Trinksysteme und Trinkblasen im Überblick

Inhaltsverzeichnis

Mann trinkt in der Wüste aus seinem Rucksack
Schon praktisch so ein Trinksystem!

Mittlerweile gibt es unter den Trinksystemen eine ganze Reihe mehr oder weniger großer Unterschiede. Machte noch bis vor ca. 10 Jahren Camelbak dieses Segment beinahe für sich alleine klar, sind inzwischen Trinksysteme von sehr vielen Herstellern auf dem Markt.

Das ist so weit nicht verwunderlich, denn die Vorteile eines Trinksystems gegenüber einer herkömmlichen Flasche liegen auf der Hand: man hat die Hände frei beim Trinken, trinkt häufiger kleine Mengen und muss dafür den Rucksack nicht jedes Mal absetzen.

Wir haben für Euch ein paar grundlegende Infos zusammengeschrieben, worauf Ihr bei einem Trinksystem achten solltet.

Isoliert oder nicht?

Trinksystem
Durch das Trinksystem kann der Rucksack aufgesetzt bleiben und Du kannst trotzdem regelmäßig trinken.

Grundsätzlich zu unterscheiden ist, ob das System isoliert sein soll oder nicht. Im Winter wirst Du um ein isoliertes System kaum herumkommen. Dabei geht es noch nicht mal nur um die Isolierung der Blase, denn die ist im Rucksack ganz gut warm aufgehoben. Der Schlauch und das Mundstück hingegen sind der kalten Luft ausgesetzt und frieren schnell ein.

Abhilfe schaffen hier isolierte Systeme. Es ist darauf zu achten, dass der Übergang zwischen Isolierung und Mundstück auch geschützt wird, denn hier friert das System oft ein und lässt dann nichts mehr durch.

Wer das System nur bei Temperaturen oberhalb des Gefrierpunktes nutzt, wird mit einem nicht isolierten Trinksystem schon glücklich sein. Der Vorteil ist, dass der Schlauch besser am Riemen des Rucksacks befestigt werden kann.

Nützliche Features von Trinksystemen

Sicherlich ist die Nützlichkeit von bestimmten Dingen oft sehr subjektiv, aber meiner Erfahrung nach gibt es ein paar Eigenschaften, auf die ich bei einem Trinksystem nicht mehr verzichten möchte. Toll ist z. B. eine Kopplung zwischen Schlauch und Blase. Damit ist die Trinkblase schnell aus dem Rucksack entfernt und der Schlauch kann noch am Riemen befestigt bleiben.

Sinnvoll ist meines Erachtens auch ein im 90° Winkel montiertes Mundstück, da man es einfacher zum Mund führen kann. Ebenfalls am Mundstück hat sich bei mir ein Ventilverschluss bewährt. Bei Systemen ohne Verschluss hatte ich manchmal das Problem, dass es beim Transport im Auto zwischen anderen Rucksäcken eingequetscht Wasser lässt oder auch während des Tragens für nasse Bekleidung sorgt.

Eine große Öffnung ist aus drei Gründen sehr praktisch: erstens lässt sich die Trinkblase leichter befüllen, zweitens lässt sie sich leichter reinigen und trocknet drittens auch noch schneller, was der Langlebigkeit zugutekommt.

1l, 2l, 3l,… wie viel Wasser braucht der Mensch?

Trinksystem von Camelbak
Wie groß die Trinkblase sein sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

So unterschiedlich die Menschen sind, so unterschiedlich ist auch ihr Flüssigkeitsbedarf. Ich benötige nur wenig Wasser und ertappe mich meist dabei, am Ende des Tages kaum mehr als einen Liter getrunken zu haben. Das ist nicht gut und die Verwendung eines Trinksystems hat schon viel geholfen.

Im Schnitt braucht der Mensch bei normaler Belastung und normalen Temperaturen 2-3 Liter, wobei ein Liter bereits über die Nahrung zugeführt wird. Bei körperlicher Anstrengung und extremen Temperaturen benötigen wir jedoch deutlich mehr. Im Winter liegt der Bedarf aufgrund der durch die Atemluft ausgeschiedenen Flüssigkeit höher, auch wenn wir nicht so stark schwitzen. Auf alle Fälle sind bei großen Anstrengungen auch große Trinksysteme ratsam.

Genauso wichtig wie die Gesamtmenge ist auch, dass die Flüssigkeit sinnvoll verteilt wird. Mehr als 200 ml kann der Körper pro halbe Stunde nicht so gut verarbeiten.

Die kleinen Systeme sind sehr sinnvoll für Wanderer, die auf ihren Touren öfter an Hütten vorbeikommen, in denen sie auffüllen können. Auch wenn es auf geringes Gewicht ankommt, sind diese Systeme gut. Beim Klettern in Mehrseillängentouren z. B. verwende ich gerne kleinere Systeme, wenn es absehbar ist, dass ich nicht lange brauchen werde.

Reinigung von Trinksystemen

Zuckerhaltige Getränke sind für sportliche Aktivitäten nicht zu empfehlen, da sie den Durst nur verstärken. Tees, Saftschorlen oder kohlensäurearmes Mineralwasser sind hingegen sehr zu empfehlen. Sofern Du nicht ausschließlich pures Wasser trinkst, wird Dein Trinksystem einen gewissen Pflegeaufwand machen.

Ein Werkzeug für alles gibt es hier leider nicht. Das System besteht aus der Blase, dem Schlauch und dem Mundstück. Für die Blase benutze ich Wasser oder bei stärkeren Verschmutzungen (z. B. Stockflecken) sehr sparsam Spülmittel. Außerdem hilft hier eine weiche Bürste ganz gut. Von der Reinigung mit Gebissreinigern (wird häufig empfohlen), rate ich ab, da der Geschmack nach Chlor und Salz ewig erhalten bleibt.

Ein Reinigungsset ist vor allem auch für die Reinigung des Schlauches sehr sinnvoll. Wer sich selbst und seinem System etwas Gutes tun möchte, baut gelegentlich das Mundstück auseinander und reinigt die Zwischenräume mit einem Wattestäbchen.

Eine ausführliche Anleitung zur Pflege von Trinksystemen findest Du in unserer Pflegeanleitung für Trinksystemen.

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Bergfreund Gastautor

1 Kommentar zum Artikel

  1. Thomas 11. Mai 2014 07:50 Uhr

    Ich setze auf Gebissreiniger. Einfach, sehr effektiv, nach gutem Spülen minimaler Nachgeschmack.

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