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Drückt der Schuh? Wanderschuhe richtig einlaufen

Inhaltsverzeichnis

Auch die besten Wanderschuhe müssen vor der ersten großen Tour richtig eingelaufen werden, damit sie sich perfekt an die Füße anpassen. Bevor Wanderer ihre neuen Wanderschuhe einlaufen können, müssen sie allerdings aus dem riesigen Angebot an Wanderschuhen das optimale Paar Schuhe suchen. Je nach Einsatzgebiet und Fußform findet jeder Wandersmann und jede Wandersfrau den individuell perfekten Wanderschuh, denn so unterschiedlich wie die Füße der Wanderer, so unterschiedlich sind auch die Leisten der Schuhhersteller. Manche Schuhe sind vorne etwas weiter geschnitten, andere an der Ferse etwas schmaler geformt – manche Wanderschuhe bieten viel Platz für die Zehen und andere sind etwas spitzer und kompakter geformt. Einen grundlegenden Überblick über die verschiedenen Arten von Wanderschuhen und ihre wichtigsten Eigenschaften und Einsatzbereiche findest du in diesem Blogartikel.

Wanderschuhe auf grobem Geröll
Hauptsache bequem!

Ob aus Leder oder aus synthetischen Materialien, mit knöchelhohem Schaft oder niedriger geschnitten, mit fester oder flexibler Sohle – nicht jeder Schuh hat die gleichen Eigenschaften und passt zu jedem Wanderer. Wenn die Entscheidung gefallen ist, ob es eher ein Leichtwanderschuh, ein Trekkingstiefel oder doch lieber ein steigeisenfester Bergstiefel sein soll und die wichtigen Funktionen und Features abgeklärt sind, geht die Schuhsuche ans Eingemachte.

Den perfekten Wanderschuh finden – die optimale Schuhgröße, Schuhbreite und Schuhform

Nur ein Wanderschuh, der die richtige Schuhgröße hat und außerdem in Form und Breite zum eigenen Fuß passt, kann auch richtig eingelaufen werden. Für Wanderer ist zu empfehlen, ihre Wanderstiefel mit den Socken anzuprobieren, die auch später auf Tour als Wandersocken und zum Einlaufen verwendet werden sollen. Die Wandersocken gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen aus Merinowolle, Kunstfaser und Mischgewebe und sollten bequem und rutschfest sitzen und die Feuchtigkeit zuverlässig vom Fuß abtransportieren. Der beste und richtig eingelaufene Wanderschuh ist nur so gut wie die Wandersocke, die darin steht.

Mit den entsprechenden Wandersocken ausgerüstet, kannst Du Dich an die Anprobe der Wanderschuhe wagen. Je nach Hersteller fallen die Wanderschuhe nicht nur unterschiedlich breit, sondern auch unterschiedlich groß aus. Diese Abweichungen sind zwar nicht so riesig, aber oft hilft es auch eine halbe Schuhgröße kleiner oder größer anzuprobieren, um sich an die optimale Größe heranzutasten. Ein direkter Vergleich hilft bei schwierigen Entscheidungen, indem Du z.B. am rechten Fuß eine Größe 42 und gleichzeitig am linken Fuß eine Größe 41,5 für eine Weile anprobierst.

Wanderschuhe auf Felsen vor bergigem Hintergrund
Ein gutes Paar Wanderschuhe ist goldwert.

Wichtig ist es auch, den Wanderschuh bei der ersten Anprobe richtig zu schnüren, also mit einer mittig platzierten Lasche und mit mäßigem Zug. Die Frage, wann Wanderschuhe richtig sitzen und wie groß Wanderschuhe sein müssen, kann natürlich jeder Wanderer nur selber individuell beantworten, aber hier sind ein paar wichtige Checkpunkte für die Entscheidung:

