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Cross Skate – Langlauf im Sommer?

Inhaltsverzeichnis

Cross Skate oder auch X-Skate: was ist das denn nun schon wieder?

Der neueste Fitnesstrend mit lächelnden Katalogmodels, die auf einem albernen Gerät herumturnen? Nicht ganz, es ist eher eine Mischung aus zwei altbewährten Randsportarten: dem sommerlichen Rollskilaufen und dem Inlineskaten. Ersteres gibt es seit fast 100 Jahren, Zweiteres sogar noch länger. Auch wenn das “Inlinern” erst um die Jahrtausendwende bekannt und zum Megatrend wurde.

Begriffsklärung

Frau beim Crossskaten.
Wie beim Skifahren gibt es auch beim Inlineskaten verschiedene Disziplinen.

Trends und neue Disziplinen gibt es ja ständig, oft auch mit neuen Wortschöpfungen. Und da diese oft ziemlich nah beieinanderliegen, dröseln wir hier erstmal den zusammengesetzten Begriff Cross Skate auf:

Cross” bedeutet “Kreuz” und wird deshalb auch gern als großes “X” dargestellt – zum Beispiel wenn “Crosscountry” hip und trendy zu “XC” wird. Als Adverb bedeutet es auch soviel wie “kreuz und quer” und “mitten durch”. Beim “Cross” geht es also immer irgendwie quer durchs Land und mitten durch die Natur.

Mit “skaten” ist das fortbewegen auf Kufen oder Rollen gemeint. Der englische Begriff bedeutet als Verb “eislaufen”, als Substantiv bedeutet er “Schlittschuh” oder “Rollschuh”.

Wir reden hier als von “Rollschuhen”, mit denen man auch abseits von befestigten Straßen und Wegen “skaten” kann.

Grundkonstruktion der Cross Skates

Cross Skates ähneln Inlinern, bei Beiden sind mehrere Rollen an einem meist aus Alu bestehenden Rahmen befestigt. Bei Cross Skates sind die Rollen allerdings luftbereifte Räder und es gibt in der Regel nur zwei von ihnen. Sie sind auch nicht länglich unter einer Leiste befestigt, sondern vor und hinter dem Mittelstück des Rahmens, das aus dem Schuh bzw. der Bindung besteht. Es gibt bei den Rahmen viele verschiedene Konstruktionsweisen und oftmals finden sich Verstellmöglichkeiten für die Rollen, die Bremsen und die Schuhe.

Das Fahrverhalten unterscheidet sich deutlich von Inlinern oder Rollschuhen. Cross Skates sind langsamer, haben mehr Geradeauslauf und sind leichter zu kontrollieren. Zu Letzterem trägt auch die Bremse bei, von der es bei Cross Skates immer mindestens Eine pro Paar gibt. Die Bremsen werden mit dem Unterschenkel durch leichtes Zurücklehnen betätigt.

Die Fortbewegung bei Cross Skates erfolgt weniger durch die Gleitbewegungen der Beine als vielmehr durch die Stöcke, an denen man sich abstößt. Entweder ist der Schuh fest in den Rahmen eingebaut oder es wird der normale Straßenschuh mit Schnallen und Schienen auf dem Rahmen fixiert. Letztgenannte Option wird den fest montierten Schuhen meist bevorzugt, da man so auch zu Fuß weiter kommt, wenn es auf Rollen nicht mehr geht.

Nordic Skating oder Skike

Wie bei so vielen Outdoorsportarten besteht auch beim Cross Skate eine Tendenz zur Diversifizierung und Spezialisierung. Auch ist die genaue Einordnung und Abgrenzung hier wie da mitunter schwierig. Unter den mittlerweile wohl dutzenden Spielarten des Cross Skate haben sich das “Nordic Skating” und das “Skiken” als Hauptdisziplinen erwiesen.

Skilangläufer
Der Bewegungsablauf beim Nordic-Cross-Skating erinnert stark an Skilanglauf.

Das Nordic-Cross-Skating ist die etwas ruhigere Spielart, bei der auf gute Bremsen und gute Haftung der Reifen geachtet wird. Der Bewegungsablauf erinnert stark an den Skilanglauf. Die Räder der Skates sind in der Regel recht nah an der Bindung angebracht, die Konstruktion ist also recht kurz. Durch die entsprechend ruhigen Fahreigenschaften ist Nordic-Cross-Skating einfach zu erlernen und auch für ältere oder vorsichtige Sportler gut geeignet.

Das Bewegungstempo und die gute Wirksamkeit des Trainings ähneln der des Skilanglaufs, sodass man schnellere Leistungssteigerungen erreichen kann als beim gewöhnlichen Lauftraining.

Das Unfallrisiko beim Nordic Cross ist erfreulich gering, die Folgen von Stürzen sind angesichts des geringen Tempos und der guten Bremsen selten gravierend. Schutzkleidung, Helme und Protektoren kann man als freiwillige Option und Empfehlung betrachten.

