
Der Zustieg zum Lieblings-Kletterspot ist – im wahrsten Sinne des Wortes – oftmals ein steiniger. Darum muss gutes Schuhwerk her. Da kommen nur Approachschuhe in Frage! Aber was ist das überhaupt? Das Wörtchen „to approach“, zu Deutsch „sich annähern“, beschreibt gut, was sich hinter diesem klangvollen Namen verbirgt: Approachschuhe sind Multifunktionsschuhe, die speziell auf die Anforderungen für den Zustieg (und den Abstieg) zum Fels oder zum Klettersteig ausgelegt sind. Aber muss das sein? Reichen da nicht ein Paar halbwegs robuste Hikingschuhe? Im Folgenden soll erläutert werden, was Approachschuhe ausmacht, auf was Ihr beim Kauf achten müsst und warum notorische Kraxler eh schon mindestens ein Paar davon im Equipmentschrank haben. Also weiterlesen!
Was sind Approachschuhe eigentlich?
Approachschuhe, auch Zustiegsschuhe genannt, sind in aller Regel robuste Halbschuhe. Sie dienen dazu, Geländepassagen mit wechselndem Schwierigkeitsgrad und variierendem Terrain zu meistern. Schließlich führt der Weg zum Spot meist nicht nur über gut befestigte Wege, sondern über Geröll, Wiesen, kurze asphaltierte Strecken und und und…. Hier braucht es einen guten Allrounder! Und genau an der Stelle kommen die Zustiegsschuhe ins Spiel.
Wenn sich Wanderschuhe und Kletterschuhe sehr lieb haben, kommt am Ende ein Paar Approachschuhe dabei heraus. So oder so ähnlich lässt sich der Ursprung von Approachschuhen beschreiben. Aber Spaß beiseite! Zustiegsschuhe sind quasi ein Hybrid aus den beiden Schuharten. Sie sind auf jedes Gelände eingestellt. Sie unterstützen die Füße auf abschüssigen Routen wie auf befestigten Wegen gleichermaßen. Auch kleine Kletterpassagen auf dem Weg zum Spot stellen kein Problem dar. Sie geben sicheren und rutschfesten Halt und sind – im besten Falle – bequem. Falls ihr jetzt mit dem Kauf dieser Alleskönner liebäugelt, folgt eine kleine Übersicht, auf was Ihr dabei achten solltet.
Wichtige Eigenschaften, die der Zustiegsschuh drauf haben muss
Jeder, der einmal im falschen Schuhwerk unterwegs war, weiß: Die richtige Schuhwahl entscheidet darüber, ob die Füße das Ende des Tages in der (dank Per Mertesacker sprichwörtlich gewordenen) Eistonne ausklingen lassen oder nicht. Da der Zustieg gerne mal länger dauert als das anschließende Klettern selbst, ist der Tragekomfort eine der wichtigsten Eigenschaften auf der To-do-Liste guter Approachschuhe. Sie müssen in jedem Fall gut und fest sitzen, aber gleichzeitig weder einengen noch an den sensiblen Bereichen der Füße scheuern. Denn auch der härteste „Kletterhund“ kann auf Blasen an den Füßen gut und gerne verzichten.
Ein guter Sitz wird zum einen über ein gutes Fußbett gewährleistet. Zum anderen -und einem nicht unerheblichen Teil- ist die Schnürung dafür verantwortlich. Diese reicht bei hochwertigen Modellen bis in den Zehenbereich. Das hat den entscheidenden Vorteil, dass die Schuhe durch die Schnürung an den Fuß angepasst werden. Auch der Fersenbereich braucht den entsprechenden Halt, was durch spezielle Ferseneinsätze gegeben ist. Die halten die Füße in einer natürlichen Stellung und dämpfen Stöße ab.
