Responsible Down Standard

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Der Responsible Down Standard ist einer der renommiertesten Tierschutzstandards im Bezug auf echte Tierdaunen. Hinter dem Siegel steht Textile Exchange – eine Non-Profit-Organisation, die Unternehmen darin unterstützen möchte, ihre gesamte Wertschöpfungskette möglichst umweltverträglich zu gestalten.

Einsatzbereich von Daunen

Daunen oder auch Flaumfedern sind die isolierenden Unterfedern von Vögeln. Durch ihr hohes Volumen im Vergleich zu ihrem Gewicht haben Daunen eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit und dämmen sehr gut. Darüber- hinaus haben sie eine sehr hohe Elastizität und knicken kaum ab.

Das macht sie attraktiv für thermische Isolierung in Schlafsäcken, Ski- und Winterbekleidung wie Daunenjacken oder auch in Bettdecken.

Mann in Daunenjacke in der Natur
Daunen bieten die optimale Isolation.

Tierwohlaspekte

Um Daunen zu gewinnen gibt es mehrere Möglichkeiten. Die tierfreundlichste davon ist der traditionelle “bäuerliche” Lebendrupf. Vögel wechseln einmal im Jahr ihr Federkleid. Das nennt man Mauser. Hormonell bedingt lösen sich während dieser Zeit die Federn von alleine und können einfach, ohne dem Tier zu schaden von Hand ausgezogen werden. Diese Methode ist allerdings sehr aufwändig.

Die industrielle Vogelzucht gibt wenig Rücksicht auf den individuellen Mauserfortschritt der Tiere. Die Daunen werden von geringentlohnten Akkordarbeitern unter Zeitdruck einfach ausgerissen. Das ist vergleichbar mit dem Ausreißen ganzer Haarbüschel bei Menschen. Dadurch leiden die Tiere unnötig. Auch Knochenbrüche und andere Verletzungen beim Rupfen sind keine Seltenheit.

Inzwischen sind viele Konsumenten sensibel für Tierwohl. Aus diesem Grund liegt der Marktanteil von industriellem Lebendrupf nur noch bei 3 %.

Die meisten Daunen kommen inzwischen aus der Schlachtung. Tiere, die zum Verzehr getötet werden, werden nach dem Tod (in der Regel maschinell) gerupft.

Eine letzte Ausnahme bilden die besonders feinen Daunen von Eiderenten. Im Gegensatz zu anderen Vögeln dienen die Daunen der Eiderente nicht allein als Schutzschicht. Eiderenten nutzen ihre Daunen zum Nestbau. Nach der Brutzeit können die Daunen also einfach eingesammelt, gereinigt und verwendet werden.

Hunderte Vögel auf einer Gänsefarm
Für das Tierwohl ist der Rupf nach dem Tod am besten.

Responsible Down Standard

Der RDS garantiert eine möglichst tierfreundliche Daunengewinnung in der gesamten Wertschöpfungskette. So dürfen RDS-zertifizierte Daunen unter anderem nicht beinhalten:

  • Lebendrupf
  • Daunen von Stopfenten (Ernährung unter Zwang)
  • Schlachthausbedingungen, die nicht dem nationalen Standard entsprechen

Die teilnehmenden Unternehmen achten stattdessen auf tiergerechte Haltungsbedingungen. Um hier eine Nachverfolgbarkeit in der gesamten Wertschöpfungskette zu garantieren, werden jährlich Überprüfungen, sogenannte Audits, durchgeführt. Diese Audits werden von eigenen Gutachtern aus dem Hause Textile Exchange durchgeführt.c

Zu den Unternehmen, die “Responsible Down Standard”-zertifiziert sind, gehören unter anderem Patagonia, Salewa und Arc’teryx. Alle zertifizierten Unternehmen finden sich in einer Liste auf der Website von Textile Exchange.

Am besten für Tier und Umwelt ist aber immer noch auf Daunen ganz zu verzichten. Es gibt auch viele vegane Produktalternativen.

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Bergfreund Jonas

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