Wandern mit Hund für Fortgeschrittene: Auf zum Dogtrekking!

Inhaltsverzeichnis

Es gibt Menschen, die gehen am Sonntagnachmittag gerne eine Runde spazieren. Dann gibt es Leute, die wandern lieber für ein paar Stunden oder machen Nordic Walking oder Trailrunning. Und dann gibt es da noch die – im Vergleich zum Rest „etwas“ kleinere – Gruppe von Outdoorbegeisterten, die zum Spaß auf Trails quer über die Alpen rennen, der Länge nach durch Norwegen laufen oder sich im Survival-Modus quer durch die Landschaft bewegen.

Eine Frau und ein Mann beim Wandern mit Hund
Wie beim “normalen Wandern” gibt es auch mit Hund verschiedene Schwierigkeitsgrade: von Gassi gehen bis Fernwanderung.

Ähnlich verhält es sich mit Hundehalterinnen und Hundehaltern: während manche einfach nur Gassi gehen, erleben andere mit ihren treuen Vierbeinern echte Abenteuer und sind teilweise mehrere Monate und tausende Kilometer unterwegs. Die Übergänge zwischen ausgedehnten Spaziergängen und leichten Wanderungen sind dabei natürlich fließend.

Um das Thema „Dogtrekking“, beziehungsweise „Trekking mit Hund“ abgrenzen zu können, eignet sich – wie auch beim Wandern und Trekking selbst – der zeitliche Rahmen: eine kurze Dogtrekking-Tour kann auch schon ein zweitägiger Wochenendtrip sein. Denn ob man sich um eine oder mehrere Übernachtungen on Tour und das entsprechende Equipment für Mensch und Tier kümmert, ist für Vorbereitung und Organisation fast identisch.

Die Basics: Alles über Wanderungen mit Hunden

Für erste Schritte auf neuen Pfaden helfen manchmal alte Weisheiten: in unserem Blog-Artikel über Zwei Wanderstiefel und vier Pfoten – Wandern mit Hund findest du bereits viele Infos über die Grundlagen zum Wandern mit Hunden.

Dabei werden zum Beispiel folgende Fragen angesprochen:

  • Wie alt muss mein Hund für Wanderungen im Gebirge sein?
  • Welche Rasse eignet sich am besten zum Wandern in den Bergen?
  • Wie bereite ich meinen Hund für längere Wanderungen vor?
  • Welche Wanderungen sind für Hunde gut geeignet?
  • Welches Futter eignet sich für Wanderungen?
  • Was gehört zur wichtigen Ausrüstung beim Wandern mit Hund?
  • Welche Leine eignet sich zum Wandern mit Hund?
  • Was ist bei der Begegnung von Hunden und Kühen zu beachten?
  • Ist eine Hüttenübernachtung mit Hund möglich?
  • Was ist beim Bergwandern mit Hund zusätzlich zu beachten?

So, wie auch die meisten Menschen mit kleineren Wanderungen beginnen, dann immer längere und anspruchsvollere Strecken auswählen und sich schließlich eventuell auf Fernwanderwegen, mehrtägigen Bergtouren oder Alpenüberquerungen wiederfinden, so entwickelt sich das Wandern mit Hund in ähnlichen Schritten.

Ein Mann wandert mit Hund
An die mehrtägige Tour mit Hund sollte man sich langsam rantasten.

Deswegen solltest du am besten den empfohlenen Artikel lesen und ausprobieren, was dir und deinem Hund gefällt und gut tut. Wenn ihr wisst, ob das für ein Wanderwochenende mit Hüttenübernachtung oder im Zelt für euch funktioniert, ob ihr die entsprechende Ausrüstung habt und diese auch noch gut transportieren könnt, dann ist es Zeit für eine längere Dogtrekking-Tour.

Eine lange Wanderung mit Hund bedarf einiger Planung, die zum Beispiel Gepäck, Übernachtungsmöglichkeiten, Wasser, Verpflegung, etc. umfasst. Dafür solltest du die Strecke – zumindest grob – planen können und abschätzen, wie lange du, dein Hund oder deine Gruppe jeden Tag wandern könnt oder möchtet.

Eine gewisse Flexibilität ist dabei aber wirklich empfehlenswert, denn weder du, noch dein Hund, sind jeden Tag gleich fit und auch das Wetter spielt beim Trekking nicht immer so mit, wie man es sich wünscht oder die Wetter-App es vorausgesagt hat.

