Kaum ein anderes Gebiet bietet so viel Auswahl an schönen Touren wie die Allgäuer Alpen! Bei Skitouren im Allgäu kommen entspannte Skitourengeher, die schön zu fahrende Abfahrten genießen wollen, sowie ambitionierte Skibergsteiger, denen es gar nicht technisch genug sein kann gleichermaßen auf ihre Kosten.
Obwohl sich das Allgäu nur am Rande der Nordalpen befindet und bezüglich internationaler Bekannheit im Schatten seines südlichen Nachbars Arlberg verschwindet, ist dieser kleine dreiecks-förmige Zipfel zwischen Bodensee und Schloss Neuschwanstein nicht zu unterschätzen (Klarstellung: das gesamte Allgäu erstreckt sich über eine größere Fläche bis weit ins Alpenvorland hinein, für Skitouren ist aber die Südhälfte des Landkreises Oberallgäu wesentlich). Kenner wissen die Vielseitigkeit, Klarheit und Wildheit dieser Gebirgsregion und seiner Kultur zu schätzen. Dabei finden sich nicht nur für Familien, Wanderer, Kletterer und Winterurlauber gute Destinationen, sondern vor allem für Skitourengeher bietet sich ein breites Band an Abenteuern. Es finden sich dutzende guter Skitouren und hunderte Abfahrtsvarianten.
Das Gebiet mit den attraktiven Skitouren erstreckt sich in einem großen Dreieck (siehe Abbildung Landkarte) zwischen Oberstaufen/Steibis (Nord-Westen), Tannheimer Tal (Nord-Osten) und der südlichen Begrenzung des Allgäuer Hauptkamms entlang der Grenze zu Tirol und Vorarlberg.
Die Gipfel der flacheren Vorberge im nördlichen Teil des Dreiecks eignen sich ideal für Skitouren mit Einsteigern, die das Aufsteigen und Abfahren außerhalb der präparierten Pisten einmal ausprobieren wollen. Im Gegensatz dazu befinden sich am wilden Hauptkamm (Süd-Ost) fast ausschließlich anspruchsvolle Touren, die den erfahrenen Alpinisten (!) vorbehalten sind. Durch die gute Infrastruktur im Allgäu sind die meisten Skitouren Halbtages- bis Ganztagestouren.
Demgegenüber sind mehrtägige Touren nicht ganz einfach zu finden, beziehungsweise müssen extra zusammengestellt werden.
Im Folgenden zeigen wir sieben Tourentipps im Allgäu auf, sortiert von Nord nach Süd mit Sternzeichen in der obigen Landkarte markiert:
1. Nagelfluhkette
Die Nagelfluhkette ganz im Nord-Westen ist ein echter Klassiker der fetzt. Er bringt mit seinen einzelnen Aufstiegen und zahlreichen Abfahrtsvarianten im kar/rinnen-durchzogenen Gelände nicht nur deine Oberschenkel zum Brennen, sondern auch Deine Synapsen zum Kochen. Die Tour bietet im pudrigen Hochwinter ebenso wie im Frühjahrsfirn ein echtes Abenteuer mit beeindruckenden Panoramaausblicken. Doch Obacht, eine Tour für erfahrene Skitourengänger mit Kondition!
Schwierigkeit | mittelschwer bis schwer, vor allem Kondition und Hanglesen bei der Abfahrtsvariante sind gefragt |
Ausgangspunkt | Parkplatz an der Talstation der Hochgratbahn; Anfahrt entweder mit dem Auto oder mit Bus und Bahn von Immenstadt/Oberstaufen aus |
Hangrichtung | Erster Aufstieg, letzter Abstieg mit Nord-Exposition; oben entlander der Kette meist Exposition Süd-West bis Süd-Ost |
Distanzen | Aufstieg: 2.000m; 20km; 9h |
Aufstieg | Von der Talstation (860 müNN) an der Hochgratbahn in einem großen Linksbogen zur Bergstation und weiter zum Hochgrat (1830 müNN); danach wird mehrmals abgefellt und aufgefellt, aufgestiegen und abgefahren: Gelchenwanger Grat, Rindalphorn, Gündleskopf, Stuiben |
Abfahrt | Abfahrt unter anderem zu: Gündlesscharte, Gündlesalpe, Gatteralpe, Sennalpe Mittelberg, Alpe Hochberg, Endziel: Bühl a. Alpsee oder Immenstadt |
2. Rangiswanger Horn
Das Rangiswanger Horn gehört, ebenso wie der Sonnenkopf zu den meist begangenen Routen im Illertal. Auch dieser Berg bietet sich besonders bei unsicheren Lawinenverhältnissen am Hauptkamm und viel Neuschnee als schöne Skitour im Allgäu an. Mehrere Aufstiegs- und Abfahrtsvarianten bieten zahlreiche Möglichkeiten und ermöglichen weiterhin Überschreitungen wie die klassische “Hörnertour”. Besonders schön bei frischem Pulverschnee.
