Begib Dich auf eine unvergessliche Reise in die Bayerischen Alpen und entdecke die Vielfalt der Klettersteige in Bayern. Die Schwierigkeitsgrade der Routen reichen von Anfängerstrecken bis hin zu herausfordernden Passagen für erfahrene Bergsportler/-innen. Die Einteilung in unterschiedliche Schwierigkeitsgrade ermöglicht es jedem, die passende Route für sich zu finden. Felsige Herausforderungen bieten für jeden Geschmack etwas. Bereite Dich vor, um die Klettersteige sicher und gut ausgerüstet zu meistern.
Unterschiedliche Schwierigkeitsgrade
Ein Klettersteig in Bayern wartet mit einer Vielzahl an Herausforderungen auf. Es gibt verschiedene Schwierigkeitsgrade, die nach der üblichen Schall-Skala von A bis E klassifiziert werden. Die Schwierigkeitsgrade werden wie folgt unterteilt:
- A-A/B: Leicht – gekennzeichnet durch einfache Passagen, die auch für Anfänger geeignet sind. Oft Wanderung mit Sicherung in Geländecharakter; große Tritte; wenig Armkraft notwendig; kaum ausgesetzt.
- B-B/C: Mittel – beinhaltet etwas anspruchsvollere Passagen, die mit etwas aber Erfahrung gut zu bewältigen sind. Teils steileres Gelände; mit künstlichen Tritthilfen (Bügel, Leitern, …).
- C: Ziemlich schwierig – beinhaltet bereits fordernde Passagen, die ein gewisses Maß an Klettererfahrung erfordern. Oft steil; oft ausgesetzt; mit leichteren Passagen dazwischen zum Verschnaufen; aufwendig gesichert; viele kraftraubende Abschnitte.
- C/D-D: Schwierig – beinhaltet sehr anspruchsvolle Passagen, die eine gute Kondition und Klettertechnik erfordern. Mit senkrechten und teils kurzen, überhängenden Passagen; kleine Tritte; viel Armkraft erforderlich; weniger künstliche Tritthilfen.
- D-D/E: Sehr schwierig – gekennzeichnet durch extrem anspruchsvolle Passagen, die nur von sehr erfahrenen Kletterern und Kletterinnen bewältigt werden können. Fast nur Seilsicherung; sehr viel Krafteinsatz; wenig Rastmöglichkeiten.
- E: Extrem schwierig – erfordert höchsten Krafteinsatz über lange Strecken, die nur von sehr erfahrenen Bergsportler/-innen bewältigt werden können. Meist nur noch überhängende oder lange, senkrechte Abschnitte; Kletterschuhe und zusätzliche Sicherung ratsam.
- >E: Routen für Kletterer und Kletterinnen.
Es ist wichtig, den Schwierigkeitsgrad eines Klettersteigs in Bayern vor dem Start zu kennen, um sicherzustellen, dass er den eigenen Fähigkeiten entspricht.
Klettersteig in Bayern – die Vorbereitung
Wenn Du dich auf ein Klettersteig-Abenteuer vorbereitest, ist es wichtig, gut ausgerüstet zu sein. Stelle sicher, dass Deine Ausrüstung dem Schwierigkeitsgrad der Route entspricht und kontrolliere sie sorgfältig vor jedem Aufstieg. Informiere Dich über die Bewertungen und Schwierigkeitsgrade der Klettersteige, um die passende Herausforderung für Dein Können zu finden. Plane Deine Tour im Voraus, beachte Wetterbedingungen und nimm ausreichend Verpflegung sowie Wasser mit. Trainiere vorab Deine körperliche Fitness, um die Passagen gut und sicher bewältigen zu können. Sicherheit steht an erster Stelle. Überprüfe daher regelmäßig Dein Material und halte Dich an die Empfehlungen des Deutschen Alpenvereins (DAV). Mit der richtigen Vorbereitung kannst Du unvergessliche Momente erleben.
Mit seiner vielfältigen Auswahl an Klettersteigen in diversen Schwierigkeitsgraden ist Bayern ein echtes Paradies sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene. Durch Klettersteige, die auch für Kinder geeignet sind, ist die Region ein attraktives Ziel für Familien. Die schönsten Klettersteige in Bayern haben wir Dir im Folgenden zusammengestellt.
