Auf Reisen, beim Wandern und bei vielen sportlichen Outdooraktivitäten begleiten Fotorucksäcke ambitionierte Hobby-Fotografen und Foto-Profis. Ob für Landschaftsaufnahmen, Tierbilder, sportliche Schnappschüsse beim Klettern, Skifahren und Trekking oder für Reisedokumentationen und hochwertige Urlaubsbilder – eine professionelle oder semi-professionelle Fotoausrüstung benötigt stets mehr Platz, als die Kamera am Smartphone oder eine kleine Kompaktkamera im Taschenformat. Ob Wechselobjektive mit verschiedenen Brennweiten, Blitze, mehrere Bodys, Stative, Filter oder sonstiges Zubehör – alle wichtigen Teile der Fotoausrüstung müssen für den mobilen Einsatz gut verpackt, sicher geschützt und natürlich auch im Handumdrehen einsatzbereit sein. Hersteller von Fotorucksäcken liefern dafür ganz unterschiedliche Konzepte und Designs mit verschiedenen Ideen für diverse Einsatzbereiche und Anwendungsszenarien. So finden Reisefotograf, Sportfotograf oder Tierfotograf oft genau den Rucksack, der den nötigen Stauraum, die richtige Aufteilung und die optimalen Features für sie bietet.
Hersteller von Fotorucksäcken
Grundsätzlich gibt es bei Fotorucksäcken zwei unterschiedliche Arten von Herstellern: die einen (wie z. B. Deuter oder Fjällräven) bieten Fotorucksäcke als Teil ihres umfangreichen Sortiments an Rucksäcken, Outdoorequipment und Outdoor-Bekleidung an. Andere wiederum (so wie z. B. F-Stop Gear oder Mindshift) sind voll auf das Thema Fotorucksäcke fokussiert und stellen sonst auch keine weiteren Produkte her (abgesehen von Fototaschen, Filtertaschen, etc.).
Kleine Fotorucksäcke (ca. 10 – 20 Liter Stauraum)
Bei etwa 10 – 20 Liter Volumen passt in einen kleinen Fotorucksack oft schon deutlich mehr, als in eine Fototasche. Außerdem lässt sich der Rucksack bequem auf dem Rücken tragen und die Hände sind beim Fotografieren stets frei. Der Fitzroy 11L von F-Stop Gear wiegt beispielsweise nur 550 g und ist mit einem seitlichen Reißverschluss und zusätzlichem Rollverschluss versehen. Ein Body mit aufgesetzter mittlerer Brennweite und ein zusätzliches Objektiv (z. B. Festbrennweite oder Weitwinkel) passen bequem in den Rucksack und sind stets schnell zur Hand. Auch ein 12“ großes Tablet findet hier sein extra Fach. Mit einem großen Tele-Objektiv wird der Rucksack allerdings schnell zu klein und auch für zusätzliche Blitze oder ein Stativ ist praktisch kein Platz. Die Allround-Grundausrüstung ist allerdings gut verstaut, zuverlässig gepolstert und dank DWR-Behandlung und TPU-Beschichtung auch vor Nässe und Schmutz gut geschützt.
Vergleichbare Modelle in der Kategorie kleine Fotorucksäcke sind z. B.:
- F-Stop Gear Dyota 11L
- F-Stop Gear Dalston 21L (mit 15“ Notebook-Fach)
- Fjällräven Kånken Photo Insert (macht aus dem Kånken einen Fotorucksack!)
Mittlere Fotorucksäcke (ca. 22 – 37 Liter Stauraum)
Fotorucksäcke in mittlerer Größe bieten entweder mehr Platz für die Fotoausrüstung oder extra Raum für zusätzliches Equipment beim Wandern und auf Reisen. Je nach Konstruktion ist das Hauptfach für das Foto-Equipment dabei über einen seitlichen Zugang, von oben (Toploader) oder mit einer aufklappbaren Rückenplatte erreichbar. Mit seiner rotierbaren und damit leicht erreichbaren Hüfttasche, die im Rucksack integriert ist, bieten Mindshift zusätzlich noch einen individuellen Ansatz.