Skitour am Rangiswanger Horn in Stichpunkten
Schwierigkeit | einfach, mäßig steil und gut zu fahrende Hänge. Auch ideal als erste Skitour mit Anfängern oder bei schlechten Verhältnissen |
Ausgangspunkt | Der Ort Sigiswang an der Straße zwischen Bolsterlang und Ofterschwang |
Hangrichtung | Osten |
Distanzen | Aufstieg 750 hm; 10km; 3h 30min |
Aufstieg | Von Sigiswang aus der Forststraße folgend in Richtung des Freizeitheim “Kahlrückenalpe”. Entweder der Forststraße folgen oder in den Wiesen daneben aufsteigen, bis man die Alpe erreicht. Weiter linkshaltend empor über die “Sigiswanger Alpe” und über den mäßig steilen Osthang direkt hinauf zum Gipfel des Rangiswanger Horn. |
Abfahrt | wie Aufstieg oder Abfahrt nach Norden ins Ostertal. Hier bietet sich eine schöne Route in Richtung des Parkplatzes Ostertal an. Ebenso kann der große Ochsenkopf bestiegen und anschließend wieder zurück zum Rangiswanger Horn gequert werden. |
3. Sonnenkopf
Der Sonnenkopf ist eine der beliebtesten Skitouren im Allgäu – und das völlig zu Recht! Die schnelle Erreichbarkeit sowie die zahlreichen Parkplätze am Ausgangspunkt der Tour sorgen für eine unkomplizierte Anreise. Der Sonnenkopf bietet außerdem verhältnismäßig leichte Skitouren. Der mäßig steile Westhang ist meistens sofort nach dem nächsten Schneefall gespurt und erleichtert die Wegfindung. Bei der hindernislos zu fahrenden Abfahrt vom Gipfel kommen sowohl Anfänger als auch erfahrene Skitourengeher auf ihre Kosten.
Skitour am Sonnenkopf in Stichpunkten
Schwierigkeit | einfach, ideale Anfängertour oder als Alternative bei schlechtem Wetter |
Ausgangspunkt | Berggasthof Sonnenklause oberhalb von Hinang. Bei viel Schnee kann direkt an der Brücke in Hinang gestartet werden, über welche die Straße zur Sonnenklause führt. Bei viel Schnee oder Eis sind Schneeketten bei der Anfahrt zur Sonnenklause notwendig. einfach, ideale Anfängertour oder als Alternative bei schlechtem Wetter |
Hangrichtung | Westen |
Distanzen | Aufstieg 700 hm; 5 km; 2h 30min |
Aufstieg | Vom Parkplatz bei der Sonnenklause geht es etwa 200m gerade empor, anschließend wird rechts auf einer Brücke ein Bach überquert. Hier befindet sich ein Schild des Alpenvereins, bitte nur den eingezeichneten Routen über einen der beiden freien Hänge folgen. Am Grat angekommen geht es südlich über einen breiten Rücken bis zum Gipfel. |
Abfahrt | wie Aufstieg |
4. Großer Daumen
Der große Daumen ist einer der besten Aussichtsberge des gesamten Allgäus! Fernblicke bis zur Zugspitze im Osten, dem gesamten Allgäuer Hauptkamm mit Lechtaler Alpen im Süden und schließlich dem Bodensee im Westen. Die Aussicht entschädigt für den schweißtreibenden Aufstieg und belohnt Frühaufsteher sogar mit tollen Sonnenaufgängen über den Allgäuer Alpen.
Auch dieser Berg bietet mehrere interessante Aufstiegsmöglichkeiten und kann ebenso wie der Schochen bequem aus dem Skigebiet am Nebelhorn erreicht werden. Auf der Aufstiegs-/Abfahrtsroute vom Giebelhaus kann unterwegs auf der ganzjährlich bewirtschafteten Schwarzenberghütte (Übernachtung möglich) eingekehrt werden.
