Da ist sie wieder. Ganz unerwartet kam sie angeschlichen und hat uns im wahrsten Sinne des Wortes kalt erwischt. Die Übergangszeit. Für alle, die sie nicht kennen: das ist die Jahreszeit zwischen Sommer und Winter, in der man – sofern man oft Draußen unterwegs ist – ziemlich alles mitschleppt, was der Kleiderschrank so zu bieten hat, weil man sich morgens auf dem Weg zur Arbeit sonst sämtliche Glieder abfriert. Sind es dann zum Nachmittag wieder muckelige 15-20°C schwitzt man sich auf dem Heimweg die Seele aus dem Leib, weil man ja noch die lange Hose und ein langes Oberteil an hat. Gemeinhin kennt man diese Jahreszeiten auch als Herbst und Frühling. Am Berg ist das natürlich ähnlich. Oder wenn man noch die letzten schönen Tag am Fels genießen möchte. Damit ihr nicht mit eurem 70-L-Trekkingrucksack unterwegs sein müsst, gibt’s hier ein paar hilfreiche Tipps für Übergangskleidung für die schwierigsten aller Jahreszeiten.
Zip-Off-Hose – Allrounder der Übergangskleidung
Auch wenn sie vielleicht etwas antiquiert daher kommen mag – als Übergangskleidung ist die Zip-Off-Hose ein echter Bringer. Morgens kalt = Lange Hose, Mittags warm = kurze Hose. Zwei einfache, aber geniale Gleichungen. Und man muss meistens noch nicht mal die Schuhe ausziehen, um die kurzen Hosenbeine abzustreifen. Die sind nämlich oft etwas großzügiger geschnitten oder haben Reißverschlüsse, über die man sie weiten kann.
Hat man die Möglichkeit sich zwischendurch umzuziehen kann es auch ratsam sein, eine lange Laufhose (aka Lauftight) einzupacken. Sie sind deutlich leichter als schwere Trekkinghosen und sehen unter einer Wandershorts gar nicht mal so schlimm aus.
Fahrradfahrer wählen hier selbstverständlich die altbewährten Bein- oder Knielinge, die in Kombination mit der normalen Radhose wahre Wunder bewirken und bei Nichtgebrauch einfach in der Trikottasche untergebracht werden können.
Leichte Jäcklein
Finger weg von schweren Hardshells, dicken Fleece-, Daunen- oder Kunstfaserjacken. Diese eignen sich schlecht als Übergangskleidung. Damit warten wir noch ein paar Wochen, bis die Temperaturen endgültig in Richtung Gefrierpunkt tendieren. Stattdessen landen die leichten Varianten im Rucksack. Denn gerade in der Übergangszeit ist das berühmte Zwiebelprinzip der beste Freund. Der typische Aufbau der Oberbekleidung könnte z.B. so aussehen: Als Baselayer ein leichtes Merino-T-Shirt, darüber ein leichtes Fleece getoppt von einer leichten Wind- oder Regenjacke.
Windchill-Effekt
Wenn die Wärme am Körper gehalten werden kann, was durch wasser- bzw. winddichte Bekleidung bewerkstelligt wird, hat man dem Auskühlen durch den Windchill-Effekt nämlich schon das erste Schnippchen geschlagen.
Hybridjacken
Wer stärker friert, packt sich noch einen weiteren Fleecepulli in den Rucksack. Geniale Alternative sind hier aber auch sogenannte Hybridjacken. Am Torso bieten sie dank Daunen- oder Kunstfaserfütterung angenehme Wärme und die Ärmel aus Fleece oder Softshell sind nicht so brutal warm, dass man darin eingeht.
Kopf- und Halsbedeckung
Buffs oder – wenn wir im deutschen Sprachgebrauch bleiben wollen – Multifunktionsschlauchtücher (was für eine großartige Wortschöpfung) sind hier definitiv die richtige Wahl. Die dünnen Schals lassen sich prima als Halstuch, Stirnband oder sogar Mütze tragen und wiegen so gut wie nichts. Packt man zwei davon ins Gepäck, kann man eins als Halstuch verwenden und ist für so ziemlich alle Gegebenheiten gerüstet.
Pro-Tipp für die Radpendler: Wenn der Helm trotz Stirnband oder Mütze zu zugig ist oder ihr vermeiden wollt, am Kopf nass zu werden, schaut euch doch mal die sogenannten Radhelmüberzüge an. Durch die Neonfarben wird man zudem bei Schmuddelwetter besser gesehen. Auch wenn der Look etwas… eigenwillig ist.
Accessoires für die Übergangskleidung
Darüber hinaus gibt es einige praktische Accessoires, die uns die Übergangszeit erleichtern können. Handschuhe sind so ein Beispiel. Ein paar leichte Fleecehandschuhe, eventuell mit winddichten Eigenschaften, können bei kühlen Temperaturen wahre Wunder wirken. Wer noch nicht auf komplette Handschuhe zurückgreifen möchte, kann sich stattdessen Stulpen für die Hände zulegen. Entsprechende Modelle gibt es von Aclima, Sherpa oder Houdini.
Und wer sie noch nicht kennt, sollte spätestens jetzt aufmerksam lesen: Armlinge sind ebenfalls ganz feine Gesellen. Für Radfahrer und Läufer ein alter Hut, sind sie aber auch beim Wandern oder Klettern nicht zu unterschätzen. Dank ihnen macht man aus einem T-Shirt im Handumdrehen ein Longsleeve – ohne viel Zusatzgewicht.
Ein weiterer Tipp, vor allem für Bergfreund*innen: Der Kunstfaserrock. Er schützt Hüft- und Gesäßbereich vor dem Auskühlen und ist in aller Regel ebenfalls kompakt verpackbar. Zugegeben, eher was für den Winter, aber auch an kalten Morgen in der Übergangszeit oder bei Pausen an kühleren Tagen in den Bergen eine lohnenswerte Alternative für mehr Wärme. Natürlich gibt’s die Teile in Shorts-Form. Praktisch: Viele Modelle haben einen durchgehenden Reißverschluss, weshalb man sie schnell und einfach an- und ausziehen kann. Leichtere Varianten der Hosen und Röcke gibt es auch in Merino oder Fleece.
Und jetzt seid ihr dran! Was sind eure Tipps für die Übergangszeit?