Obermaterial, Gewicht und Futter – weitere wichtige Produktdetails im Überblick
Das Obermaterial ist – wie bei allen Outdoorschuhen – bei Approachschuhen ebenfalls ein wichtiger Faktor. Hier kommt in den meisten Fällen ein flexibles Synthetik-Material zum Einsatz. Das ist gleichzeitig äußerst robust, und kommt mit rauem Felskontakt problemlos klar. Funktionalität und Wetterschutz kommen dabei auch nicht zu kurz. Ein leichter Wetterschutz kann in keinem Fall schaden, feucht werden die Schuhe beim Zustieg auch gern mal. Ob feuchte Wiesen oder leichter Nieselregen, die Nässe lauert überall! Wenn die Schuhe wasserabweisend sind, müsst Ihr nach dem Zustieg nicht mit nassen Tretern in die Kletterschuhe schlüpfen.
Funktionelle Materialien wie Gore-Tex sorgen für Wetterschutz und schaffen gleichzeitig ein angenehmes Fußklima. Gore-Tex ist, wie Ihr sicherlich wisst, atmungsaktiv. Dadurch wird die beim Schwitzen entstehende Feuchtigkeit durch den Schuh nach außen geleitet, wo sie letztendlich verdampft. Das hält die Füße schön trocken. Was aber fast wichtiger ist: Es verhindert Käsefüße! Das mag trivial klingen, aber so bleiben am Ende die Kletterschuhe frei von fiesen Gerüchen.
In Sachen Gewicht gilt, wie so oft, weniger ist mehr. Die Füße werden nicht unnötig beschwert, und ein leichtes und angenehmes Gehen ist möglich. Ein weiterer Vorteil zeigt sich beim Transport. Leichte Approachschuhe kann man bequem im Rucksack verstauen oder mit einem Karabiner an den Klettergurt hängen, und unnötig ins Gewicht fallen tun sie auch nicht.
Nicht zu vergessen: die Climbing Zone und die Schuhsohle
Um kleine Kletterabschnitte zu meistern, verfügen die meisten Modelle über eine kleine Besonderheit – die sogenannte Climbing Zone. Das ist eine profillose Zone im Frontbereich der Approachschuhe. Die sorgt für Grip und erleichtert das Antreten am Fels. Ein weiterer Vorteil der Approachschuhe gegenüber „normalen“ Wanderschuhen.
Doch nun zum wohl wichtigsten Element guter Zustiegsschuhe: die Sohle! Der Anstieg zur Kletterwand ist kein Spaziergang. Da geht es mitunter über richtig steiles, unwegsames Gelände. Aber auch über Wanderwege und asphaltierte Straßen. Im Idealfall braucht es eine Sohle, die mit harten Bedingungen wie auch befestigten Untergründen gleichermaßen klarkommt. Eine Sohle, die auf glatten, feuchten oder trockenen Böden den gleichen Grip bietet. Eine ideale Mischung aus Flexibilität und Stabilität.
In der Regel kommt bei Approachschuhen eine Sohle mit hohem Naturkautschukanteil, wie z.B. eine Vibram Sohle, zum Zuge. Das Profil darf nicht zu tief sein, da das den Halt am Fels beeinträchtigt. Aber auch ein zu flaches Profil ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Im Vorderfußbereich sind Approachschuhe, wenn überhaupt, kaum gedämpft. Der Härtegrad der Sohle ist wieder ganz von Eurem eigenen Geschmack abhängig.
Das Wichtigste auf einen Blick
Für alle, die bis hierhin durchgehalten haben oder alle Lesefaulen, die gleich zum Schluss gesprungen sind, gibt es hier alle wichtigen Features noch einmal im Überblick:
Gute Approachschuhe sind robuste Allrounder für den Einsatz auf unterschiedlichstem Terrain. Ein robustes und flexibles Obermaterial ist genauso wichtig wie ausreichender Wetterschutz und Atmungsaktivität. Ein festes Schnürsystem sorgt für Halt und geht in der Regel bis runter in den Zehenbereich. Geringes Gewicht ist essenziell, da Approachschuhe weder wie ein schwerer Klotz am Fuß liegen, noch eine Last beim Transport sein sollen. Eine Climbing Zone im Vorderfußbereich ist nie verkehrt und die Sohle muss eine ausgeglichene Mischung aus Flexibilität und Stabilität bieten. Ganz egal für welches Paar Ihr Euch letzten Endes entscheidet, Hauptsache ist, dass der Schuh passt, perfekt sitzt und Euren persönlichen Vorlieben entspricht. Also los, der Spot wartet schon!