Skitour am Großen Daumen in Stichpunkten
Schwierigkeit | mittel, meist mäßig steil, kürzere Stellen steil |
Ausgangspunkt | Giebelhaus am Ende des Ostrachtals, hierher nur mit Bus (Firma Wechs) oder Rad (8 km) ab Parkplatz in Hinterstein. Vom Skigebiet am Nebelhorn aus mit der Bahn bis zur Station Höfatsblick oder bis zum Gipfel |
Hangrichtung | Süd/Südost |
Distanzen | ab Giebelhaus 1250 hm, ab Skigebiet Nebelhorn 350 hm; 12km; 4h 30min |
Aufstieg | Vom Giebelhaus aus dem Alpweg ins Obertal bis zum “Engeratsgundhof” folgen. Ab hier geht es über optimal geneigte Skihänge über die Käseralpe und die Gündleshütte empor bis auf 1700m Höhe. Der Felsriegel wird links unterhalb der “Laufbichler Kirche” umgangen. Danach geht es weiter zum Gipfel über die Laufbichelseen, ebenso wie auf Route vom Nebelhorn. Von der Station Höfatsblick der Bergbahn aus auf der Piste “Gipfelmulde” bis zur Bergstation des Koblat Sesseliftes. Nun in Richtung Nordosten das “Koblat” genannte Plateau queren. Nach dem Erreichen der “Laufbichelseen” ist ein bequemer Aufstieg über die Südhänge des großen Daumens bis zum Gipfel möglich. |
Abfahrt | Wie der Aufstieg, eine Kombination mit dem kleinen Daumen ist möglich. |
5. Schochen
Der Schochen liegt ganz am Ende des oft besonders schneereichen Ostrachtales. Unter den Locals gelten viele der hier liegenden Berge als die idealen Skiberge des Allgäus. Ideal zu fahrende Abfahrten, wenig Leute – und der Pulverschnee hält sich in den nordseitigen Hängen sehr lange.
Der 800hm lange Hang hinunter ins Obertal gehört ohne Zweifel zu den schönsten Abfahrten im Allgäu. Aber auch Langschläfer und entspanntere Tourengeher müssen auf diesen Gipfel nicht verzichten – er kann problemlos und schnell vom Skigebiet am Nebelhorn aus erreicht werden!
Skitour am Schochen in Stichpunkten
Schwierigkeit | mittel, mäßig steil. Gipfelhang kurz, sehr steil |
Ausgangspunkt | Giebelhaus am Ende des Ostrachtals, hierher nur mit Bus (Firma Wechs) oder Rad (8km) ab Parkplatz in Hinterstein. Vom Skigebiet am Nebelhorn aus mit der Bahn bis zur Station Höfatsblick |
Hangrichtung | Nord/Ost/Nordost |
Distanz | Aufstieg: ab Giebelhaus 1000 hm, ab Skigebiet Höfatsblick 450 hm; 12km für Giebelhaustour: 4h für Giebelhaustour |
Aufstieg | Vom Giebelhaus aus nach rechts über den Fahrweg ins Obertal bis zur “Kuhplattenalp”. Von hier aus geht es nun in gleichmäßiger Steigung über optimal gestufte Hänge zum Schochen empor. Der Gipfelaufbau ist kurz einmal etwas steiler. Vom Skigebiet aus auf dem Winterwanderweg zum Zeigersattel queren. Nun folgt eine kleine Abfahrt nach Osten unterhalb der Steilwand des großen Seekopfes. Der Grat kann in ca. 1750M Höhe überschritten werden. Weiter leicht fallend queren in Richtung der südlich gelegenen “Breitengehren” Hütte auf 1700 m. Ab hier wie Aufstiegsroute vom Giebelhaus. |
Abfahrt | Genauso wie der Aufstieg. |
6. Wildenfeldscharte / Großer Wilder
Auf den ersten Blick wirkt das Oytal bei Oberstdorf nicht wie ein lohnenswertes Revier für Skitourengeher. Steile Felswände ringsum sowie ein flaches Tal sind nicht unbedingt das beste Gelände für die Skifahrer. Dennoch verstecken sich besonders am Ende des Tals einige wirklich lohnenswerte Touren.
Die Abfahrt von der Wildenfeldscharte bis zum “Stuibenfall” begeistert bei der Abfahrt im Pulverschnee garantiert jeden und entschädigt dadurch für den langen Zustieg durch das Oytal. Der Weg von der Wildenfeldscharte zum Gipfel des Großen Wilden bleibt fest in der Hand erfahrener Skialpinisten und wartet mit einer sehr steilen Querung sowie einer häufig großen Wechte auf.
Die gesamte Tour in diesem einsamen Gebiet bietet obendrein spektakuläre Blicke zur Höfats und dem Himmelhorngrat.
