Kaufberatung Tourenhosen

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Egal ob Ski-, Berg- oder Hochtour, wer lange in den Bergen unterwegs ist, braucht spezielle Ausrüstung. Doch so vielfältig wie die Anforderungen an den Tourengänger sind, so unterschiedlich sind die Angebote an Tourenhosen. Bei einer Tour in den Bergen kann das Wetter innerhalb weniger Minuten von strahlendem Sonnenschein zu heftigem Schneefall oder Regen wechseln. Gute Ausrüstung, insbesondere Funktionskleidung, soll helfen, nicht in Gefahr zu geraten oder ständig die Kleidung wechseln zu müssen.

Zudem sind Touren in den Bergen meist sehr anstrengend, sodass die optimale Hose auch für schweißtreibenden Sport taugen muss. Wir haben die unterschiedlichsten Hosen unter die Lupe genommen und verraten euch, auf was ihr achten solltet, wenn ihr euch eine Tourenhose anschaut!

Kaufberatung Tourenhose
Tourenhosen – Auf ganzer Beinlänge perfekt geschützt

Material

Grundlegend gibt es drei verschiedene Sorten von Materialien, die bei Tourenhosen Verwendung finden:

  • Hardshells
  • Softshells
  • Hybride

Hardshellhosen sind – genau wie Hardshelljackenkomplett wasserdicht. Das wird durch eine Membran erreicht, wie zum Beispiel bei der Millet – K Pro GTX Pant mit Gore-Tex Strech Vario 3L. Der Vorteil ist hier, dass auch bei starkem Regen alles trocken bleibt.

Softshellhosen sind nicht ganz wasserdicht, jedoch meist stark wasserabweisend und winddicht, wie zum Beispiel die Peak Performance BL Lite Softshell Pant mit Schoeller EcoRepel. Diese halten Wind und Wetter nicht gänzlich ab, wie Hardshells, sind dafür aber wesentlich atmungsaktiver und somit besser für anstrengende Aktivitäten geeignet.

Da insbesondere bei Touren in den Bergen sowohl Wetterschutz als auch Atmungsaktivität besonders wichtig sind, erfreuen sich in diesem Bereich Hybridmaterialien stetig wachsender Beliebtheit.

LUNDHAGS Askro Pro Pant - Trekkinghose
LUNDHAGS-Askro Pro Pant – Trekkinghose

Diese Hosen verwenden einen Mix aus Hardshellmaterial (meist ab dem Oberschenkel bis zum Fuß und am Gesäß) und atmungsaktivem Mischgewebe (oberer Hosenteil und Beinrückseite). Das sorgt für ausreichenden Wetterschutz und gute Atmungsaktivität. Insbesondere bei Ski- und Hochtouren, in denen Wasser eigentlich nur in Form von Schnee und Eis vorkommt, muss eine Hose nicht unbedingt an den Hinterseiten der Beine oder Oberhalb der Oberschenkel wasserdicht sein, da diese Bereiche kaum mit Schnee in Berührung kommen.

Welches Material man nun wählt ist sicherlich auch ein gutes Stück Geschmackssache. Man könnte zum Beispiel eine Hardshell-Tourenhose durch eine Softshell-Tourenhose ersetzen und einfach eine Regenhose in den Rucksack packen, die man bei Regen einfach überzieht. Dabei sollte man jedoch bedenken, dass die meisten klassischen Regenhosen nicht elastisch sind und durch die zusätzliche Schicht viel Atmungsaktivität verloren geht und sich Wärme zwischen den Hosen staut.

Ob eine Hose für euren Einsatz geeignet ist, entscheidet nicht nur das verwendete Material, sondern auch die besonderen Eigenschaften der Hose. Wir haben alle wichtigen Features zusammengetragen und stellen sie euch nun vor!

Verstärkungen

Tourenhosen sind für den Einsatz in den Bergen gedacht. Da geht es auch mal rau zu. Um die Hosen vor Felskanten oder den eigenen Steigeisen zu schützen, verwendet man in stark beanspruchten Bereichen, wie den Beinen oder am Gesäß, ein sehr robustes Material. Scharfe Kanten können zum Beispiel dem Aramid-Gewebe der NTC Light Pants Col Becchei von Ortovox im unteren Bereich der Beine wenig anhaben.

