Fahrtechnik-Tipps: Besser Mountainbiken

Inhaltsverzeichnis

Kurvenlage, Sattelhöhe, Körperverlagerung – Mountainbiken ist weit mehr als nur „draufsetzen und losfahren“. Wer die Technik beherrscht, der hat weit mehr Spaß am Abfahren und kann auch steilere Anstiege mühelos bewältigen, ohne dass das Vorderrad nach oben schnellt. Unser Bike-Spezialist Markus hat für euch ein paar Tipps zusammengefasst, mit denen der nächste Ausritt garantiert noch besser gelingt!

Die Körperarbeit

Trotz Vollfederung und allen anderen technischen Spielereien, ist es nach wie vor nötig, den eigenen Körper beim Fahren aktiv mit einzusetzen. So hat man mehr Kontrolle und kann in Grenzsituationen schneller reagieren.

Deshalb: Raus aus dem Sattel! Arme und Beine sind hier wichtige „natürliche“ Dämpfungselemente!

Beim Springen mit dem Mountainbike helfen Arme und Beine den Schwung Abzufedern.
Arme und Beine helfen beim Federn.

Vorausschauend fahren

Die Konzentration ist auf den meisten Strecken unterschiedlich gefordert. Auf Phasen der Anspannung folgen meist Phasen der Entspannung. Es empfiehlt sich, den Blick zwischen zwei Meter vor dem Rad und so weit wie möglich nach vorne zu pendeln. Dadurch kann man rechtzeitig auf Hindernisse reagieren.

Bremsen – die wichtigste Fahrtechnik

Oftmals verkannt, aber elementar für einen guten und sicheren Mountainbiker – der gekonnten und wohl dosierten Einsatz von Vorder- und Hinterradbremse. Grundsätzlich dient vor allem die Vorderradbremse der Verzögerung und wird in erster Linie angewählt. Verlagere dabei das Gewicht so, da die Vorderradbremse den optimal Gripp hat, das Hinterrad aber nicht abhebt. Sollte das Hinterrad anfangen zu schwimmen, dann bremse hinten mit Gefühl an und das Bike beruhigt sich wieder. Wichtig ist auch, dass du den richtigen Bremszeitpunkt erwischst, bremst Du mit der Vorderbremse erst, wenn Du schon in der Kurve bist, kann sein, dass Dein Vorderrad samt Fahrer abschmiert.

Übrigens ist es weder cool noch professionell, wenn Du dich einfach nur hinten reinhängst und das Hinterrad schleifen lässt. Somit verzögerst du nicht stark genug und Du schleifst den Trail aus – soll heissen Du zerstörst den Untergrund für die Biker, die nach Dir kommen und verletzt schlechtesten Falls Wurzelwerk.

Bremsbereitschaft

Immer einen Finger an der Bremse! So gelingt die Dosierung am besten und man kann in brenzligen Situationen schneller handeln. Übrigens: Schiebt man den Hebel um etwa zwei Zentimeter in Richtung Lenkermitte, erzielt man häufig eine effizientere Kraftübertragung.

Beide Hände am Lenker und einen Finger am Bremshebel bei der Abfahrt mit dem Mountainbike
Immer einen Finger am Bremshebel.

Kurventechnik

Kurven sollte man immer im größtmöglichen Radius durchfahren. Also ganz außen anfahren, dann auf den inneren Scheitelpunkt ziehen und anschließend wieder nach außen tragen lassen. Das kurveninnere Pedal ist dabei stets auf 12-Uhr-Position und das kurvenäußere Pedal entsprechend in der 6-Uhr-Stellung, damit ein Aufsetzen verhindert wird. Während das Rad in die Kurve gedrückt wird, bleibt das Gewicht schließlich auf dem äußeren Pedal und der Körper wird möglichst aufrecht gehalten.

Serpentinen

Hier ist es besonders wichtig, das Gleichgewicht zu halten. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie der minimale Radius des Bikes ausfällt, kann man einfach mal enge Kreise auf dem Parkplatz oder einer anderen ebenen Fläche fahren. Auch hier ist darauf zu achten, dass das kurveninnere Pedal oben ist.

Für die normalen Fahrhaltung sollte die Sattelhöhe so eingestellt werden, dass die Fersen bei leicht angewinkelten Beinen auf dem Pedal aufliegen. Je anspruchsvoller die Strecke wird, umso niedriger sollte auch der Sattel eingestellt werden um eine verbesserte Bewegungsfreiheit zu erreichen. Hier ist eine gute Vario-Sattelstütze, die per Knopfdruck in der Höhe verstellt werden kann, definitiv eine gute Investition.

Baumwurzeln und kleinere Hindernisse

Generell sollte man immer im 90-Grad-Winkel über Hindernisse fahren, denn so hat das Rad keine Möglichkeit wegzurutschen. Über eine Gewichtsverlagerung lässt sich das Rad zudem entlasten, wodurch es leichter über das Hindernis rollt.

Schwerpunktverlagerung bei der Abfahrt mit dem Mountainbike
Die richtige Schwerpunktverlagerung bei der Abfahrt

Bergabfahren

Die generelle Körperhaltung beim Bergabfahren sieht wie folgt aus: Füße parallel, Beine leicht gebeugt. Die Arme sind angewinkelt und die Hände locker am Lenker – nicht zu verkrampft! Somit helfen die Arme und Beine beim Abfedern. Der Körperschwerpunkt sollte sich grundsätzlich über dem Sattel befinden. Stellt sich die Frage, wo am Körper sich der Körperschwerpunkt befindet? Man sagt, er befindet sich irgendwo zwischen Bauchnabel und (imaginärer) Gürtelschnalle.

Im Allgemeinen muss man bedenken, das Vorderrad immer gut zu belasten, denn damit wird die Fahrtrichtung bestimmt. Also nicht mit dem Po zu weit nach hinten hängen.

Bergauffahren

Ja, auch hier gibt es einige technische Finessen, auf die es zu achten gilt. Jeder, der schon mal einen starken Anstieg fahren wollte und sich plötzlich mit einem abhebenden Vorderrad konfrontiert sah, wird das bestätigen können. Denn je steiler es wird, umso mehr Gewicht muss man auf das Vorderrad bringen, damit es auf dem Boden bleibt. Allerdings sollte man dabei sitzen bleiben, damit das Hinterrad seinerseits nicht durchdreht. Wird es richtig steil, kann man noch ein paar Zentimeter auf dem Sattel nach vorne rutschen. Hier ist ein wenig Feingefühl gefragt.

Und jetzt: Gute Fahrt! Ich hoffe, dass dir meine Tipps weiterhelfen. Solltest Du noch Fragen haben, kannst Du gerne einen Kommentar hinterlassen. Und wenn Du noch die passenden MTB-Klamotten oder die richtige MTB-Ausrüstung suchst, wirst Du im Shop garantiert fündig. Viel Spaß im Gelände!

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Bergfreund Jörn

Wenn der Puls rast und die Landschaft an mir vorbei zieht, fühle ich mich am wohlsten. Egal ob zu Fuß oder auf dem Rad – und manchmal sogar im Wasser – Ausdauersport ist für mich die schönste Form der Freizeitbeschäftigung.

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