  • Hat der Wanderschuh die richtige Länge? – Die Zehen dürfen nicht vorne anstoßen, aber es darf auch nicht so viel Platz im Wanderschuh sein, dass man nach vorne rutscht und keinen richtigen Halt hat.
  • Hat der Wanderschuh die richtige Breite? – An der Seite darf nicht so viel Platz sein, dass der Fuß im Schuh „schwimmt“, aber drücken sollten sie an den Fußseiten auch nicht.
  • Sitzt die Ferse richtig im Wanderschuh? – Bei normaler Schnürung sollte die Ferse im Wanderschuh weder seitlich noch nach oben rutschen. Es darf aber auch nicht übermäßig drücken.
  • Sitzt der Schaft bequem? – Voraussetzung ist natürlich eine Socke, die über den Schaftrand reicht. Ein Schaft, der anfangs etwas fester wirkt, kann in der Regel gut eingelaufen werden. Wenn sich allerdings schon von Anfang an Druckstellen abzeichnen, sollten Wanderer lieber zu einem anderen Modell greifen.

Den Wanderschuh richtig einlaufen

Wenn die Wahl für den neuen Wanderschuh gefallen ist, geht es darum, Wanderer und Wanderschuh auf die ersten Einsätze im Gelände vorzubereiten. Wichtig ist es dabei, immer die passenden Wandersocken zu tragen, die nachher auch bei Wanderungen und Bergtouren zum Einsatz kommen, und dass die Wanderschuhe normal geschnürt werden. Die Schnürung muss nicht von Anfang an extrem fest sein, aber die Füße und Beine sollen beim Einlaufen das Material der Wanderschuhe flexibler und geschmeidiger machen, und das geht eben nur mit geschnürten Schuhen.

Für die ersten Schritte mit den nagelneuen Wanderschuhen trägst Du sie am besten ein paar Stunden in den heimischen vier Wänden. Wenn die Füße sich schon ein wenig an die neuen Schuhe gewöhnt haben, folgen leichte Spaziergänge in der Stadt, im Park oder im einfachen und ebenen Gelände. Die kleinen Ausflüge werden dann zu größeren Spaziergängen und kleineren Wanderungen, wobei die Wege langsam auch steiler und unebener werden dürfen. Danach sind die Schuhe bereit für ganztägige Touren und den Einsatz im Gebirge.

Wanderschuhe aus Leder oder Synthetik einlaufen

Wanderer läuft durch Fluss
Nässe kann beim Weiten des Leders helfen!

Wanderschuhe aus synthetischen Materialien passen sich nicht so umfassend an die individuelle Fußform an, wie das bei Modellen aus Leder der Fall ist. Deswegen sind die Schuhe, die nicht aus Leder bestehen, meist auch schneller eingelaufen. Die Lederschuhe brauchen eine gewisse Zeit, um flexibler zu werden und sich optimal an die Füße anzuschmiegen. Um diesen Vorgang zu erleichtern, helfen Wanderungen im Regen oder im nassen Tau. Durch das Wasser wird das Leder weich und kann sich so schneller und leichter an den Fuß anpassen. Natürlich muss man dafür in den nassen Wanderschuhen auch eine Weile laufen. Bei wasserdichten Wanderschuhen ist das aber zum Glück gar kein Problem.

Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, einen Wanderschuh aus Leder zu weiten. Diese Möglichkeit kommt in Betracht, wenn der Schuh nach dem Einlaufen noch immer zu eng sein sollte. In der Regel weiten sich Wanderschuhe aus Leder aber von alleine etwas. Wenn man beim Kauf der Wanderschuhe darauf achtet, den Schuh nicht zu schmal zu wählen, ist das definitiv einfacher als ihn später breiter zu machen. Ein professioneller Schuster kann die Lederwanderschuhe in der Regel um wenige Millimeter weiten.

Richtig bequeme und super eingelaufene Wanderschuhe sind durch nichts zu ersetzen. Keine Blasen oder Druckstellen beim stundenlangen Wandern und ein super Tragegefühl sind für Wanderer die Basis für alle Unternehmungen. Deswegen gilt es, die „guten Treter“ auch gut zu pflegen, damit man möglichst lange Freude an den Wanderschuhen hat. Die richtige Pflege mit der entsprechenden Reinigung, etwas Imprägnierung und etwas Schuhwachs leisten dabei tolle Dienste. Ein paar wichtige Fakten zur Pflege von Wanderschuhen aus Leder und aus Synthetik findest im verlinkten Blogartikel.

