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Die richtigen Wanderschuhe für Dein Outdoor-Abenteuer!

Inhaltsverzeichnis

Bei der Wahl des passenden Schuhwerks für Unternehmungen im Freien sollte man sich Zeit nehmen. Da stellen sich nämlich so einige Fragen, die man besser im Vorhinein klären sollte, um später keine Probleme mit unpassenden Schuhen oder schmerzenden Füßen zu bekommen. Da zählen nicht nur körperliche Beschwerden wie die bekannten Blasen dazu, denn auch ein Schuh, der dem Einsatzzweck nicht entspricht, wird keine Freude bereiten oder nicht ausreichend Stabilität und Sicherheit bieten. In diesem Artikel erfährst du, welche Schuhe am Besten für welchen Zweck sind; und unter anderem erklären wir dir auch, welche Wanderschuh-Kategorie was bedeutet.

Wanderschuh- Kategorien

Das deutsche Traditionsunternehmen Meindl hat eine interessante und sinnvolle Kategorisierung für Wander- und Bergschuhe etabliert, an der sich der Wandersmann sehr gut orientieren kann, wenn es darum geht, das passende Schuhwerk zum Trekking, Wandern und Bergsteigen zu finden. Es soll hier zur ersten Orientierung im Schuhdschungel dienen:

Lowa - Tibet GTX Hi - Wanderschuhe
Lowa – Tibet GTX Hi – Wanderschuhe

Wanderschuhe der Kategorie A:

Leichte Wanderschuhe (meist Halbschuhe) für Wald- und Wiesenwege mit flexibler Sohle und wenig Dämpfung. Gut geeigent für den Alltag draußen, sowie für kürzere Wanderungen mit leichtem Gepäck (Daypack) auf weitgehend flachen und befestigten Wegen.

Wanderschuhe der Kategorie A/B:

Hohe Wanderschuhe für ausgedehnte Tagestouren oder Touren mit Übernachtung und mittelschwerem Gepäck (Rucksäcke bis ca. 35 Liter), sowie für weitgehend befestigte Wege mit (deutlichen) Anstiegen und vereinzelt losem Untergrund. Die Sohle ist verwindbar, aber relativ steif und dick.

Wanderschuhe der Kategorie B:

Klassischer Trekkingstiefel mit verwindungssteifer Sohle, dicker Zwischensohle für viel Dämpfung und mit hoher Schnürung. Meist aus Leder und je nach Modell wiederbesohlbar. Geeignet für mehrtägige Touren mit großem Rucksack (Trekkingrucksack 40-70 Liter) und bergigem sowie streckenweise unwegsamem Gelände, aber dennoch klarer Streckenführung. Mit Grödeln verwendbar. Nicht zu empfehlen für lange Bergtouren, unter sehr kalten Bedingungen oder für hohe Lagen (über 3000 Meter). In Kombination mit dicken Wollsocken allerdings ideal als leichter Winter(wander)schuh einsetzbar.

Wanderschuhe der Kategorie B/C:

Schwere Trekkingstiefel für Touren in unwegsamem, steilem Gelände, unter Umständen ohne direkte Wegführung sowie für kürzere Wintertouren bei eisigem Wetter. Steife Sohle mit tiefem Profil, sehr hohe Schnürung und stabiler Schaft. Für Klettersteige und in höheren Lagen (um 3000 bis 4000 Meter) geeignet. Für Grödel und Steigeisen mit doppelter Korbbindung geeignet. Ab dieser Kategorie aufsteigend sind in der Regel alle Modelle wiederbesohlbar.

Salewa - Women's Condor Evo GTX - Bergschuhe
Salewa – Women’s Condor Evo GTX – Bergschuhe

Wanderschuhe der Kategorie C:

Bergstiefel für Touren auf sehr grobem und steilem Untergrund, Eis und Firn. Stark abseits befestigter Wege. Auch für mehrtägige Touren im Winter oder in größeren Höhen (etwa bis 5000 Meter) einsetzbar. Sehr hoher Schaft, meist zusätzlich isoliert. Eine Kante an der Ferse erlaubt die Verwendung von halbautomatischen Steigeisen (Kippbügel hinten, einfache Korbbindung vorne). Hohes Gewicht, sehr tiefes Profil und extrem robuste Materialien.

