Manche Produkte kauft man nicht mal eben nebenher. Entweder, weil sie ziemlich teuer sind oder weil man sich vor dem Kauf ausgiebig informieren muss, welches Produkt wirklich das richtige für den eigenen Gebrauch ist. Bei Schlafsäcken kommt gerne beides zusammen: ein nicht ganz niedriger Preis und eine längere Information vor dem Kauf. Da will man dann natürlich auch, dass das gute Stück möglichst lange hält. Nur wie stellt man das am besten an? Hier findest Du ein paar Tipps, wie Du das Leben Deines Schlafsacks verlängern kannst, indem du ihn richtig wäschst und pflegst.
Erstmal ist es wichtig zu wissen, was für eine Art Schlafsack Du hast. Es gibt zwei Grundtypen: Daune und Kunstfaser. Beide haben ihre Vor- und Nachteile, was Funktion und Pflege angeht. Sie funktionieren aber nach demselben Prinzip: beide Schlafsack-Typen schließen Körperwärme ein und halten auf diese Weise warm.
Schlafsack aufbewahren
Die allerwichtigste Regel zuerst: bewahre Deinen Schlafsack im unkomprimierten Zustand auf. So wird die Isolierung nicht zerdrückt und behält die Fähigkeit, sich bei Benutzung wieder aufzuplustern. Das gilt ganz besonders für Daunenschlafsäcke.
Zu einem Schlafsack gehören normalerweise zwei Säcke: ein Aufbewahrungssack und ein Packsack. Der Aufbewahrungssack ist größer und aus Mesh, Baumwolle oder einem anderen leichten, atmungsaktiven Material. Auf diese Größe kann der Schlafsack bedenkenlos komprimiert werden. Der Aufbewahrungssack kann auch gut genommen werden, wenn es mit dem Auto mal wohin geht und Platz keine so große Rolle spielt.
Der Packsack ist sehr viel kleiner, aus haltbaren Material und hat manchmal externe Kompressionsriemen, um den Schlafsack auf das kleinstmögliche Packvolumen zu bringen. Solange es nur vorübergehend ist, schadet das der Isolierung nicht.
Profi-Tipp
Hänge Deinen Schlafsack an den Schlaufen am Unterende auf, möglichst an einem trockenen Ort. Vermeide auf alle Fälle direktes Sonnenlicht. So entfaltet sich die Isolierung während der Schlafsack nicht in Gebrauch ist und garantiert, dass Du lange Freude an ihm hast. Ist nur wenig Platz zur Verfügung, verstaue den Schlafsack unter Deinem Bett. So bleibt er aufgeplustert und aus dem Weg.
Richtiger Gebrauch
Halte Deinen Schlafsack sauber und schütze ihn vor Abnutzung. Generell ist das nicht schwierig, da Du ihn wahrscheinlich hauptsächlich im Zelt benutzten wirst. Achte auf schmutzige Stiefel und trete niemals mit Schuhen auf den Schlafsack.
Wird der Schlafsack feucht von Regen, Tau, Frost, Kondenswasser oder Schweiß, trockne ihn sorgfältig sonst kann sich ein unangenehmer Müffelgeruch entwickeln.
Nochmal: vermeide nach Möglichkeit direktes Sonnenlicht, da UV-Strahlen das Material schädigen können. Gelegentlich ist Sonne jedoch die einzige Möglichkeit, zum Beispiel, wenn Du im Schnee campst. Vermeide es, den Schlafsack im feuchten Zustand zu komprimieren. Das ist besonders wichtig bei Daunenschlafsäcken, da zerdrückte nasse Daune sich erst wieder entfaltet, wenn sie komplett trocken ist.
Schlafsack waschen – aber wie?
Es ist leider unvermeidlich. Allen Anstrengungen zum Trotz wird er eben irgendwann schmutzig. Nach einem langen Tag draußen krabbelst Du in den Schlafsack; er wird schmutzig, muffig und muss gewaschen werden. Spätestens jetzt musst Du wissen, was für einen Schlafsack Du hast, da Daunenschlafsäcke anders gewaschen werden als Schlafsäcke aus Kunstfaser.
Für Daunenschlafsäcke brauchst Du ein spezielles Daunenwaschmittel, zum Beispiel das Eco Down Wash von Toko. Daunen haben eine schützende Schicht aus natürlichem Öl, die das Aufplustern erlaubt und damit die Isolierung gewährleistet. Verschmutzte Daunen verlieren ihre Fähigkeit, sich voll zu entfalten. Wenn das passiert, verliert der Schlafsack ein Teil seiner wärmenden Funktion. Normales Waschmittel entzieht der Daune Öl, der Schlafsack wird zwar sauber, aber verliert an Volumen und wird schneller wieder schmutzig. Daunenwaschmittel dagegen erhält die natürliche Ölschicht und die Isolierungseigenschaften der Daune.
Eine ausführliche Anleitung, wie Du Daune waschen kannst, findest Du in diesem Artikel.
Für Kunstfaser-Schlafsäcke benutze ein Waschmittel für synthetisches Material. Das reinigt den Schlafsack von innen und außen und sorgt dafür, dass er viele Jahre hält.
Reparaturen
Loch im Schlafsack? Es gibt verschiedene Rettungsmöglichkeiten, zum Beispiel mit einem Reparaturband.
Breites Isolierband funktioniert gut als Übergangslösung, muss aber ersetzt werden, da es schnell nicht mehr klebt und Du größere Löcher riskierst, wenn du den Schlafsack aus dem Packsack ziehst.
Ansonsten bleibt noch die teurere, aber nachhaltigere Möglichkeit, den Schlafsack zum Hersteller zu schicken und professionell reparieren zu lassen. Die meisten Hersteller bieten Reparaturen für eine geringe Gebühr an.
Wenn Du einen Qualitätsschlafsack kaufst und gut auf ihn achtgibst, wird er Dir viele Jahre Freude bereiten!
FAQ Schlafsack waschen und pflegen
Am besten bewahrst du deinen Schlafsack auf Tour in einem Packsack (auch Kompressionssack) auf, und daheim in einem Aufbewahrungssack. In diesem hat dein Schlafsack etwas mehr Platz.
Hänge deinen Schlafsack am besten zum Trocknen auf und vermeide dabei direkte Sonneneinstrahlung. Du solltest deinen Schlafsack nie im noch feuchten Zustand komprimieren, auf Dauer kann sonst ein müffelnder Geruch entstehen und Daunenschlafsäcke entfalten sich danach nicht mehr richtig, sollte die Daune noch feucht sein.
Um deinen Daunenschlafsack zu waschen, solltest du ein spezielles Daunenwaschmittel verwenden. Dieses entzieht deinem Schlafsack nicht das Öl, sondern erhält diese Schicht, sodass der Schlafsack sein Volumen behält und länger sauber bleibt.
Deinen Kunstfaserschlafsack reinigst du am besten mit einem speziellen Waschmittel für synthetisches Material.
2 Comments on the Article
[…] Schlafsäcke waschen […]
Super Artikel, wusste garnicht, das man einen Schlafsack auch waschen darf. Hab ihn bisher immer nur so gut es ging gelüftet. Jetzt geht er erstmal ne runde waschen...