Allgäu: Klettersteig-Lehrpfad Gelbe Wand am Tegelberg
Der Klettersteig-Lehrpfad Gelbe Wand am Tegelberg ist eine großartige Einführung in die Welt des Klettersteig-Gehens und bietet gleichzeitig eine reizvolle Möglichkeit, die Schönheit der Region zu erleben. Der Lehrpfad beginnt an der Talstation der Tegelbergbahn und führt entlang einer gut markierten Route durch die Gelbe Wand, eine markante Felsformation am Tegelberg in den Ammergauer Alpen. Entlang des Weges gibt es Info-Tafeln, die über die Techniken des Klettersteiggehens informieren und Einblicke in Geologie und Flora der Region geben. Der Lehrpfad ist auch für Kinder geeignet. Anfangs geht es über ein paar Platten bis zu einer Seilbrücke, die Du aber auch umgehen kannst. Es geht weiter bis zum Täfelesattel (1645 m) und von dort aus zum Tegelberghaus (1707 m). Hier kannst Du mit der Bahn wieder hinunterfahren oder noch einen Abstecher zum Branderschrofen machen. Plane dafür ca. zusätzlich 1,5 Stunden ein. Eine schöne Aussicht auf Schwangau erwartet Dich dort.
- Dauer: ca. 1 Stunde
- Schwierigkeitsgrad: A/B/C
- Start: Talstation der Tegelbergbahn
- Ziel: Tegelberghaus (1707 m)
- Für Kinder geeignet
Allgäu: Hindelanger Klettersteig
Der Hindelanger Klettersteig ist einer der bekanntesten und beliebtesten Klettersteige in den Allgäuer Alpen. Ausgangspunkt ist die Bergstation der Nebelhornbahn. Von dort aus erreichst Du den Einstieg in wenigen Minuten. Ziel des Klettersteigs ist der Große Daumen. Der Klettersteig ist technisch anspruchsvoll und erfordert eine gute Kondition sowie Erfahrung. Den Steig ist eine fordernde und teilweise luftige Gratüberschreitung, auf der Dich zwischendurch Leitern und ausgesetzte Passagen erwarten. Trittsicherheit und vor allem Schwindelfreiheit sind erforderlich. Es gibt drei Abstiegsmöglichkeiten vom Grat (Westlicher Wengenkopf, Östlicher Wengenkopf und hinter dem Östlichen Wengenkopf). Sie schaffen einen guten Sicherheitsspielraum im Hinblick auf mögliche Schlechtwettereinbrüche.
Die Strecke vom Nebelhorn bis in die Scharte unter dem Großen Daumen dauert in etwa 5 Stunden. Wenn Du den Großen Daumen nicht auslassen möchtest, brauchst Du von hier bis zum Gipfel ungefähr 20 Minuten. Ansonsten geht es von dort aus auf dem Wanderweg zurück zur Bergbahn. Unterwegs auf dem Klettersteig erwarten Dich vor allem schöne Panoramaausblicke auf die hochalpine Umgebung.
- Dauer: ca. 6-8 Stunden
- Schwierigkeitsgrad: C
- Start: Bergstation der Nebelhornbahn
- Ziel: Großer Daumen (2280 m)
Allgäu: Tegelberg-Klettersteig
Über den Gelbe-Wand-Klettersteig kommt man zum Einstieg des Tegelbergsteigs. Eine Eisenleiter markiert den Einstieg und ist nicht zu übersehen. Es folgen eine Querungen, erdige Gehpassagen, Platten und Verschneidungen. Auch Holzstufen liegen auf dem Weg. Nach dem Ausstieg aus dem Tegelbergsteig geht es über einen kurzen Abstieg hinunter zum Gelbe-Wand-Klettersteig. Von dort aus gelangst Du in ca. 30 Minuten zur Bergstation beim Tegelberghaus und kannst mit der Bahn wieder hinunterfahren.
- Dauer: ca. 2 Stunden
- Schwierigkeitsgrad: C/D-D
- Start: Talstation der Tegelbergbahn
- Ziel: Tegelberghaus (1707 m)
Wettersteingebirge: Nordwandsteig und Schöngänge
Der Nordwandsteigweg ist ein komfortabler Weg auf die Alpspitze. Der Steig ist mit Drahtseilen gut gesichert und es gibt sogar in den Fels geschlagene Tunnel. Start ist die Bergstation der Alpspitzbahn. Der Einstieg zum Nordwandsteig ist von dort aus gut ausgeschildert. Nachdem Du die Alpspitze (2628 m) erreichst und den herrlichen Ausblick genossen hast, kannst Du über den gleichen Weg zurückgehen oder über die drahtseilgesicherten Schöngänge absteigen. Das Kreuzeckhaus lädt zur Einkehr ein, bevor es dann mit der Kreuzeckbahn wieder hinab ins Tal geht. Der Nordwandsteig und die Schöngänge sind für Klettersteiganfänger/-innen gut geeignet.