Skikes sind ebenfalls eine Mischung aus Inline-Skates und Rollski, verhalten sich aber im Vergleich zu Nordic Skates mehr wie ein Tretroller. Ihr Radstand ist etwas länger, die Rollen stehen weiter auseinander. Die entsprechend bessere Fahrstabilität regt eine schnellere Fortbewegung an. Das kommt auch in dem Kofferwort Skike zum Ausdruck, das die Begriffe „Skate“ und „Bike“ zusammenschiebt. Skikes sind leichter als Nordic Cross Skates und meist in besserer Qualität für mehr Geländegängigkeit verarbeitet.

Die Bewegungsabläufe erinnern hier oft ans Schlittschuhlaufen, bergab auch ans Skilaufen. Dementsprechend sind bei Skikes auch zwei zuverlässige und gut dosierbare Bremsen eingebaut. Die Bindung ist ohne integrierte Schuhe konstruiert, sodass man die Skikes jederzeit abschnallen kann, wenn das Gelände zu rau wird. Manche Skikes bieten die Möglichkeit des Fahrens mit gelöster Ferse, wodurch man der Langlauf-Bewegung sehr nahe kommt.

Vor und Nachteile, Sinn und Unsinn

Das allgemeine Stimmungsbild in den Berichten über Cross Skate ist ziemlich gut. Glaubt man den teils euphorisierten Jüngern, hängt Cross Skate etablierte Konkurrenten wie Laufen und Radeln hinsichtlich Spaßfaktor, Bewegungsintensität und Effektivität locker ab. Klar, da spielen subjektive Empfindungen eine Rolle, die teilweise durch den Reiz des Neuen und Ungewohnten zu erklären sind.

Insgesamt ist aber nicht von der Hand zu weisen, dass die Bewegungsabläufe sehr angenehm und flüssig sind und ein Gefühl von Dynamik und Kraft vermitteln. Kraftaufbau funktioniert beim Cross-Skating tatsächlich sowohl konditionell als auch muskulär, denn durch den intensiven Stockeinsatz werden deutlich mehr Muskelgruppen angesprochen als beim Laufen und Radeln. Allerdings kann sich dabei die hohe Belastung der Handgelenke auch als kleines aber feines Handicap erweisen.

Auf der anderen Seite wiederum erlaubt das Cross-Skaten sehr verschiedene Schrittarten und Bewegungsmuster, die wiederum kombiniert werden können. Dadurch kann das Training gleichzeitig schonend und intensiv gestaltet werden.

Es lassen sich noch viele weitere Erwägungen und Argumente hin und her wälzen. Fest steht Folgendes: für experimentierfreudige Bergfreunde auf der Suche nach neuen Impulsen macht ein Versuch im Cross Skate definitiv Sinn.

Wie kann ich einsteigen? Was kostet der Spaß?

Knieprotektor von Endura
Gelenkschützer wie die Endura Singletrack Knieprotektoren II sind für Beginner sinnvoll. Der Sport ist aber relativ ungefährlich.

Cross Skate ist sicherlich kein Hexenwerk und für durchschnittlich gesunde Einsteiger sehr schnell erlernbar. Es lässt sich auch autodidaktisch erlernen. Wer gleich tiefer eintauchen will und auf Nummer sicher nichts falsch machen will, kann auch Kurse buchen. Es gibt auch ein Online-Magazin, das sich ausschließlich mit diesem Thema beschäftigt, das Cross Skating Magazin. Dort finden sich auch jede Menge weiterführende Infos, unter anderem auch zu Kursen.

Wie hoch schlägt ein voller Cross-Skate-Einstieg ohne große Kompromisse und Abstriche zu Buche? Cross Skating macht dazu eine Rechnung auf, bei der man für die gesamte Ausrüstung in vernünftiger Qualität zwischen 600 und 1000 Euro hinlegt. Man hat also eine Gesamtinvestition, die in etwa dem Kauf eines soliden neuen Alltagsfahrrads entspricht.

Verglichen mit dem Einstieg ins Joggen oder Heimtraining mit dem eigenen Körpergewicht ist das viel, verglichen mit den Investitionen in populäre Hobbies wie Skifahren oder Mountainbiken ist es wenig.

Die laufenden Kosten sind laut x-skating.com sehr gering, “weil Reifen, Lager und Bremsbeläge recht lange halten. Jedenfalls fällt im direkten Kostenvergleich mit einem Skiurlaub und der doch recht selten genutzten Ski-Ausrüstung, unser geliebter Skisport, glatt durch.

Cross-Skating gehört zu den kostengünstigsten Sportarten, auch weil keine Dauerkosten entstehen. Und das Reifen aufpumpen vor den Ausfahrt geht immer noch viel schneller als neues Wachs aufzutragen.”

Also, wer Lust auf eine intensive und doch gelenkschonende Sportart hat: Auf geht’s zum Cross Skaten!

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Bergfreund Stephan

“Flat is boring”, dachte ich mir als Kind des Flachlands immer. Bergsport war die Lösung des Problems. Aber nicht aller Probleme, wie ich beim Durchwursteln der Disziplinen von Bouldern bis Hochtouren herausfand. “Egal”, dachte ich mir und fühle mich heute bei alpinen Touren mit leichtem Gepäck sauwohl.

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