Zecken an.
Verhalten
Oft heißt es, Zecken würden sich von Bäumen auf ihre Opfer fallen lassen. Doch das stimmt so nicht. Wenn überhaupt, dürften solche gezielten Zecken-Basejumps eher selten vorkommen. Vielmehr warten Zecken bis etwa 1,5 m Höhe auf Grashalmen, in Pflanzen und Gebüsch. Streifen wir an diesen vorbei, krallen sich die Zecken an uns -oder einem anderen, potentiellen Wirt- fest.
Die meisten Arten, wie der hierzulande weit verbreitete Holzbock, sind „passive Lauerer“. Sie bewegen sich kaum „freiwillig“. Nur bestimmte Arten, wie die Braune Hundezecke, bewegen sich bei der Wirt-Suche mit etwa 5-8 m pro Stunde aktiv vorwärts.
Auf der Suche nach einer Mahlzeit hilft den Zecken ihre Fähigkeit, Vibrationen, Lichtveränderungen und Stoffe zu erkennen, die das potenzielle Opfer aussendet, abatmet und ausschwitzt. Auf der Haut des Menschen oder des Tieres krabbeln sie dann oft teils mehrere Stunden umher, bis sie eine möglichst feuchte, warme und gut durchblutete Einstichstelle gefunden haben. Beim Menschen sind das bevorzugt Kniekehlen, Achselhöhlen, der Haaransatz am Nacken, die Leistengegend, der Bauchnabel oder die dünne Haut hinter den Ohren.
Beim Stich gibt die Zecke Speichel in die Wunde ab. Damit hemmt sie die Blutgerinnung und das Schmerzempfinden des Tieres oder Menschen. Das Opfer bemerkt so oftmals überhaupt nichts. In aller Ruhe wird die Zecke dort verweilen, bis sie sich zum vielfachen ihrer Normalgröße „vollgesoffen“ hat und sich vom Körper des Wirts abfallen lässt. Das Ganze wirkt für menschliche Maßstäbe schon irgendwie grotesk und „maßlos“. Eigentlich ist die Zecke auch nur eine Art Quartalssäufer und bleibt die allermeiste Zeit abstinent. Nur drei Mal in ihrem Leben benötigt die Zecke die Blutauffrischung: in ihren Entwicklungsstadien als Larve (hier ist die Zecke am gefährlichsten, da sie zu diesem Zeitpunkt sehr klein und am schwersten zu sehen ist), als Nymphe und als ausgewachsene Zecke. Dazwischen können manche Zeckenarten bis zu 5 Jahre ohne „Mahlzeit“ auskommen!
Lebensraum und Verbreitung
Zecken sind – leider – weltweit verbreitet. In Deutschland (insbesondere in Süddeutschlands feuchten Wäldern und Wiesen) finden sie günstige Bedingungen vor.
Die Zeckensaison ist hierzulande von März bis Oktober, bei milden Wintern aber auch länger – und in Extremfällen sogar ganzjährig. Viele Zeckenarten können auch starken Frost über mehrere Tage hinweg unbeschadet überstehen.
Warum sind Zecken gefährlich?
Es ist kein großes Geheimnis: die Gefahr der Zecke liegt in den Krankheiten, die sie überträgt. Zecken gehören unter allen parasitischen Tiergruppen zu den größten Überträgern von Krankheitserregern. Menschen werden regelmäßig und in relativ großer Zahl durch Zeckenstiche(/-bisse) mit verschiedenen Krankheiten angesteckt.
Der abgegebene Speichel der Zecke kann Bakterien, Viren und andere Krankheitserreger in das menschliche Blut schleusen und trotz der Immunabwehr in seltenen Fällen allergische Reaktionen auslösen. Auch der weniger appetitliche erbrochene Inhalt aus dem Verdauungstrakt der Zecke kann in unser Blut gelangen, wenn die Zecke beim Herausziehen gequetscht wird.
Es folgen nun einige Informationen über mögliche Krankheiten sowie Vorbeugungsmaßnahmen. Medizinische Themen sind allerdings oftmals komplex, heikel und beinhalten manchmal weit weniger gesichertes Wissen, als es auf den ersten Blick erscheint. Deshalb der Hinweis, dass hier keine Gewähr für die Richtigkeit aller Angaben gegeben werden kann.