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Bergfreund Gastautor

Bergfreund Gastautor

Bisher keine Kommentare

  1. Meiner Erfahrung nach muss man Schuhe aus Leder nicht einlaufen, wenn die Schuhe richtig zum Fuß passen. Auf Wandersocken mit Polsterung kann man dann, durch das weiche Leder, auch verzichten. Dadurch schwitzt man weniger und bekommt auch seltener Blasen. Auch Synthetikschuhe ohne Gore o.ä. sollten von Anfang an passen. Bekommt man in Gore Schuhen Blasen helfen alle Tips meist nicht. Da hilft nur neu Schuhe Schuhe kaufen, die besser passen. Am besten ohne “wasserdicht”. Leider ist die Auswahl hier sehr gering.
    Noch ein Tip. So wenig Schuh wie möglich tragen. Im Mittelgebirge reichen meist auch leichte Halbschuhe oder Trailrunner. Die Füße und auch die Knie … werden es euch danken.

  2. Hallo Bergfreunde,
    ich habe ein sog. Überbein (kleiner Knochenhubbel hinten am Fuß, vergrößertes Fersenbein). Längere Wanderungen gehen eigentlich nur mit LeukoTape, um das Scheuern an der Stelle entsprechend abzumildern. Habt ihr sonst noch einen Tipp, vielleicht eine Marke die hinten innen besonders weich und flexibel ist?
    Vg Robert

  3. hallo leute.
    alles gut und schön. ich habe duckfeet schuhe gekauft, für mich ist das kein wanderschuh, sondern ein ganz normaler alltagsschuh. aber trotzdem vielen dank für den hinweis

    • Hallo Silke,

      vielen Dank für Dein Feedback und vor allem viel Freude mit den schönen Duckfeet Schuhen. 🙂
      Herzliche Grüße,
      Jemima

  4. Hallo ! Ich habe die LOWA Damen GTX Warm und ich liebe diese Stiefel . Ich habe in der Regel größte Probleme überhaupt Schuhwerk zu kaufen , da mein rechter Fuß länger ist als der linke , zu dem habe ich je nach Tageszeit und Witterung sehr mit geschwollenen Füssen zu tun . Passende Schuhe sind dann oft zu klein , zumindest an meinem rechten Fuß .
    Die LOWA Stiefel haben mir diesbezüglich bisher nie Probleme bereitet . Mittlerweile habe ich bereits einige Kilometer damit zurück gelegt und jetzt plötzlich drückt die unterste Schuhband-Öse am linken Stiefel auf das Großzehengelenk , das ist richtig schmerzhaft , das Zehengelenk ist dann gerötet und sehr druckempfindlich . Habe schon verschiedene Socken getestet , aber leider ohne Erfolg . Gibt es eine Lösung ?

    • Hallo Astrid,

      da Du schreibst, dass Du bereits verschiedene Socken ausprobiert hast. Könntest Du schauen, ob es mit einer anderen Einlegesohle oder einer anderen Schnürtechnik besser wird.

      Als Schnürung könnte Dir hier die Ladenschnürung oder Factory Lacing auch genannt weiterhelfen. Bei dieser Schnürtechnik nimmst Du etwas Druck von dem Zehenbereich. Fädel die Schnürsenkel von oben in die beiden untersten Schuhösen ein. Ein Schnürsenkelende muss länger sein. Das linke Ende ziehst Du durch keine Öse, sondern einfach bis zur letzten Öse rechts oben, wo Du dieses dann ein Mal durchfädelst. Das andere Ende fädelst Du einfach im Zickzack-Kurs nach oben. Bilder und Videoanleitungen sind hier auch hilfreich.