Wanderschuhe der Kategorie D:

Expeditionsstiefel mit herausnehmbarem, isoliertem Innenschuh, extrem robuster und langlebiger Verarbeitung für Höhen- und Extrembergsteigen oder Expeditionen. Voll steigeisenfest. Ideal auch für Gletscher, lange Wintertouren sowie Eis- und Mixed-Klettern.

So viel als erste Orientierung für Wander-, Trekking- und Bergschuhe. Hier gilt es, neben den Unterschieden im primären Einsatzzweck, besonders das Obermaterial (Leder oder Synthetik), die Wetterfestigkeit (wasserdichter Schuh mit Membran oder besonders atmungsaktiver, membranloser Schuh) und das Material des Innenfutters (Mesh oder Leder) zu berücksichtigen. Das sind aber Fragen des Anspruchs und Komforts, die jeder für sich selbst beantworten muss. So kommt zum Beispiel nicht jeder mit Naturprodukten zurecht. Leder ist zwar in der Regel robuster und langlebiger, aber auch pflegeintensiver als synthetische Gewebe, welche schnell trocknen und leichter sind.

Outdoor-Halbschuhe

Weiterhin gibt es besonders unter den Halbschuhen einige Unterkategorien, die sich nach speziellen Einsatzzwecken richten, und unter die A-Kategorie fallen.

Scarpa - Women's Zen Pro Mid GTX - Approachschuhe
Scarpa – Women’s Zen Pro Mid GTX – Approachschuhe
  • Bei Multisportschuhen handelt es sich um leichte Wanderschuhe in alltagstauglichem Design oder besonders robuste Laufschuhe, die ein extra leichtes Obergewebe mit der Sohle eines Wanderschuhs verbinden. Sie sind optisch ansprechend, sportlich-leicht und im Alltag sowie auf leichten Wanderungen oder beim Spazieren perfekt aufgehoben. Sie eignen sich aber auch zum Speedhiking in mäßigen Höhen, solange man wenig Gepäck dabei hat.
  • Für Kletterer interessant sind die sogenannten Approach- oder Zustiegsschuhe. Dabei handelt es sich in der Regel um halbhohe Schuhe mit einer robusten und relativ steifen Laufsohle, die vorne am Innenfuß über eine Kante für leichte Klettereien (wie bei Kletterschuhen) verfügen. Die Optik und der Aufbau sind mit Wanderschuhen vergleichbar, allerdings ist neben der Sohle auch die weit nach vorne reichende Schnürung den Kletterschuhen nachempfunden. Diese Schuhe sind ideal für den Weg vom Auto über Hänge und Geröll zum Felsen, sowie zum Sichern oder für einfache Klettersteige. Approachschuhe sind bergorientiert und zählen zu den A/B-Schuhen. Das Design ist sportlich und alltagstauglich. Modelle mit weicherer Sohle können auch mal beim Wandern eingesetzt werden. Die Dämpfung qualifiziert die Schuhe für die Verwendung mit Tourenrucksack und Hardware.

Spezielle Outdoor-Sportschuhe

Mammut - MTR 201 Tech Low - Trailrunningschuhe
Mammut – MTR 201 Tech Low – Trailrunningschuhe
  • Kletterschuhe und Boulderschuhe sind mehr oder weniger vorgekrümmt und asymmetrisch, passgenau (je mehr dieser Merkmale sie aufweisen, desto unbequemer, aber auch ambitionierter ausgerichtet sind sie), haben eine markante Kletterkante vorne am Innenfuß und eine weit nach vorne reichende Schnürung oder Klettverschlüsse. Ober- und Futterstoff sind häufig eins und meist aus Leder. Außerdem haben sie eine komplett glatte Gummisohle. Die garantiert den besten Halt auf kleinsten Tritten. Alles weitere erfährst Du in unserer ausführlichen Kaufberatung für Kletterschuhe.
  • Trailrunningschuhe sind sehr leicht und verfügen über eine höchst flexible und gedämpfte Sohle. Das synthetische Obermaterial ist hochgradig atmungsaktiv und je nach Modell gibt es zwischen Außenstoff und Meshfutter eine wasserdichte Membrane oder eben nicht. Es gibt spezielle Schnellschnürsysteme sowie Unterschiede im Sohlenprofil je nach bevorzugtem Trainingsuntergrund. Auch im Alltag sind Laufschuhe vielseitige, unbeschwerte Begleiter.