Elastizität

Eine starre Hose beim Aufstieg ist hinderlich. Auch Kletterpassagen sind unnötig nervig, wenn die Hose sich nicht mit dem Bein bewegt. Die meisten Tourenhosen verfügen über einen hohen Strech-Anteil oder Zwickel in den Kniekehlen, um maximale Bewegungsfreiheit zu garantieren. Die Makke Pants von Lundhags ist hier ein gutes Beispiel!

Gamaschen und Schneefang

Da man weit oben in den Bergen oft auf Schnee trifft, macht es Sinn, wenn die Hose integrierte Gamaschen besitzt. Das spart zusätzliche Ausrüstung und schützt zuverlässig vor dem Eindringen von Schnee in die Schuhe. Ein zusätzlicher Schneefang verhindert, dass Schnee von oben in die Hose dringt, indem er, zum Beispiel bei einem Sturz, unter die Jacke gelangt. Die Supernaut R Pants von Sweet Protection bietet beides, Schneefang und Gamasche. Damit ist es quasi ausgeschlossen, dass Schnee an die Beine kommt!

Futter

Was bei einer Bergtour in den Voralpen eher Nachteile bringt, ist bei der Skitour im Pamirgebirge eigentlich unerlässlich. Hosen wie die SKHOOP-Women’s Daria Down Pants sind dank des isolierenden Futters hervorragend für tiefe Temperaturen geeignet, sodass man in extremer Umgebung oder bei Pausen im Hochgebirge gut vor Auskühlung geschützt ist.

Belüftungs-Reißverschlüsse

Klar, auf einen Berg zu kommen ist richtig anstrengend. Damit der Schweiß nicht in der Hose bleibt, reicht es oft nicht, eine atmungsaktive Membran zu haben, die Hose muss gelüftet werden! Die Durin Pants von Klättermusen hat Reißverschlüsse an der Außenseite der Beine, sowie an den Waden. Öffnet man diese, bleiben die Beine weiter vor Wind und der Felswand geschützt, können aber gut abkühlen.

Taschen

Verwendet man die Tourenhose in Verbindung mit einem Klettergurt, so sollte man darauf achten, dass die Taschen auch erreichbar sind, wenn der Gurt angelegt ist. Die Defender Pants III von Vaude verfügt über Taschen, die am Oberschenkel angebracht und somit immer leicht erreichbar sind.

MAMMUT Runbold Light Pants - Trekkinghose
MAMMUT-Runbold Light Pants – Trekkinghose

Verstellbarer Beinsaum

Skistiefel sind breiter als normale Wanderstiefel. Damit eine Hose beide Schuhe gut umschließt, muss der Beinsaum regulierbar sein. Nur dann kann sich das Hosenbein immer um den Schuh schließen und Schnee und kalte Luft draußen halten. Bei der Mammut Tatramar Pants sind die Gamaschen so gestaltet, dass man die Weite verstellen kann, sehr praktisch!

Hosenträger

Klingt altmodisch, aber Hosenträger halten die Hose gut in Position und sind dabei super angenehm zu tragen. Vor allem, wenn ein Hüftgurt vom Rucksack oder ein Klettergurt auf den Bund drückt. Da bieten Hosenträger deutlich mehr Tragekomfort.

Es gibt eine Vielzahl von Eigenschaften, welche die vielen Hosen voneinander unterscheiden. Das erschwert einerseits die Suche nach der richtigen Hose, andererseits erhöht es die Chancen, dass es eine Hose gibt, die perfekt auf eure Bedürfnisse angepasst ist.

Fazit

Die erste Frage ist immer, wie viel Schutz vor Nässe (insbesondere Regen) man braucht. Danach entscheidet sich, ob eine Hardshell-, Softshell- oder Hybridhose die richtige Wahl ist.

Die zweite Frage lautet, in welchen Temperaturbereichen bin ich unterwegs, und wie aktiv bin ich da? Brauche ich im Hochgebirge eine warme (gefütterte) Hose oder ist der Auf- und Abstieg so anstrengend, dass ich selbst genug Wärme produziere?

Die Antwort auf diese beiden Fragen schränkt die Anzahl der Angebote schon einmal ganz gut ein. Welche Hose dann die richtige ist, darüber sollten Eigenschaften wie Belüftungsreißverschlüsse, Gamaschen, Verstärkungen etc. entscheiden.

Zuletzt aktualisiert: 06.06.2023

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Bergfreund Gastautor

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