Skitour an der Wildenfeldscharte / dem Großen Wilder in Stichpunkten
Schwierigkeit | mittel (Wildenfeldscharte), schwer (Großer Wilder) langer Talanstieg, danach mäßig bis steil. Großer Wilder stellenweise extrem steil und ausgesetzt |
Ausgangspunkt | Startpunkt der Tour ist Oberstdorf. Es empfiehlt sich, mit dem Fahrrad bis zum Berggasthof “Oytalhaus” oder, sofern es die Schneeverhältnisse zulassen, bis zur Brücke unterhalb des Stuibenfalls zu radeln. Im Frühjahr kann mit dem Rad bis zur Käseralpe gefahren werden. |
Hangrichtung | Wildenfeldscharte Nord/West; Großer Wilder alle |
Distanzen | Wildenfeldscharte: 1300hm, Großer Wilder 1600hm; >23km ( Teil des Zustiegs kann im Frühjahr mit Bike bewältigt werden) |
Aufstieg | Zuerst geht es von der Brücke unterhalb des Stuibenfalls auf dem Sommerfahrweg hinauf bis zur Käseralpe im Talkessel unter der Höfats. Anschließend steigt man von der Alpe über gut zu gehende Westhänge hinauf zur “Wildenfeldhütte” direkt unterhalb der Scharte. Ab hier tourt man weiter, direkt nach oben in die Scharte. Wer zum großen Wilden möchte, überschreitet die Scharte und steigt eine Steilrinne (ggf. Pickel und Steigeisen nötig) nach Osten ab. Die Scharte kann in die Richtung überwechtet sein und stellt die Schlüsselstelle dieser Tour dar. Nach der Steilrinne geht es leicht ansteigend zur der in 2200m Höhe gelegen Ostschulter des großen Wilden. Ab hier sanft ansteigende Hänge auf dem Plateau des Gipfels. |
Abfahrt | Wie Aufstieg, vom Gipfel des großen Wilden auch Abfahrt über die “Gamswanne” zum Giebelhaus möglich. Auch diese Abfahrt ist eine schwierige Route und sollte nicht unterschätzt werden. Eventuell Pickel und Steigeisen beim Ausstieg aus der Gamswanne notwendig. |
7. Karlstor
Als Karlstor wird die Scharte zwischen Großem und Kleinen Widderstein im Kleinwalsertal bezeichnet. Hier wird zwar kein Gipfel bestiegen aber die sportliche Abfahrt hinunter ins Gemsteltal entschädigt dafür mindestens doppelt. Durch die nordseitige Lage hält sich der Schnee hier deshalb meistens besonders lange und die Verhältnisse sind oft besser, als an manchen sonnigeren Hängen.
Die Überschreitung der Scharte zwischen den schattigen Steilwänden der Walsertaler Berge kann aus diesem Grund jedem Skitourengeher im Allgäu ans Herz gelegt werden!
Skitour am Karlstor in Stichpunkten
Schwierigkeit | mittel bis schwer, steiler bis sehr steiler Anstieg und Abfahrt |
Ausgangspunkt | Baad am Ende des Kleinwalsertals. Kostenpflichtiger Parkplatz direkt am Beginn der Tour. Erreichbar per PKW oder per Bus von Oberstdorf. |
Hangrichtung | Nord/Nordost |
Höhenunterschied | Aufstieg, 900 hm; 9 km; 4h |
Aufstieg | Vom Parkplatz in Baad dem Sommerweg ins Bärgundeletal folgen. Stets auf der linken Talseite halten bis die “Widdersteinalpe” in ca. 1300 m Höhe erreicht wird. Nun einem Bach nach Südosten folgend in das Kar unterhalb der steilen Nordwand des großen Widderstein. Aufstieg im steiler werdenden Kar bis zur Karlstor genannten Scharte. |
Abfahrt | Wie Aufstieg oder Abfahrt ins Gemsteltal. Dieser 800m hohe Hang ist ein nahezu idealer Skihang ohne Latschen, Wald und Steilstufen. An der “Hintergemstelalpe” vorbei durchs Tal runter nach Bödmen. Zurück nach Baad per Bus oder 2 km entlang der “Steinbockloipe”. |
Wir hoffen Dir mit diesem Artikel einen kleinen Einblick in die Skitourenwelt des Allgäus gegeben zu haben.
Aber machen Dir die Tourenbeschreibungen Lust auf mehr? Vielleicht sogar nicht nur Dir, sondern auch Deinen Kindern? Dann lasst uns zum Ende hin doch noch diese Frage erörtern:
Kann man (im Allgäu) mit Kindern auf Skitour gehen?
