Outdoorjacken gibt es wie Sand am Meer. Doch nicht jedes Modell ist auch für jede Sportart geeignet. Freilich mag es hier und da einige Überschneidungen geben, wir wollen Euch aber trotzdem einmal einen kleinen Leitfaden an die Hand geben, worauf es bei welcher Sportart in puncto Jackenwahl besonders ankommt. Erfahrt in der folgenden Kaufberatung, welche Jackentypen beim Alpinklettern, Radfahren, Trailrunning und für Bergtouren am besten geeignet sind.
Jackentypen fürs Alpinklettern – ruppige Sportart, robuste Jacke
Gerade beim Alpinklettern geht es gerne ein wenig ruppiger zu. Da bleibt auch der vermehrte Kontakt von Fels und Jacke nicht aus. Oft ist man auch mit einem mehr oder weniger schweren Rucksack unterwegs -ob beim Zustieg oder in der Kletterroute selbst. Daher ist es wichtig, dass Jacken, die vornehmlich beim Alpin- und Felsklettern zum Einsatz kommen, vor allem eines sind: robust. Gerade in größeren Höhen, an Kanten und in Nordwänden hat man es überdies teils mit einer vergleichsweise unangenehmen Witterung zu tun. War es im Tal noch angenehm warm, sinkt die Temperatur mit jedem Höhenmeter. Auch ein kalter Wind und unangenehme Zugluft sind nicht selten. Aus diesem Grund haben sich im Bereich des Alpinkletterns Hard- und Softshelljacken bestens bewährt.
Wichtig ist, dass die Jacke gut sitzt und ausreichend Bewegungsfreiheit bietet. Wer sich in seiner Jacke wie in ein Außenskelett gezwängt fühlt, wird schnell den ganzen Klettertag verfluchen. Des Weiteren sollte man darauf achten, dass die Jacke lang genug ist. Nur so kann gewährleistet werden, dass sie auch unter einem angelegten Klettergurt gut sitzt und nicht immer nach oben aus dem Gurt rutscht. Sind dann die Einschubtaschen noch ein wenig höher angebracht, sodass sie auch mit angezogenem Klettergurt erreicht werden können, hat man wohl das richtige Modell gefunden.
Kommt die Jacke mit einer Kapuze daher, ist es wichtig, dass diese auch helmkompatibel ist. Denn nur so kann die Kapuze auch über dem Kletterhelm getragen werden, ohne dabei den Kletterer einzuschränken.
Jackentypen für Bergtouren – wechselhaftes Wetter, flexible Jacke
Draußen unterwegs zu sein heißt auch, mit wechselhaften Wetterbedingungen klar kommen zu müssen. Eine gute Jacke sollte daher immer auch einen guten Wetterschutz bieten. Ob man nun am Gipfel lediglich mit einem stärkeren Wind zu kämpfen hat, oder auf halber Strecke von einem Regenschauer überrascht wird, eine technische Regenjacke oder eine gute Softshell sollte mit von der Partie sein. Gute Atmungsaktivität ist ebenfalls wichtig, denn es spielt letztlich kaum eine Rolle, ob man von außen durch den Regen oder von innen durch den eigenen Schweiß nass wird. Ist man mit schwerem Rucksack unterwegs, ist es ratsam, eine möglichst robuste und an den Schultern verstärkte Jacke zu wählen.
Auch an einer gut einstellbaren Kapuze geht kein Weg vorbei. Denn nichts ist nerviger, als wenn Wind und Regen dir ins Gesicht peitschen und die Kapuze nach hinten wegfliegt. Daher ist beim Kauf darauf zu achten, dass die Kapuze auch so eingestellt werden kann, dass sie gut und sicher sitzt. Keinesfalls sollte man dabei aber persönliche Faktoren wie Körperbau, Kopfform und allgemeine Vorlieben außer Acht lassen. Zudem sollte die Jacke immer so dimensioniert sein, dass sie noch bequem mit einer wärmenden Kleidungsschicht getragen werden kann.
Jackentypen fürs Fahrrad– rasante Fahrt, funktionelle Jacke
Ob Rennrad oder Mountainbike, der Wind ist der größte Feind des Radlers. Denn je größer der Luftwiderstand, desto langsamer die Fahrt, und desto anstrengender das Vorankommen. Flatternde und sich segelartig aufblähende Jacken sind ein absolutes No-Go. Daher ist es besonders wichtig, dass eine Fahrradjacke gut und vergleichsweise eng am Körper sitzt. Nur so kann vermieden werden, dass sie sich bei höheren Geschwindigkeiten wie ein Bremsfallschirm aufbläst. Auch der Schnitt der Radjacken ist, verglichen mit anderen Modellen, oft ein wenig verändert. Auffällig ist hierbei zumeist der verlängerte Rücken, der gerade bei einer überhöhten Sitzposition für ausreichend Schutz des unteren Rückenbereichs sorgt.
Fahrradjacken haben überdies oft eine Tasche am Rücken. Dies ist besonders praktisch, da darin nicht nur allerlei Utensilien wie Flickzeug, Müsliriegel und Ersatzschläuche verstaut, sondern das Ganze auch während der Fahrt erreicht werden kann. Wer viel bei Nacht oder in der Dämmerung unterwegs ist, sollte zudem auf eine möglichst helle und mit Reflektoren versehene Jacke achten.
Jackentypen fürs Trailrunning – schneller Lauf, leichte Jacke
Trailrunning ist eine anstrengende Ausdauersportart. Quasi im Laufschritt werden Berge erklommen und unwegsame Strecken überwunden. Auf der Suche nach der optimalen Jacke kommt man daher am Punkt Atmungsaktivität nicht vorbei. Ein guter Feuchtigkeitstransport steht dabei an oberster Stelle. Damit dieser gewährleistet ist, muss die Jacke nicht nur gut sitzen, sondern auch möglichst eng anliegen. Nur so kann der Wasserdampf mit einem möglichst geringen Widerstand entweichen.
Gerade bei langen Touren kommt es auf jedes Gramm Gewicht an. Soll die Jacke im Rucksack mitgeführt werden, muss sie so leicht wie möglich sein und über ein möglichst geringes Packmaß verfügen. Auch einen gewissen Wetterschutz muss eine Jacke fürs Trailrunning mit sich bringen. Daher kann es nicht schaden, wenn die Jacke je nach Einsatzzweck auch über eine gewisse Wasser- und Winddichtigkeit verfügt. Manche Modelle besitzen zudem eine Kapuze, dies ist bei Regen und Wind natürlich sehr angenehm, führt aber auch zu zusätzlichem Gewicht.
Was es sonst noch zu sagen gibt
Outdoorjacken gibt es in nahezu allen nur denkbaren Ausführungen. Welche Jacke nun für welche Sportart am besten geeignet ist, hängt neben deren Eigenschaften immer auch vom Träger ab. Während der hartgesottene Bergfex vielleicht noch problemlos mit einer dünnen Windjacke die Gipfelrast genießt, braucht es für den weniger Zähen vielleicht schon eine Softshelljacke. Daher sollte man immer auch darauf achten, wie man selbst veranlagt ist. Eine Jacke, die schon bei der ersten Anprobe zwickt oder die schlichtweg nicht gefällt, fällt da schnell durchs Raster, auch wenn sie sonst gute Eigenschaften besitzt. Daher lautet die Devise: Für jede Sportart gibt es Jacken, die sich mehr oder weniger gut eignen, letztendlich sollte aber das Bauchgefühl entscheiden.
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