      Wenn Du weitere Fragen hast, kannst Du Dich auch gerne direkt an uns wenden an beratung@bergfreunde.de.
      Herzliche Grüße,
      Jemima

  5. Hallo Zusammen,
    hab mir kürzlich einen La Sportiva bei Ihnen gekauft.
    Ich habe diesen Schuh nun 10 bis 12 mal auf Kurzwanderungen so um jeweils 5 bis 8 km getragen.
    Dabei hatte ich von Anfang an das Problem, dass ich an den Fußballen vorne Druckstellen bekomme und diese quasi gefühllos werden. Links stärker als rechts.
    Ich dachte: gut, das wird sich mit der Zeit legen. Doch auch jetzt, nach diesen Spaziergängen ist dieses Phänomen zwar leichter, aber immer noch überdeutlich zu spüren.
    Schade, bei einem Schuh, der 180 Euro kostet, würde man das nicht erwarten.
    Ich trage den Schuh mit gebrauchten Alpaka-Socken.
    Kann man hier was machen? Eventuell mit einer anderen, dünneren Sohle diese Stelle dauerhaft entschmerzen?
    Ich hatte das Phänomen noch nie und wollte es Ihnen diese Tage eh schon melden.
    Nun schreiben Sie ja selber, dass das vorkommen kann.
    Besten Dank für eine mögliche Lösung.

    • Hallo Martina,

      puuuh, das lässt sich aus der Ferne nur schwer beurteilen, woran das genau liegt. Es ist durchaus möglich, dass die Passform des Schuhs im Fersenbereich für Dich nicht optimal ist. Du kannst auch einmal versuchen dicker gepolsterte Wandersocken oder andere Einlegesohlen einzusetzen, das kann auch helfen. Aber gerade die Schmerzen im Lendenwirbelbereich hören sich für mich eher danach an, dass der Schuh für ich nicht optimal passt.

      Viele Grüße,

      Marco

  6. Meine Lowa Schuhe hab ich jetzt gut eingelaufen. Hab natürlich das was im Video angesprochen wurde befolgt.Der Schuh drückt nicht und passt perfekt.Da ich im Oktober ein neues Kniegelenk bekomme war es mir wichtig das ich auch einen bequemen Schuh habe.Ich möchte dann kleine Rad- und Bergtouren (nicht zu hoch hinaus) unternehmen.

  7. Hallo Bergfreunde,
    ich habe die Scarpa Mojito GTX. Ich bin sehr zu frieden! Allerdings finde ich es immer total umständlich die anzuziehen, da die Schuhbänder fast nicht in den Ösen rutschen. Gibt es da einen Trick? Evtl. eine andere Schnürung? Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen. Danke.
    Viel Grüße, Petra

    • Hallo Petra,

      hmm, hier würde mir ehrlich gesagt nur einfallen, die Schuhe tatsächlich einmal mit anderen Schnürsenkeln zu probieren, mir sind hier jetzt bislang keine Auffälligkeiten in dem Bereich bekannt. Deshalb wirklich einmal andere Schnürer versuchen.

      Viele Grüße,

      Marco

  8. Hallo Bergfreunde,
    ich trage den adidas Terrex Swift, Art. EF3357. Er war von Anfang an sehr bequem und ich habe sehr guten Halt. Länge, Breite und Ferse, alles passt, keine Probleme. Ich bin Hobby Wanderer, also keine extremen Strecken. Seit neuestem drückt es am rechten Fuß neben der großen Zehe auf die nächsten 2 Zehen. Ich trage Wandersocken von Falke. Ich benutze Schuhspanner, als das erstmals auftrat, habe ich die Schuhe fest mit Papier ausgestopft, und richtig viel mit Imprägnierspray besprüht, das hat aber nichts geholfen. Habt Ihr einen Tipp für mich? Und wenn es keine Lösung gibt, könnt Ihr eine Schuhmarke empfehlen? Ich trage Weite H, hilft aber ja nicht bei der Höhe.
    Vielen Dank für eure Hilfe.
    Liebe Grüße Heike

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