  • Fahrradschuhe gibt es als MTB Schuhe oder Rennradschuhe. Hier ist besonders auf die Eignung für die Pedalplatten sowie das Verschlusssystem zu achten. Alles weitere erfährst Du in unserer seperaten Kaufberatung für MTB- & Rennradschuhe.

Sommerschuhe

Die reinen Sommerschuhe umfassen verschiedene Arten von Sandalen und Wasserschuhe. Sie dienen im Urlaub, im sommerlichen Alltag, beim Kajak- oder Kanufahren sowie beim Einsatz im Wasser und an Land als ordentliche Begleiter. Zehensandalen sind besonders alltagstauglich – hier kommt es auf Design und Komfort an. Trekkingsandalen haben eine Laufsohle wie leichte Wanderschuhe und sind moderat gedämpft. Sie können bei Wander-Tagestouren mit wenig Gepäck oder als Zweitschuhe beim Sommertrekking verwendet werden. Hier gibt es wasserfeste Modelle sowie Varianten in weichem Leder und aus schnell trocknender Synthetik. Die Riemenanordnung sollte unbedingt den Komfortansprüchen gerecht werden. Wasserschuhe sind oben aus besonders schnell trocknendem Meshgewebe oder in der Art einer Sandale gefertigt und kommen mit einer rutschfesten, profilierten Sohle für felsigen, nassen Untergrund daher. Sie eignen sich besonders für Bootstouren.

Winterschuhe

Lundhags - Women's Polar Quest - Winterschuhe
Lundhags – Women’s Polar Quest – Winterschuhe

Bei den Winterschuhen unterscheidet man zwischen reinen Winterstiefeln und Winterwanderschuhen. Letztere sind A/B- oder B-Schuhe in Stiefelform. Sie sind immer wasserdicht, innen gefüttert und mit einer besonders rutschfesten Sohle versehen und unterscheiden sich damit von ihren Drei-Jahreszeiten-Kollegen aus dem Wanderbereich. Ein glattes Obermaterial ist besser von Schneematsch zu reinigen. Die Isolation besteht entweder aus weichem Fleece, besonders leichter und warmer Kunstfaser oder natürlicher, geruchshemmender Schurwolle. Manchmal gibt es einen herausnehmbaren Innenschuh, der als Hüttenschuh verwendet werden kann. Winterwanderschuhe sind für das Tragen von Tourenrucksäcken bis etwa 50 Liter ausreichend gedämpft.

Reine Winterschuhe sind mit einer rutschfesten Sohle und Isolation versehen, aber nicht für Wanderungen gemacht, da ungedämpft. Es gibt Halbschuhe, modische Stiefel und besonders leichte Daunenschuhe. Hier spielen besonders der optische Aspekt und Details wie die Schnürung, die Isolationsleistung (Daune ist am wärmsten, gefolgt von Kunstfaser, dann Wolle und Fleece) und das Obergewebe (Leder oder Synthetik) eine Rolle.

Alltagsschuhe & Freizeitschuhe

Haus- und Hüttenschuhe sind auch für warme Füße gemacht, aber können das ganze Jahr getragen werden. Hier gibt es ganz weiche und leichte Modelle für’s Sofa, und Varianten mit stabiler Sohle zum Müllrausbringen. Meistens werden Wollfilz, Daune, Kunstfaser und Leder verwendet. Ganz klar Schuhe, bei denen Komfort und Design die größte Rolle spielen!
Auch Gummistiefel sind Alltagsschuhe und im ganzen Jahr einsetzbar. Hier kommt es auf die Schafthöhe und gegebenenfalls den Verschluss an.

Sneaker und Freizeitschuhe eignen sich zum Slacklinen, für’s Relaxen nach dem Training, den Weg zur Uni oder Arbeit und werden daher klar nach Design- und Komfortmerkmalen gekauft.

Tipps für die Größenwahl bei Wanderschuhen

Generell sind Herrenmodelle meist breiter geschnitten, Damenleisten häufig schlank. Outdoorschuhe kauft man im Zweifelsfall etwas größer, gerade bei Wanderschuhen und Stiefeln wird man häufig eine Größe weiter oben landen. Viele Modelle sind mittlerweile nachhaltig produziert und werden ganz oder teilweise recycelt, sowie aus Biomaterialien hergestellt.

Wichtig für die Anprobe: nachmittags und mit normalen Socken! Damit steht der passenden Schuhauswahl nichts mehr im Wege!