- Dauer: ca. 7 Stunden
- Schwierigkeitsgrad: A/B/C
- Start: Bergstation der Alpspitzbahn
- Ziel: Alpspitze (2628 m)
- Für Kinder geeignet
Karwendelgebirge: Mittenwalder Klettersteig
Der Mittenwalder Höhenweg ist ein spektakulärer Klettersteig im Karwendelgebirge, der entlang einer steilen Felswand verläuft. Die Route bietet atemberaubende Ausblicke auf die umliegenden Gipfel und Täler. Der Klettersteig ist technisch anspruchsvoll und erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Er verläuft fast nur auf einer Höhe von 2300 Metern und zeichnet sich somit durch geringe Höhenmeterunterschiede aus. Viele Leitern, einige Holzstege, Sicherungsseile, Eisenstifte und Trittstufen kennzeichnen den Weg. Das Gelände ist stark ausgesetzt und daher bei einem Wettersturz gefährlich!
Eine Abstiegsmöglichkeit bietet der Heinrich-Noé-Steig (Der Steig mit Schwierigkeitsstufe A/B führt zur Brunnsteinhütte (1560 m) hinab). Nach dem Überschreiten der Südlichen Linderspitze querst Du die Sulzleklammspitze und danach die Kirchlspitze. Von hier aus kannst Du zur Tiroler Hütte (2100 m) hinab wandern. In westlicher Richtung liegt die Brunnsteinhütte. Durch Hochwald abwärts querst Du die Sulzleklamm und das Kar Lindlähne und folgst dem Leitersteig (Nr. 285) ein Stück, dann führt links ein Weg Richtung Mittenwald hinab.
- Dauer: ca. 7-8 Stunden
- Schwierigkeitsgrad: A/B/C
- Start: Bergstation der Karwendelbahn
- Ziel: Nördliche Linderspitze (2374 m), Sulzleklammspitze (2323 m), Kirchlspitze (2303 m)
Berchtesgadener Alpen: Pidinger Klettersteig
Der Pidinger Klettersteig ist ein sehr langer und schwieriger Klettersteig mit natürlicher Routenführung und sportlichen Abschnitten. Erfahrung und (Kraft-)Ausdauer sind unbedingt erforderlich. Der Klettersteig bietet eine spannende Herausforderung für erfahrene Bergsportler/-innen und begeistert mit seiner spektakulären Aussicht auf die umliegende Berglandschaft. Der kompakte Fels lässt das Ganze zu einer wahren Genusstour werden.
Auf einer Schotterstraße an der Moaralm vorbei, über eine Lichtung, auf Serpentinen mit Geröll gelangst Du schließlich zum Einstieg (C/D-D). Schon dort zeigt sich, ob der Klettersteig etwas für Dich ist. Insgesamt kann der Klettersteig in drei Teile untergliedert werden und bietet nach jedem Abschnitt eine Ausstiegsmöglichkeit. Unterwegs erwarten Dich schroffe Felsformationen, steile Abschnitte, ein ausgetrocknetes Bachbett, eine kleine Schutzhöhle, glatte Platten, ein Geröllkessel und ein kurzer Überhang. Du kannst dich auch in ein Wandbuch (1705 m) bei einer kleinen Scharte eintragen. Der letzte Abschnitt bis zum Ausstieg ist sehr ausgesetzt. Danach geht es weiter zum Gipfel. Dort angekommen, lädt das Reichenhaller Haus zum Verweilen ein. Der Abstieg erfolgt über die Steineralm, Richtung Kochalm zur Moaralm und über die Schotterstraße zurück zum Parkplatz.