Welche Krankheiten übertragen sie?
Die am häufigsten auf Menschen übertragenen Erkrankungen sind die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und die Lyme-Borreliose. Daneben gibt es eine Reihe weiterer möglicher Krankheiten. Mehr dazu erfahrt ihr, wenn ihr auf diesen Link klickt.
FSME
Die gefürchtete Virenkrankheit führt zunächst zu grippeähnlichen Symptomen, bevor sie Entzündungen der Hirnhaut, des Gehirns und des Rückenmarks auslöst. Symptome sind Kopfschmerzen, Schwindel und später Lähmungen, die schlimmstenfalls lebensbedrohlich werden können. Gegen die FSME gibt es keine schulmedizinische Therapie, dafür aber die Möglichkeit zur Impfung. Zum Glück ist die Wahrscheinlichkeit einer Infektion relativ gering:
„Selbst in FSME-Gebieten tragen laut Robert-Koch-Institut nur durchschnittlich bis zu 3,4 Prozent aller Zecken das Virus in sich.“
Und das bedeutet zudem noch nicht, dass man bei drei von hundert Zeckenstichen infiziert wird, da nicht jede infizierte Zecke die Krankheit auch auf den Menschen überträgt.
Borreliose
Diese ebenfalls gefürchtete „multisystemische Infektionskrankheit“ wird laut Lehrmeinung von der Bakterienart der Borrelien hervorgerufen. Die möglichen Symptome sind aufgrund der enormen Beweglichkeit und Wandlungsfähigkeit der Borrelien derart vielfältig, dass bei unbemerkten Zeckenstichen oft ganz andere Krankheiten diagnostiziert werden.
Anscheinend gibt es die Krankheit noch gar nicht so lang, und rund um ihre mysteriöse Herkunft rankt sich sogar eine Verschwörungstheorie. Die ersten Fälle wurden 1975 in der Nähe des Städtchens Lyme im US-Bundesstaat Connecticut beobachtet, deshalb trägt die Krankheit auch im Vollständigen den Namen Lyme-Borreliose.
Im Gegensatz zu FSME gibt es bei Borreliose weder typische Risikogebiete noch Schutzimpfungen, dafür aber bessere Behandlungsmöglichkeiten. Borrelioseerreger sind stärker verbreitet: in Zecken-Hochburgen wie Baden-Württemberg und Bayern sollen mehr als 50 % der Zecken infiziert sein. Zum Glück gilt auch hier, dass nicht jede infizierte Zecke die Krankheit gleich überträgt. Laut Studien tritt bei „nur“ 5 % der gestochenen Personen tatsächlich eine Borreliose-Infektion auf. Das sind in Deutschland aber immer noch eine Menge Fälle: je nach Quelle etwa 60.000 bis 160.000 Menschen. Dieser Zahl muss wahrscheinlich aber auch noch eine hohe Dunkelziffer an die Seite gestellt werden, weil wie gesagt viele Symptome nicht richtig gedeutet und zugeordnet werden.
Symptome, Ausprägung und Verlauf der Krankheit folgen keinem bestimmten Muster, sondern sind bei jedem Betroffenen anders. Häufig treten am Anfang grippeähnliche Symptome mit Schwindel, Gelenk- und Muskelschmerzen und/oder Magen-Darm-Beschwerden auf. Im weiteren Verlauf kann dann nahezu alles passieren, bis hin zu Herzproblemen und Persönlichkeitsveränderungen.
Im chronischen Stadium können, ähnlich wie bei der FSME, unter anderem Lähmungserscheinungen auftreten. Diese führen bisweilen zu einer Polio-Diagnose (da Polio/Kinderlähmung als kaum heilbar gilt), die den Patienten zum Dauerpatienten machen kann. Das wäre dann einer der oben erwähnten Verwechslungsfälle.