Hallo,
ich mache Klettersteigtouren und bei einigen ist der Zustieg auch schon mal 2 Std. Bevor man am Klettersteig ist. Ich habe sehr gute Salomon dann für den Klettersteig z.B. in den Dolomiten, aber für die einfachen Steige sind die auf Dauer dann zu schwer. Welchen Approachschuh könnte ich den für die einfachen Sachen nehmen? Ich habe mal einen Salewa Wildfire ins Auge gefasst. Danke
Hallo!
Ich habe über die letzten Jahre Trailrunningschuhe für meine “Wanderungen” hauptsächlich T1-T3, teilweise T4 getestet, weil mir die Globigkeit von Bergstiefeln (welche ich auch besitze) überhaupt nicht zusagt und ich immer mehr begonnen habe flache Passagen bis leichte Steigung zu laufen.
Mit den Salomon Modellen war ich wenig zufrieden und zwar aus folgenden Gründen:
– Durch die Stollen, welche bis ganz nach vorne gehen und die Gummimischung gibt der Schuh sehr wenig Grip auf Fels, vorallem auf nassem Fels. Die Sohle löst sich relativ schnell auf, die Stollen brechen weg.
– Ich vertraue dem Schnürsystem nicht mehr, nachdem mir einmal die Scnürung am Berg gerissen ist
– Durch das geringe Gewicht ist die Schale im Innenbereich wo der Geröllschutz im Vorderbereich ist sehr hart, was meine Zehen bei langen Wanderungen, vorallem im Abstieg wenn der Fuß nach vorne rutscht sehr belastet.
Mit Asics war ich schon eher zufrieden, sie gaben besseren Halt auf Felsen da das Stollenprofil nicht so “aggressiv” ist, der Tragekomfort bei Abstiegen und langen Wanderungen war viel besser als bei Salomon aber:
– die Sohle ist sehr weich und steile Anstiege und leichte Kletterpassagen waren nur mir wesentlich mehr Kraftaufwand zu bewältigen
Irgendwie bin ich jetzt auf Zustiegsschuhe getroffen und frage mich, ob es nicht einen passenden Allrounder für meine Bedürfnisse gibt. Dadurch ich auch klettere und weiß wie unbequem Kletterschuhe sind, habe ich allerdings etwas Angst, dass der Tragekomfort bei Zustiegsschuhen bei langen Touren, auch über mehrere Tage, stark leidet.
Zusammengefasst suche ich einen Schuh:
– der sich auch für längere Touren (auch 2-3 Tage) eignet, Tragekomfort sollte ausreichend vorhanden sein
– der sich genug abrollen lässt dass man ihn auf T1 und T2 auch laufen kann und trotzdem Steif genug für leichte Kletterpassagen ist
– der besseren Halt auf Fels und nassem Fels bietet als herkömmliche Trailrunner
Wichtig zu erwähnen ist noch, dass ich nicht den schmalsten Vorderfuß habe. Das schränkt die Auswahl auch schon ein bisschen ein.
Bin gespannt, ob ihr mir 2-3 Modelle vorschlagen könnt, welche meinen Bedürfnissen entsprechen könnten und welche ich testen sollte.
LG
Warum ist eigentlich eine steife Sohle so wichtig?
Hallo Marco,
gibt es zum https://www.bergfreunde.de/la-sportiva-tx2-approachschuhe/
Die Schuhe sind in der passenden Größe nicht verfügbar. Gibt es im Shop irgendwo einen Hinweis ob es sich um Schuhe mit flexibler Sohle handelt?