Deswegen folgen hier noch ein paar…

Hilfreiche Tipps für längere Dogtrekking Touren

Tipps für die Menschen

1. Achte auf das Gewicht deines Rucksacks!

Je nachdem, ob nur du und dein Hund, deine Familie, Partnerin, Partner, Kinder oder Mitreisende unterwegs seid, benötigst du in jedem Fall einen großen Trekkingrucksack mit einer Menge Ausrüstung, denn nicht nur du willst versorgt sein, sondern natürlich auch dein Hund.

Deswegen solltest du, wenn möglich dein Gepäck auf ein Minimum beschränken und nur Dinge einpacken, die du wirklich benötigst. Eine Vorstellung davon (falls du die noch nicht haben solltest) gibt es zum Beispiel in unserer Trekking-Packliste oder im Blogartikel Trekking mit Kindern.

Dazu kommt natürlich immer noch die spezielle Ausrüstung für deinen Hund, die allerdings meist nicht so sehr ins Gewicht fällt. Wenn dein Hund kräftig genug ist und die Situation es erlaubt, kann dein vierbeiniger Freund auch einen Teil seiner Ausrüstung selber tragen. Die passenden Hundepacktaschen dafür gibt es natürlich im Dogtrekking-Shop deines Vertrauens.

Besonders bei längeren Touren und Trekkingreisen zählt wirklich jedes Gramm. Und in den meisten Fällen gibt es immer Möglichkeiten seine Ausrüstung um ein paar Kilos zu erleichtern.
(Z.B. durch ein ultraleichtes Zelt, einen leichten Schlafsack und leichte Funktionsbekleidung, die sich schnell waschen lässt und zügig wieder trocknet.)

Eine Frau wandert mit zwei Hunden
Ausrüstung und Proviant für Mensch und Hund füllen den Rucksack schnell. Hundepacktaschen können da etwas Erleichterung schaffen.

2. Mach dich mit deiner Ausrüstung vertraut!

Wenn du dein Zelt auch bei Wind und Regen schnell aufbauen kannst, und weißt, wie du ein kleines Loch in deinem Schlafsack oder deiner Hardshelljacke reparierst, wirst du es unterwegs immer leichter haben.

Das klingt jetzt vielleicht simpel, aber es gibt viele Wege sich auf eine gelungene Dogtrekkingtour vorzubereiten – oder eben nicht. Dazu zählen auch aktuelle Karten, aktualisierte Apps, aufgeladene Powerbanks, Infos über die Route et cetera, et cetera… Natürlich auch nicht immer nur im Hinblick auf deine eigenen Bedürfnisse, sondern auch auf die deines Hundes bezogen.

3. Sei fit – oder mach dich fit!

Auf eine längere Trekkingreise mit Hund solltet ihr euch beide auch körperlich gut vorbereiten. Trainingstouren mit voll gepacktem Rucksack gehören da natürlich dazu. So lernst du auch immer mehr eure Bedürfnisse und Gewohnheiten kennen und kannst besser abschätzen, wie viele Pausen ihr benötigt, wie lange ihr jeden Tag laufen könnt und wie viele Kilometer ihr dabei zurücklegt.

Und denk immer daran, dass die Dogtrekking Tour euch beiden Spaß machen soll!

Tipps für die Hunde

1. Denk an deine Impfungen und Dokumente!

Je nach Reiseland und Reiseziel können spezielle Vorschriften gelten. Ohne auf alle Details eingehen zu wollen nur der folgende Ratschlag: kümmere dich rechtzeitig um alle wichtigen Dokumente und Impfungen, die du für deine Tour benötigst. Generell ist bei längeren Touren auch ein Check-Up beim Tierarzt sicher kein Fehler. (Beim „Mensch-Arzt“ übrigens auch nicht…)

2. Nimm deine Spezialausrüstung mit auf Reise!

Hund mit passenden Hundeschuhen im Schnee
Passende Hundeschuhe schützen die Pfoten nicht nur vor Kälte sondern auch auf steinigen Bergpfaden.

Je nach Reiseroute brauchst du als Hund vielleicht noch etwas mehr, als deinen Reisefressnapf und deine Lieblingskuscheldecke. Futter, Wasser und weiteres Zubehör sind hoffentlich im großen Trekkingrucksack. Ein spezielles Hundegeschirr mit passender Hundeleine sind natürlich auch stets dabei. Passende Hundeschuhe eignen sich besonders für steinige Bergpfade und schützen vor Verletzungen der Pfoten durch spitze Steine und Dornen. Alle wichtigen Utensilien zur Wundversorgung und Fellpflege gehören natürlich auch mit ins Gepäck.