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Bergfreund Gastautor

Bergfreund Gastautor

Bisher keine Kommentare

  1. Hallo Jennifer,

    das klingt nach einem super Ziel bei dir.
    Für die ersten Schritte mit den nagelneuen Wanderschuhen trägst Du sie am besten ein paar Stunden in den heimischen vier Wänden. Wenn die Füße sich schon ein wenig an die neuen Schuhe gewöhnt haben, folgen leichte Spaziergänge in der Stadt, im Park oder im einfachen und ebenen Gelände. Die kleinen Ausflüge werden dann zu größeren Spaziergängen und kleineren Wanderungen, wobei die Wege langsam auch steiler und unebener werden dürfen. Danach sind die Schuhe bereit für ganztägige Touren und den Einsatz im Gebirge.

    Wichtig ist es dabei, immer die passenden Wandersocken zu tragen, die nachher auch bei Wanderungen und Bergtouren zum Einsatz kommen, und dass die Wanderschuhe normal geschnürt werden. Die Schnürung muss nicht von Anfang an extrem fest sein, aber die Füße und Beine sollen beim Einlaufen das Material der Wanderschuhe flexibler und geschmeidiger machen, und das geht eben nur mit geschnürten Schuhen.

    Ich hoffe, dass diese Tipps Dir weiter helfen und wünsche Dir eine super schöne Tour auf die Zugspitze.
    Herzliche Grüße, Jemima

  2. Hallo ich habe eine Frage, ich habe mir neue Wanderschuhe gekauft und in drei Wochen geht es für mich auf die Zugspitze. Jetzt wollte ich fragen wie ich ambesten die Wanderschuhe in der Zeit eingalaufen bekomme ohne Berge 😅

  3. Hallo Melina,

    zu Meindl kann ich jetzt gar nichts sagen, weil wir diese gar nicht im Sortiment haben. Aber der Mountain Trainer von Salewa ist ein absolut bewährter Klassiker, der auch für deinen Einsatzbereich perfekt ausgelegt ist.

    Viele Grüße,

    Marco

  4. Hallo 🙂 Ich kann mich nicht entscheiden zwischen dem Meindl Litepeak Lady GTX und dem Salewa WS Mountain Trainer Mid, vielleicht könnt ihr mir helfen. In den Tiroler Bergen bin ich vor allem bei schönem Wetter unterwegs, eigentlich auf jedem Gelände außer Schnee und Eis. Jetzt gehts nach Nepal, schon mal auf ü 5000m rauf, aber keine Expedition o.ä., Steigeisen sind auch nicht geplant.
    Zu welchem Schuh würdet ihr raten? Die Sohle schaut auch unterschiedlich aus, einordnen kann ich das aber nicht so gut …
    Danke! Lg aus Österreich

  5. Hallo 🙂 Ich kann mich nicht entscheiden zwischen dem Meindl Litepeak Lady GTX und dem Salewa WS Mountain Trainer Mid, vielleicht könnt ihr mir helfen. In den Tiroler Bergen bin ich vor allem bei schönem Wetter unterwegs, eigentlich auf jedem Gelände außer Schnee und Eis. Jetzt gehts nach Nepal, schon mal auf ü 5000m rauf, aber keine Expedition o.ä., Steigeisen sind auch nicht geplant.
    Zu welchem Schuh würdet ihr raten? Die Sohle schaut auch unterschiedlich aus, einordnen kann ich das aber nicht so gut …
    Danke! Lg aus Österreich

  6. Hallo Dragan,

    ich hatte Dir bereits auf Deine Frage bei uns im Shop geantwortet, die Gorgon wären für den Einsatzbereich besser geeignet.

    Viele Grüße,

    Marco

  7. Hallo Dragan!

    Vielen Dank für Deine Frage.

    Gerne möchten wir Dir hier weiterhelfen. In dem Fall ist es aber geschickter, wenn Du dich mal in unserem Serviceteam unter +49 (0)7121-7012-0 meldest und wir machen eine detaillierte Beratung.

    Wir freuen uns auf Deinen Anruf.

    Machs gut,
    Hannes

  8. Hallo Susanna,

    reine Lederschuhe werden – ob imprägniert oder nicht – immer besser atmen, als ein Schuh mit einer GoreTex-Membran. Gerade in wärmeren Bedingungen würde ich deswegen einen Lederschuh auch bevorzugen, zumal Leder per se stark wasserabweisende Eigenschaften hat.

    Viele Grüße,

    Marco

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von Bergfreundin

Daniela

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