Hallo,
ich bin auf der Suche nach einem Approachschuhe, der wasserabweisen sein sollte, sprich wenn ich durch nasses Gras gehe, dass ich innen nicht gleich nass werde. Ich bin aber noch nicht recht fündig geworden und freue mich über Hilfe.
Danke und lg
Daniela
Hallo,
ich bin auf der Suche nach Schuhen für MTB-Touren mit längeren Tragepassagen. MTB-Schuhe sind zwar zum Pedalieren mit der steifen Sohle ganz gut, auf den felsigen Trails jedoch teilweise einfach nicht brauchbar. Bis dato fahre ich meist mit leichten Wanderschuhen, welche jedoch durch die Pins der Pedale ganz schön in Mitleidenschaft gezogen werden und mit dem hohen Schaft nicht so gut geeignet sind.
Dazu kommt, dass ich nicht für jeden Zweck Spezialschuhe im Schrank stehen haben möchte.
Nun bin ich über diesen Artikel auf Zustiegsschuhe aufmerksam geworden.
Sind Zustiegsschuhe eurer Meinung nach dafür geeignet? Was wäre eure Empfehlung?
Hallo miteinander!
Danke für die hilfreichen Tipps an alle Anfrager und die Infos. Selber denkt man immer, man hätte eine ganz neue Frage … also hier kommt sie: Ich gehe ein bis zwei Mal im Jahr für 7-9 Tage wandern; max. 8 Std. (eher kürzer) in sehr unterschiedlichem Gelände (von Asphalt bis Wald, Geröll und etwas Fels). Habe mir zu meinem bewährten (und sehr bequemen, aber in die Jahre gekommenen) Columbia mit einer Techlite-Sohle nun einen Salomon Sanford L GTXLd00 zugelegt. Stehe sehr gut drinnen und bin gespannt auf meine ersten echten Wanderschritte. Spricht eurer Meinung etwas gegen den Schuh (und in der Form wie ich ihn gebrauchen werde)?
Herzlichen Dank für eure Antwort – liebe Grüße,
Karin
Hallo,
ich war bereits in mehreren Geschäften und komme einfach mit den Wanderschuhen nicht weiter. Jeder Verkäufer erzählt mir etwas anderes.
Ein Lowa Verkäufer erzählte mir heute, dass ein Zustiegsschuh (Approachschuh)nicht für längere Wanderung, sprich Wanderungen über 8 Stunden geeignet ist. Es ist eher ein Zweitschuh, welchen man später am Berg anziehen sollte.
Jetzt frage ich mich, ob das wirklich so stimmt was er da gesagt hat? Ich habe bereits mehrere Seiten über diverse Zustiegsschuhe gelesen und erfahren, dass es eher Multifunktionsschuhe sind und sowohl auch für längere Wanderung geeignet sind. Hauptsächlich interessiert mich der Dachstein Super Ferrata MID GTX Schuh. Ist dieser Schuh auch für längere Wanderstunden / Tagestouren geeignet?
In einem anderen Geschäft wurde mir der Lowa Explorer Mid empfohlen. Der heutige Verkäufer meinte aber, dass es ein Schuh für einfachere, leichtere Wanderung ist und meinte ich sollte mich eher für den Lowa Santiago LL entscheiden, da er mehr geländetauglich ist.
Mir ist bekannt, dass die oben genannten Lowas wieder besohlbar sind. Aber wie ist es mit dem Dachstein Super Ferrata Mid GTX Schuh?
Gruß.
Hallo,
also ich komme mit dem GARMONT Dragontail LT Schuh Herren nicht mal Ansatzweise hin.
5 mal getragen jedesmal im Fersenbereich dicke Blasen.
Das Material scheuert sich dort bereits jetzt schon durch.
Taugt er nicht für Wandertouren?
Gruß Thomas
Hallo Marco,
nein, mein Fuß ist eher etwas breiter, dann fallen die Italiener also raus?
Dankeschön, Heike