Wandderröte: der rote Ring
Auch folgende Aussage hört und liest man häufig: wenn sich nach einigen Tagen rund um den Zeckenstich ein roter Ring oder Kreis bildet, ist das ein sicheres Zeichen für eine Borreliose-Infektion. Umgekehrt ist man aus dem Schneider, wenn sich dieser Ring (die sogenannte Wanderröte) nicht bildet. Letzteres wäre schön, doch leider gibt es auch Fälle, bei denen im Vorfeld der Krankheit keine solche Wanderröte beobachtet wurde. Demnach gilt, dass eine ausbleibende Wanderröte ein relativ sicheres, jedoch kein absolut sicheres Entwarnungssignal ist.
Gegenmaßnahmen: Vorbeugung
Hier endlich eine gute Nachricht: gegen die krankmachenden Krabbler kann man einige abschreckende Geschütze auffahren. Und falls Abschreckung nicht reicht, kommt die Abwehr. Tipps wie die Folgenden gibt es nebenbei gesagt auch für Haustiere, doch wir beschränken uns hier auf die menschlichen Bergfreunde.
Das Grundmotto der Vorbeugung lautet: „unattraktiv werden“. Die Blutsauger sollen gar nicht erst auf die Idee kommen, sich uns an die Fersen zu heften.
Verhalten
Oft heißt es, man solle hohes Gras und Buschwerk meiden. Das ist zwar durchaus korrekt, doch da kann man dem geneigten Bergfreund dann eigentlich auch gleich empfehlen, möglichst zu Hause zu bleiben. Realistischer ist es, in Risikozonen stets wachsam zu bleiben und regelmäßig „Körperscans“ auf Zecken durchzuführen. Am besten schon während der Tour und nicht erst hinterher, denn je früher so ein fieser Hautbohrer gefunden wird, desto besser.
Kleidung
Die einfachste Maßnahme: mit körperbedeckender, geschlossener Kleidung soll das Risiko minimiert werden, dass Zecken auf die Haut gelangen. Helle Kleidung gilt als vorteilhaft, da sich diese leichter nach Zecken absuchen lässt.
Das klingt in der Theorie allerdings weit einfacher, als es dann in der Praxis ist, denn man muss schon ähnlich wie ein Astronaut abgedichtet sein, um Zecken wirklich fernzuhalten. Auf der Suche nach Mahlzeit finden Zecken auch die kleinste Ritze und das kleinste Loch. Außerdem: wer will bei hochsommerlichen Temperaturen schon langärmelige Kleidung und Socken über die langen Hosenbeine tragen? Wenn die Jahreszeit allerdings passt, schadet es natürlich nicht, die Haut möglichst dicht abzudecken. Der Outdoor-Profi Andreas Happpe empfiehlt auf seiner Website trekkingguide.de einige speziell vor Zecken schützende Kleidungsstücke. Und dann gibt es noch den britischen Hersteller Craghoppers, die auf Reisebekleidung mit einer speziellen Imprägnierung spezialisiert sind; diese Behandlung soll wirksam sein gegen Stechmücken, Zecken und andere wirbellose Plagegeister mit und ohne Flügel.
Immer gut: möglichst gesund sein
Ein allgemein guter Gesundheitszustand könnte auch eine effektive Zeckenvorbeugung sein. Mir erzählte einst eine Krankenschwester, dass kerngesunde Menschen weniger anziehend auf Zecken wirken sollen. Ich weiß nicht, ob das stimmt, doch es deckt sich durchaus mit meiner eigenen Erfahrung. Der Ratschlag, sich möglichst ganzheitlich gesund zu halten, ist also in diesem Zusammenhang spekulativ, dürfte aber generell nie falsch sein 🙂
Chemiekeule
Hier gibt es eine große Auswahl an Repellents und Sprays, die Schutz vor Zecken bieten sollen. Wirklich verlässlich erscheinen aber nur die wenigsten Mittel. Zudem muss man das Mittel alle 1-3 Stunden neu auftragen. Bei diesen Mengen denkt man besser nicht zu genau darüber nach, was dabei so alles über die Haut ins Blut gelangt. Nicht umsonst wird auch empfohlen, das Zeug möglichst schnell nach der Tour abzuwaschen. Dennoch gilt: werden die chemischen Helfer nicht zu oft benutzt und verteilt man sie nur auf kleinere freie Hautareale, ist die synthetische Chemie im Blut wohl besser als FSME oder Borrelien.