Der Deuter Jaypack 34+ ist beispielsweise ein Fotorucksack mit einer Rückenklappe, die sich komplett aufklappen lässt. Zum Öffnen wird der Rucksack deshalb am besten waagerecht auf die Vorderseite gelegt. Alle Ausrüstungsteile sind dadurch übersichtlich verstaut und gut erreichbar. Auch mit aufgesetztem Tele-Objektiv lässt sich der Foto bequem und sicher verstauen. Zusätzlich verfügt er über ein Notebook-Fach und viele Fächer für kleine Accessoires. Ein Stativ kann entweder seitlich oder frontal angebracht werden – und dabei bleibt sogar noch Platz für die Trekkingstöcke. Mit wetterfester Beschichtung und komfortablem Deuter Tragesystem trägt sich der Fotorucksack auch bei langen Touren mit kompletter Ausrüstung sehr angenehm.
Ähnliche Fotorucksäcke in mittlerer Größe sind z. B.:
- Mindshift Rotation 22 (mit 16 Liter Rucksack und 6 Liter rotierbarer Hüfttasche)
- F-Stop Gear Loka UL 37L (mit sehr gutem Wetterschutz, kompatibel für Trinksysteme und sehr leicht)
- Tasmanian Tiger TT Modular 30 Camera Pack (Zugang von oben und an der Front, robust verstärkt, inkl. Regenhülle)
Große Fotorucksäcke (ab ca. 40 Liter Stauraum)
Professionelle Fotografen auf Reisen und Expeditionen brauchen oft einfach etwas mehr Ausrüstung, als der durchschnittliche „Knipser“. Dementsprechend bietet F-Stop Gear zum Beispiel den Shinn 80 an, der mit 80 Liter Volumen größer ist, als die meisten Trekkingrucksäcke. Mit Zugang von der klappbaren Rückenplatte mit Reißverschluss bietet sich dabei eine Menge Stauraum für Foto, Objektive und Zubehör. Natürlich lassen sich alle gepolsterten Fächer individuell anpassen. Der riesige Rucksack verfügt über einen Rahmen aus Aluminium ist besonders verstärkt und bietet genügend Stauraum für zusätzliches Equipment. Das Tragesystem mit gepolstertem Hüftgurt, Schultergurten und Brustgurt ist natürlich auf die hohe Last ausgelegt. Außerdem schützt der Rucksack bestens vor Nässe, Staub und Schmutz.
Viel Stauraum bieten außerdem folgende Fotorucksäcke:
- Mindshift Rotation Pro 50+ (mit rotierendem Hüftgurt, wetterfester Ausstattung und viel Platz für Zubehör und Ausrüstung)
- F-Stop Gear Tilopa 50 Duradiamond (sehr robust, mit Ski/Snowboard Halterung und Alu-Rahmen)
- Mindshift Backlight Elite 45 (ohne rotierende Hüfttasche, dafür aber mit großem aufklappbarem Rückenfach, vielseitige und intelligente Verstau- und Befestigungsoptionen)
FAQ: Alle wichtigen Fragen zum Thema Fotorucksack
Was muss in einen Fotorucksack?
Wenn Du zehn Fotografen diese Frage stellen würdest, bekommst Du vermutlich zehn verschiedene Antworten. Das Equipment variiert nach Einsatzbereich, persönlichem Stil, technischen Vorlieben, etc.
Immer dabei sind in der Regel:
- 1 Body / Gehäuse (Foto ohne Objektiv)
- 1 Objektiv (mit bevorzugter Brennweite, z. B. „Immerdrauf“, Tele oder Weitwinkel
- Ladegerät und Ersatz-Akku
Optionale Fotoausrüstung:
- Wechselobjektive (z. B. Festbrennweiten, Weitwinkel, Fisheye, Tele-Objektiv)
- Externe Blitze / Aufsteckblitz (ggf. Funkauslöser)
- Stativ / Stative für Blitze
- Filter (UV-/ND-/Pol-/Verlaufs-/Farb-)
- Pinsel und Putz-Equipment
- Zweiter Body
- Mikrofaserhandtuch
- Handschlaufe / Umhängeschlaufe
- Wasserdichtes Kameragehäuse
- Evtl. noch Video-Zubehör, Drohne mit Zubehör, usw.
