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Operation Handschuhe – Tipps und Tricks für die Reparatur

Inhaltsverzeichnis

Vom Radhandschuh, der dauerhaft für einen guten Grip am Lenker sorgen soll, bis hin zum Ski- beziehungsweise Snowboardhandschuh, der nicht selten Bekanntschaft mit scharfen Stahlkanten macht – Handschuhe sind Kleidungsstücke, die einer hohen Beanspruchung unterliegen. Oft kommt es dabei zu Beschädigungen durch Abnutzung oder mechanische Einwirkung und man muss die Handschuhe reparieren.

Gerade bei wärmenden Handschuhen aus Funktionsmaterial wirken sich Risse und Löcher in der Außenhaut unmittelbar auf die Funktionalität aus. Auch kann es bei Handschuhen mit dicker Isolationsschicht schnell zum Verlust der Füllung kommen. Aus diesem Grund präsentieren wir Euch heute ein paar Tipps, wie Ihr Löcher, Schnitte und Risse sauber und effizient selbst reparieren könnt.

Beschädigungen vermeiden durch richtige Lagerung

Am einfachsten ist es freilich, wenn Beschädigungen gar nicht erst entstehen. Das ist gerade bei Handschuhen oft leichter gesagt als getan, jedoch gibt es auch hier ein paar Tricks, die eine vorzeitige Materialalterung und damit einhergehenden Verschleiß zuverlässig verhindern. Dabei spielt die richtige Lagerung eine wesentliche Rolle. Nasse Handschuhe sollten niemals geknüllt, gequetscht oder mit roher Gewalt ausgewrungen werden, da sich dies ungünstig auf die Form des Handschuhs und die Performance des Materials auswirken kann. Darüber hinaus empfiehlt es sich, Handschuhe immer vollständig an der Luft austrocknen zu lassen. Wer nach einer Bergtour seine nassen Handschuhe im Rucksack vergisst, erlebt oft eine böse Überraschung. Ebenso schaden direkte Sonneneinstrahlung und zu große Hitze und sollten daher vermieden werden.

Auch bei der Reinigung gilt es darauf zu achten, dass keine aggressiven Waschmittel verwendet werden. Denn diese können gerade sensible Membranen dauerhaft schädigen.

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Undichte Handschuhe

Mit zunehmendem Alter lässt die Wind- und Wasserdichtigkeit vieler Handschuhe merklich nach. Sind keine schlimmeren Abnutzungsspuren oder Beschädigungen zu sehen, fehlt es dem Obermaterial in der Regel einfach nur an einer flächendeckenden Imprägnierung. Mit einem geeigneten Imprägniermittel macht Ihr die Handschuhe schnell wieder dicht und fit für den nächsten Einsatz. Die Anwendung ist dabei so einfach wie simpel. Einfach das betreffende Kleidungsstück an einem gut belüfteten Ort (am besten draußen) rundum mit dem Imprägniermittel einsprühen und trocknen lassen. Um sicherzustellen, dass die Imprägnierung auch überall ankommt, kann der Handschuh zum Einsprühen auch angezogen werden.

Schnitte und Löcher in der Außenhaut

Großflächige Beschädigungen des Außenmaterials sind gerade bei Handschuhen keine Seltenheit. Scharfe Stahlkanten, spitze Eispickel und rauer Fels sind nicht selten der Auslöser für Risse und beschädigte Nähte. Je nach Material und Größe des Lochs kommen daher diverse Reparaturmethoden infrage. So wird Leder in der Regel vernäht, textile Materialien hingegen eher geklebt oder mit Flicken versehen.

Leder zu nähen ist so eine Sache für sich. Das Material ist oft schwer zu handhaben, um es durchzustechen braucht es schon ordentlich Kraft und auch das notwendige Know-how, wo man idealerweise ansetzt und vernäht. Daher empfiehlt es sich hier bei größeren Beschädigungen einen Sattler, Schuster oder einen anderen professionellen Reparaturdienst die Handschuhe reparieren zu lassen.