Impfung: nur bei FSME
Soll man sich impfen lassen, um die Schrecken einer nicht behandelbaren Krankheit namens FSME aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung zu nehmen? Persönlich halte ich das nur dann für eine Überlegung wert, wenn man ein wahrer Zeckenmagnet und zugleich häufig in Wald und Wiese unterwegs ist.
Natürliche Mittel: Schwarzkümmelöl und Kokosöl
Das alte Hausmittel Schwarzkümmelöl wurde erst vor wenigen Jahren von dem bayrischen Gymnasiasten Alexander Betz als Zeckenmittel entdeckt. Eigentlich sollte das ins Futter seines Hundes gemischte Öl gegen dessen Allergie helfen. Als der Hund jedoch plötzlich keinen Zeckenbefall mehr hatte, forschte Betz nach, ob es am Öl lag und kam zu einem positiven Ergebnis. Für das Experiment bekam er 2014 sogar einen Preis bei „Jugend forscht“.
Ein weiteres durchaus effektives Anti-Zecken-Hausmittel ist naturbelassenes Kokosöl. Eine der darin enthaltenen gesättigten Fettsäuren, die Laurinsäure, wirkt äußerst abstoßend auf Zecken. Auch diese Wirkung wurde erst vor kurzem wissenschaftlich „entdeckt“:
„Mitarbeiter der FU Berlin (Hilker, Kahl und Dautel) entdeckten erst vor kurzem die abschreckende Wirkung von Laurinsäure auf Zecken. In konkreten Labortests wiesen sie nach, dass zwischen 81 und 100 Prozent der Versuchs-Zecken bereits bei einer zehnprozentigen Laurinsäure-Lösung das Weite suchten. Trug man die Lösung auf die Haut von Versuchspersonen auf, dann fühlten sich immer noch bis zu 88 Prozent der Zecken abgestossen. (…) Diese Schutzwirkung hielt ausserdem sechs Stunden lang an. Damit ist Laurinsäure deutlich länger wirksam als andere Mittel.“
Die Wirkung der Öle soll umso besser sein, je naturbelassener, sprich je mehr „bio“ sie sind. Hundertprozentigen Schutz kann man bei den sanften Hausmitteln jedoch nie erwarten. Dafür haben sie neben der Anti-Zecken-Wirkung eher positive und pflegende als schädliche „Nebenwirkungen“. Ihr größter „Nachteil“ ist jedoch, dass sie, speziell bei höherer Dosierung und häufigem Gebrauch, nicht gerade billig sind. Allerdings sind die chemischen Helfer ja auch nicht gratis und wirken ebenfalls nicht immer hundertprozentig.
Es gibt viele weitere alternative Mittelchen, deren Wirksamkeit meist umstritten ist.
Trotzdem gestochen: Gegenmaßnahmen zur Abwehr
Hat man sich trotz aller Vorsicht eine oder mehrere Zecken gefangen, heißt es natürlich so schnell wie möglich raus damit. Mit den Fingern bzw. Fingernägeln funktioniert es nur ganz am Anfang, wenn die Zecke gerade an der Oberfläche gekratzt hat. Ansonsten wird man meist feststellen, dass es schwierig bis unmöglich ist, sie ganz herauszubekommen. Doch auch im Anfangsstadium des Stichs sollte man besser geeignete Werkzeuge benutzen, da man die Zecke wie schon zuvor erwähnt mit den Fingern unter Umständen so drückt, dass sie ihren Darminhalt samt Erregern in die Wunde entleert. Auch Abbrennen oder Beträufeln mit Öl ist aus diesem Grunde nicht empfehlenswert.
Stattdessen soll man mit einer Pinzette oder besser einem speziellen Zeckenentferner vorsichtig an der Zecke ziehen, bis sie loslässt. Die Zange fasst die Zecke dabei möglichst nah an der Haut des Gestochenen. Es gibt diverse Zeckenzangen, Zeckenhaken, Zeckenpinzetten, Zeckenschlingen, ganze Zecken-Multisets und sogar elektrische Zangen mit für die Zecken tödlichem Stromstoß.