In Zeiten, in welchen die Preise für Skipässe für immer mehr skisportbegeisterte Familien unerschwingliche Höhen erreichen und das Skitourengehen medial allzu gerne gehypt wird, liegt diese Frage auf der Hand und ist vollkommen berechtigt.
Das Thema Kinder und Skitouren ist mit allerhöchster Verantwortung zu betrachten, weshalb wir hier keine hundertprozentig richtige Antwort geben können und werden. Wir geben aber ein paar Denkstützen mit auf den Weg:
- Safety is first: Jedes Gruppenmitglied auf Tour sollte die Grundlagen der Lawinenkunde kennen, ein LVS-Gerät bei sich tragen, zudem Sonde und Schaufel, wissen wie man sich im Notfall verhält. Das gilt genauso für Kinder – denn gerade sie verdienen unsere besondere Verantwortung & Fürsorge! Beherrschen Ihre Kinder denn all das?
- Skifahrerisches Können – Wer auf Skitour seinen Spaß haben möchte, sollte unseres Erachtens auch auf der Piste ein überdurchschnittlich guter Skifahrer sein und seine Fähigkeiten in den Powder übertragen können. Denn mangelndes Gefühl für den Ski und den Untergrund, kann im Gelände schnell zu extremer Frustration führen und das Risiko von Lawinen und Verletzungen extrem erhöhen.
- Spielerisches Lernen: Kinder haben den meisten Spaß, wenn sie spielerisch lernen dürfen! Bevor man also gleich den höchsten Berg bezwingt und im steilsten Gelände abfährt, sollte man sich überlegen, ob man die Kinder nicht spielerisch an das Thema Skitouren heranführt! Heißt, eine kleiner, gesicherter Hang nahe an der Zivilisation kann schon völlig ausreichen für die ersten Skitouren. Dazu noch ein verspieltes und sicheres Abfahrtsgelände, angemessen Pausenzeiten, gute leibliche Versorgung für die Kinder und Sonnenschein – und der Tag ist gebongt.
- Körper: Eine klassische Skitour erfordert Kraft und Kondition. Wie viel Kraft und Kondition hat ihr Kind?
- Kind im Fokus: Wer mit Kindern auf Skitour geht, muss sich vorher klar machen: Hier geht es in erster Linie nicht um die Wünsche der Erwachsenen, sondern um die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Kinder! Die Kinder stehen im Fokus und die komplette Planung ist an ihnen ausgerichtet. Bedeutet auch, die Erwachsenen sind strukturiert in ihrem Vorgehen, haben aber auch große Geduld im Umgang mit den Kindern.
- Geduld: Apropos Geduld – starten sie nicht zu früh mit ihren Kindern in die Welt der Skitouren.
Wichtig vor jeder Skitour
Zuerst sollte vor einer jeden Skitour unbedingt der aktuelle Lagebericht des jeweiligen Lawinenwarndienstes zu Rate gezogen werden. Dieser wird jeden Morgen gegen 7.30 Uhr auf deren Website veröffentlicht (zum Lawinenwarndienst Bayern / zum Lawinenwarndienst Vorarlberg).
Als Karten für die hier beschrieben Skitouren im Allgäu empfehlen sich die beiden DAV Karten “Allgäuer Alpen” West 2/1 und Ost 2/2 im Maßstab 1:25.000 – ebenso der Skitourenführer “Allgäu mit Kleinwalsertal und Tannheimer Tal” von Kristian Rath aus dem Panico Alpinverlag.
Seit dieser Saison wird zusätzlich jeden Tag um 17.30 eine Prognose für den Folgetag herausgegeben. Bei einer hohen Lawinenwarnstufe, schlechtem Wetter mit viel Wind oder diffusen Sichtverhältnissen empfiehlt es sich, auf leichte, sowie relativ lawinensichere Skitouren wie den oben beschriebenen Sonnenkopf oder das Rangiswanger Horn auszuweichen.
Die Orientierung ist hier einfacher, zudem können bei vernünftiger Spuranlage Lawinenabgänge weitgehend ausgeschlossen werden. Die letztendliche Verantwortung sich und anderen gegenüber Tragen jedoch immer noch die Tourengeher selbst!
Wer erst in das Thema Skitouren reinschnuppert findet bei uns im Basislager auch einen Artikel zum Thema Skitouren für Anfänger.
Um auch auf Skitour nichts wichtiges zu vergessen lohnt es sich die Packliste für Skitouren vor Abreise nochmal zu checken.