Beschädigungen an textilen Teilen kann man hingehen vergleichsweise einfach selbst beikommen. Hierzu gibt es zahlreiche Reparaturflicken und Textilkleber von diversen Anbietern. Dabei ist es jedoch wichtig, das richtige Reparaturmaterial zu wählen. So gibt es diverse Flicken für silikonisiertes Gewebe, Gore-Tex und verschiedene andere Funktionsmaterialien. Nicht jeder Kleber hält aber auf jedem Untergrund. Daher sollte man sich vorab informieren, womit man den Handschuh reparieren kann.

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Besonders Outdoor-Sportarten verkürzen die Lebensdauer von Handschuhen

Schnitte, Risse und Löcher werden idealerweise mit Flicken verklebt. Diese werden so zugeschnitten, dass sie in jeder Richtung ca. einen Zentimeter über die betroffene Stelle hinausragen. Bevor jedoch geklebt wird, muss die schadhafte Stelle am Handschuh gründlich gereinigt werden. Dies geschieht am besten mit Spiritus und einem sauberen Geschirrtuch oder mit Alkoholtupfern. Nach dem Verdunsten des Alkohols kann geklebt werden. Hierzu werden die Flicken mittig aufgebracht, angedrückt und ausgestrichen, sodass keine unerwünschten Falten entstehen.

Kleinere Löcher oder beschädigte, aber noch nicht gerissene Nähte können auch mit einem geeigneten Textilkleber fixiert und verschlossen werden. Auch frisch genähte Stellen des Außenmaterials solltet Ihr mit einem geeigneten Nahtversiegler behandeln. Nur so wird eine langfristige Wasserdichtigkeit wiederhergestellt.

Beschädigung des Innenfutters

Wer beispielsweise seine Skihandschuhe oft im Einsatz hat, wird das Problem kennen: irgendwann lässt das Innenfutter nach und es entstehen kleinere Löcher. Dies wiederum kann zur Schädigung beziehungsweise zu teilweisem Verlust der Isolationsschicht führen. Gerade im Bereich der Fingerkuppen treten solche Beschädigungen vermehrt auf. In diesem Fall ist ein schnelles Handeln gefragt, da Löcher dieser Art schnell größer und somit zum irreparablen Schaden werden können. Kleinere Beschädigungen des Innenmaterials lassen sich jedoch vergleichsweise einfach mit wenigen Nadelstichen sauber vernähen. Der Handschuh wird für diese Arbeit auf Links gedreht, so kommt man problemlos auch an die verwinkeltsten Stellen. Dabei sollte man allerdings darauf achten, dass man keinen zu dicken Faden verwendet, sodass es nicht zur Bildung einer Druck- oder Scheuerstelle im Handschuh kommt. Das Verkleben ist in diesem Fall nur wenig ratsam, da sich Flicken durch das Reiben an den Fingernägeln meist schon nach kurzer Zeit wieder ablösen.

Und unterwegs?

Im Skiurlaub, bei Hoch- oder Trekkingtouren ist es schneller passiert, als man schauen kann: es macht „ratsch“ und schon ist ein Riss im Handschuh. Probleme dieser Art treten meist dann auf, wenn man sie wirklich nicht brauchen kann und gerade kein geeignetes Reparaturmaterial zur Verfügung hat. In diesen Fällen muss die allseits bewährte Trickkiste her. Mit Klebeband und Fingertape lässt sich fast alles reparieren, so auch Handschuhe. Jedoch werden dadurch oft auch die Beweglichkeit und die Funktionalität eingeschränkt. Zudem lässt sich Klebeband meist nur schlecht wieder entfernen und hartnäckige Klebereste müssen in mühevoller Friemelarbeit gelöst werden. Daher sollte man mit Panzerband, Fingertape und Co. nur dann hantieren, wenn es nicht anders geht.

Summa summarum

Beschädigte Handschuhe müssen nicht gleich ausgemustert werden. Mit ein paar Tricks und Kniffen lassen sich viele Beschädigungen einfach und schnell selbst beheben. Wenn man selbst nicht mehr weiter weiß, kann man die Hilfe eines Profis in Anspruch nehmen. Hier solltest Du jedoch vorab die Kosten erfragen, sodass Du entscheiden kannst, ob sich eine Reparatur noch lohnt.

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Bergfreund Gastautor

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