Allgemeine Dogtrekking Tipps

Deine Dogtrekkingausrüstung solltest du vor deiner langen Tour gut mit deinem Hund auswählen und abstimmen. Nur weil du denkst, dass ein bestimmter Gurt oder ein spezielle Leine bestens geeignet zum Wandern sind, so denkt dein Hund vielleicht genau das Gegenteil.

Manchmal braucht es einfach etwas Eingewöhnungszeit, bis Mensch und Hund sich mit der Ausrüstung vertraut gemacht haben. Das gilt zum Beispiel auch für die Hundeschuhe: manche Hunde finden sie auf Anhieb super – andere versuchen direkt sie wieder auszuziehen.

Unverzichtbar sind die Schuhe allerdings bei Verletzungen an den Pfoten, denn sie können als Schutz über einen Verband gezogen werden und verhindern gleichzeitig, das Schmutz in die Wunde gelangen kann und sich die Pfote infiziert.

Dogtrekking ist schön!

Mann mit Hund bei einer Wanderpause
Bergfreund Pepsi mit seiner Hündin Katrin auf Tour.

Nach all diesen praktischen und gut gemeinten Ratschlägen mit leicht erhobenem Zeigefinger nur noch eine Sache: Dogtrekking ist einfach schön. Eine längere Tour – ob nur du und dein Hund, oder deine Familie und der Hund – ist eine echte Bereicherung für jede Tour und sorgt für unvergleichliche und emotionale Momente.

Du, dein Hund, die Natur – bei Wind und Wetter, Sonne und Regen, Matsch und Schnee. In den Bergen, in endloser Weite, am Meer. Ob in Deutschland, in Norwegen, in Patagonien oder in den Rocky Mountains – die unerschöpflichen Möglichkeiten für Dogtrekking reichen von deiner Haustüre bis rund um die Welt.

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Bergfreund Jan

Angefangen hat alles mit Camping im selbstgebauten Wohnmobil. Im Winter erst auf zwei Brettern am Anfängerhügel, später dann nur noch auf einem im Powder. Im Sommer fast immer am und auf dem Wasser – ganz egal ob am Meer, See oder Fluss. Mal auf zwei Rädern über die Schwäbische Alb, mal auf vier Rollen durch die Stadt oder mit Wanderstiefeln an den Füssen in den Alpen, Pyrenäen und im Himalaya. Ob mit Kletterseil im Kalkstein, mit Klettersteigset im Granit oder mit Bouldermatte am Kunstharz.

3 Comments on the Article

  1. Mongolian Wool 28. Januar 2024 12:05 Uhr

    Nützlicher Beitrag! Wenn ich mit meinem Hund lange Spaziergänge mache, besonders im Winter, versuche ich, einen Pullover für ihn mitzunehmen, damit ihm nicht kalt wird.

  2. Ulrike 4. April 2022 10:57 Uhr

    Ich trekke achon seit Jahren mit meinen Hunden, unsere Touren sind immer lang. Egal ob Berge, Flachland, mit oder ohne Schnee. Das entscheidende ist immer die Fitness und das Equipment für Mensch und Hund und beim Equipment gibt es große Unterschiede.

  3. Kai 29. März 2022 13:46 Uhr

    Sehr schöne Tipps in Eurem ! Wir haben beim Elbsandstein-Dogtrekking Franziska Rößner mit ihren zwei Berner-Hündinnen kennengelernt. Es stellte sich heraus, dass sie Autorin beim Bergverlag Rother ist, einen eigenen Blog zum Bergwandern mit Hund betreibt und bereits drei Wanderbücher für das Wandern mit Hunden veröffentlicht hat. Darin gibt sie praktische Tipps für die Vorbereitung von Hundewandertouren und sehr detaillierte Tourenempfehlungen auch für erfahrenere, fortgeschrittenere Bergwander-Fans mit Begleitern auf 4 Pfoten. Neben dem Wanderführer für Südtirol, welcher bei den Bergfreunden erhältlich ist, gibt es ihre Top-Führer ebenfalls für das Erzgebirge, das Vogtland und das Elbsandsteingebirge. Vielleicht ein Tipp zur Erweiterung des Bergfreunde-Angebots!!

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