Welcher Fotorucksack ist wasserdicht oder bietet guten Wetterschutz?
Ein Fotorucksack schützt seinen teuren Inhalt meistens durch eine wasserabweisende DWR-Behandlung, eine wasserdichte PU-Beschichtung, wasserabweisende Reißverschlüsse oder integrierte Regenhüllen. Oft werden die Maßnahmen für zuverlässigen Wetterschutz auch kombiniert. Extra Regenhüllen für Rucksäcke gibt es sonst auch separat zu kaufen und ein kleines Mikrofaserhandtuch (um die Kamera bei Regen zu schützen, bzw. zu trocknen) gehört sowieso stets in jeden Fotorucksack.
Was ist der beste Fotorucksack?
Auch wenn mit dem Fotorucksack Fotoapparat und Objektive transportiert werden, so ist es dennoch zunächst einfach ein Rucksack. Das heißt: der Rucksack muss zu Deiner Rückenlänge passen, sollte gut gepolstert sein (Rücken & Schulterträger) und über die nötige Kombination aus Atmungsaktivität und Wetterschutz verfügen. Im zweiten Schritt sollte Dein Fotorucksack genügend Platz für Deine Fotoausrüstung bieten und natürlich auch zu Deinem bevorzugten Einsatzbereich passen. Du willst mit Deinem Fotorucksack Skifahren oder Biken? Dann sollte er dementsprechend sportlich und schmal geschnitten sein und gut am Rücken anliegen. Du möchtest lange Touren mit schwerem Equipment machen? Leg besonderen Wert auf ein gut gepolstertes Tragesystem mit breitem Hüftgurt und praktischen Einstellmöglichkeiten.
Wie unterscheidet sich ein Fotorucksack für DSLR und Systemkameras?
Grundsätzlich nimmt die Ausrüstung bei einer Spiegelreflex oder DSLR etwas mehr Platz in Anspruch. Allerdings sind auch Bodys für Systemkameras teilweise recht groß und die Objektive nur unwesentlich kompakter. Insofern unterscheiden sich Fotorucksäcke für Systemkamera und DSLR nicht. Eventuell kann der Rucksack für die Systemkamera etwas kleiner gewählt werden, als für eine vergleichbare DSLR Ausrüstung. Das hängt aber natürlich vom Kameramodell und der entsprechenden Zusatzausstattung ab.
Welcher Fotorucksack eignet sich für Wanderungen und Tagestouren?
Ein gutes Beispiel für einen praktischen und vielseitigen Daypack-Fotorucksack ist der Mindshift Rotation 34. Mit seinem rotierbaren Hüftgurt bleibt der Rucksack stets auf dem Rücken, während sich die Fototasche seitlich herausziehen lässt und auf die Vorderseite rotiert. So kann die Kamera am Bauch entnommen oder wieder verstaut werden. Gleichzeitig bietet der Rucksack gute Verstaumöglichkeiten für Wanderausrüstung, Essen, Trinken und Wechselbekleidung. Ein gut gepolstertes Tragesystem und zuverlässiger Wetterschutz ergänzen das Konzept von Mindshift. Ständiges Auf- und Abziehen des Rucksacks, um die Kamera zu entnehmen oder zu verstauen, entfällt so komplett
P.S.: Aus eigener Erfahrung im Test und Dauereinsatz mit dem Mindshift Fotorucksack kann ich bisher nur Positives über das System berichten. Es funktioniert hervorragend, der Rucksack ist angenehm leicht und gleichzeitig sehr robust. Mit den passenden Inserts lässt sich bei Bedarf außerdem noch mehr Fotoausrüstung sicher verstauen und transportieren.
1 Kommentar zum Artikel
Liebes Bergfreund Team, Ich bin seit längerem auf der Suche nach einem Daypack mit Kamerafach für meine Bridgekamera, mit seitlichem zugriff darauf. Einige wenige scheint es zu geben jedoch von den guten anbietern Ortovox und Co finde ich einfach gar nichts. Ich hätte gerne einen Dayack in dem auch meine Kamera platz findet und der nebenbei auch noch nett aussieht. Die normalen Kamerarucksäcke sind schon seht langweilig. Vielleicht könnt ihr mir helfen. LG