- Dauer: 7-8 Stunden
- Schwierigkeitsgrad: C/D
- Start: Parkplatz Urwies
- Ziel: Hochstaufen (1771 m)
Berchtesgadener Alpen: Grünstein-Klettersteig
Der Steig am Grünstein ist ein beliebter Klettersteig in den Berchtesgadener Alpen mit herrlichem Blick auf den Königssee und das Watzmannmassiv. Die Route führt über Leitern, Felsen und Drahtseile und bietet eine gute Mischung aus Herausforderung und landschaftlicher Schönheit. Der Klettersteig ist sportlicher Natur und sehr abwechslungsreich. Es gibt 3 verschiedene Einstiegsvarianten, die im oberen Abschnitt auf dem gleichen Hauptweg weiterführen. Viele Eisenbügel, steile Wände, Überhänge und erdige Gehpassagen charakterisieren die unterschiedlichen Varianten.
Isidor Variante: Du steigst über den Beppopfeiler zum Wernerwandl und erreichst die Heiseibrücke.
Hotelroute: Über eine steile Wand, einer Abfolge von steilen und erdigen Abschnitten kommst Du zu einer Passage mit Bügeln und einem überhängenden Steinblock als Krönung. Danach erreichst Du die Heiseibrücke und schließlich den Hauptweg.
Räuberleiter: Weiter rechts von der Hotelroute aus geht es hier steil und ausgesetzt nach oben (D -D/E). Teils über Platten erreichst Du schließlich die Hotelroute, auf der es dann weiter nach oben geht.
Egal für welche Aufstiegsvariante Du dich entschieden hast, erreichst Du nach der Heiseibrücke die Kastnertraverse (C) und kommst danach zum Sulzberg-Überhang (C). Über das Quittenbaumeck geht es weiter zur Anderlnische. Dort kannst Du dich in das Steigbuch eintragen. Danach erreichst Du den Ausstieg und kannst auf einer Bank eine Pause einlegen. Es folgt eine ca. 160 Meter lange Gehstrecke bis zum Gipfel. Hast Du noch Kraftreserven übrig, kannst Du eine Klettersteigvariante zum Gipfel machen. Die Intersport-Renoth-Gipfelwand (meist C/D-D, teilweise E) bietet Dir die letzte Herausforderung. Oben angekommen erwartet Dich eine hervorragende Sicht auf den Watzmann. Der Abstieg erfolgt zur Grünsteinhütte und von dort aus über den Klingerweg zur Bob- und Rodelbahn zurück zum Parkplatz am Königssee.
- Dauer: ca. 5-6 Stunden
- Schwierigkeitsgrad: C/D/E
- Start: Parkplatz Schönau am Königssee
- Ziel: Grünstein (1304 m)
Chiemgauer Alpen: Kampenwand Klettersteig
Der Kampenwand Klettersteig führt entlang der imposanten Nordwand der Kampenwand und bietet spektakuläre Ausblicke auf den Chiemsee und die umliegenden Berge. Es gibt leichte Wege bis zum Gipfelanstieg. Dieser hat zwei seilgesicherte Passagen und es gibt eine Eisenbrücke über eine Felsspalte. Der Kampenwand Klettersteig ist ideal für Einsteiger/-innen. Vom Parkplatz bei Hintergschwendt geht es Richtung Steinlingalm und von dort aus weiter auf einem steilen Weg zum Gipfelfelsen. Über Felsstufen steigst Du durch die „Kaisersäle“, eine Felsschlucht, die den Zugang zum Gipfel erleichtert. Ein Drahtseil leitet an ausgesetzter Stelle weiter. Das Gipfelkreuz erreichst Du über die seilgesicherte Eisenbrücke. An Drahtseilen entlang führt ein Weg wieder hinunter. Du kommst dann oberhalb der Steinlingalm wieder auf den Gipfelweg und gehst zurück zum Parkplatz bei Hintergschwendt.
- Dauer: ca. 4-5 Stunden
- Schwierigkeitsgrad: A/B/C
- Start: Parkplatz bei Hintergschwendt
- Ziel: Kampenwand (1664 m)
- Für Kinder geeignet
Von den leichten Anfängerstrecken wie dem Klettersteig-Lehrpfad Gelbe Wand am Tegelberg bis hin zu anspruchsvolleren Routen wie dem Hindelanger Klettersteig oder dem Mittenwalder Klettersteig bietet jede Region einzigartige Abenteuer und atemberaubende Ausblicke. Erlebe das einzigartige Gefühl des Klettersteigens in Bayern und sammle unvergessliche Erinnerungen inmitten der beeindruckenden Naturkulisse dieser Region. Fehlt dir noch die richtige Kleidung oder Ausrüstung dafür? Vielleicht findest du was Passendes bei uns Bergfreunden.