Entfernte Zecken sollte man, wenn man sich unsicher fühlt, aufbewahren, um sie eventuell in einem Labor auf Krankheitserreger testen lassen zu können. Zeitpunkt und Ort sollten notiert, und, wenn möglich, die Einstichstelle desinfiziert werden. Auch aus versicherungstechnischer Sicht wird das Eintüten und Mitnehmen der Corpus-delicti-Zecke empfohlen.
Infiziert oder nicht?
Mit einfachen Testsets, die man ab ca. 10 € bekommt, kann man Zecken auch als Laie von daheim aus auf Borrelien testen. Das ist zwar bequem, gilt aber als nicht sonderlich zuverlässig. Wer auf Nummer sicher gehen will, zahlt besser die ungefähr 30 €, die ein Labortest kostet. Für FSME gibt es keinen Do-it-yourself-Schnelltest, dafür aber Labortests, die nicht viel teurer als die bei Borreliose sind.
Bei ersten Anzeichen einer Erkrankung oder anhaltenden Beschwerden sollte nicht erst lange getestet, sondern medizinische Hilfe aufgesucht werden. Generell sollte auch bei ungewöhnlichen Beschwerden ein Zeckenbiss in Betracht gezogen werden, selbst wenn man davon nichts bemerkt hat oder sich nicht daran erinnert.
Wie bei so vielen Krankheitsbildern und Behandlungskatalogen sollte man auch im Fall der Zeckenkrankheiten beachten, dass die Sache immer komplexer und „unschärfer“ wird, je näher man hinschaut. Ein bisschen Einlesen reicht nicht, um die (Un)Wirksamkeit von Vorbeugungs- und Behandlungsmethoden wirklich beurteilen zu können.
Antibiotika
Auf den Seiten des RKI gibt es eine Ratgeber zum Umgang mit der Lyme-Borreliose. Im frühen Stadium der Krankheit sind Antibiotika ein guter Weg zur Vermeidung schwerer Krankheitsverläufe und Verhinderung von Spätmanifestationen. Von einer Antibiotika-Gabe zur Verhinderung der Borreliose nach einem Zeckenstich wird indes abgeraten, da, so wörtlich “das Risiko von Nebenwirkungen durch die vielen Antibiotikagaben nicht durch die gesundheitlichen Vorteile der wenigen tatsächlich erkrankten Personen ausgeglichen wird.”. Man sollte sich in jedem Fall besser nicht darauf verlassen, dass Antibiotika es schon richten werden, wenn man die eigenverantwortliche Vorbeugung und Abwehr nachlässig angegangen ist. Das beste aller Zeckenmittel ist und bleibt die eigene Wachsamkeit!
2 Comments on the Article
Hallo, ich hatte letztes Jahr ende Juli einen Zecken biss im Freibad gehabt. Allerdings es hat mich am Oberschenkel gebissen und weg war er, ich ging davon aus das es ein Wespe gewesen sei. Ich hatte sofort nach dem biss eine 3. Popobacke gehabt. Es hat gebrand wie wenn es ein Wespe gestochen hätte. Knapp 3 Wochen später hatte ich jede Menge Schmerzen ( Muskel, Gelenke, Fieber, Übelkeit, Kopfschmerzen und Schweiß Ausbruch. ) es hat nur angefangen wie wenn ich mich erkältet habe. Nur Schmerzen sind jeden Tag schlimmer geworden. Nach Schmerzhafte 3 wochen zum 2. Mal bin ich ins Krankenhaus. Der Oberarzt wollte mich nachhause schicken bin aber nicht nachhause. Ich weinte und sagte finden Sie was ich habe ich halte die Schmerzen nicht mehr aus. Dann erst nach einen rückenmark Entnahme kam raus das ich boroliose hätte letzte Stufe. Diese sch.... Zecke hatte meine nerven angegriffen neuroboroliose, hat mir fast mein Leben gekostet. Nach genau 3 Monaten war ich Schmerz frei. Beschwerden " nachfolgen " gibt es immer noch aber ich kann damit leben. Bitte es ist eine ernste Sache. Passt auf.
"Antibiotika" ist zumindest in der Universitätsmedizin ein Plural. Wie das in der Schulmedizin aussieht, weiss ich nicht.