
Durch neue Technik und wissenschaftliche Erkenntnisse entwickelt sich jeder Sport, ebenso wie das dazu gehörige Material, immer weiter. Gerade beim Skifahren hat das enorme Auswirkungen. Der Sport wird immer schneller, man fährt steilere Wände, wagt größere Sprünge und verrücktere Tricks.
Das ist schön und gut – und die einzig logische Konsequenz daraus ist, dass man auch die Sicherheitstechnik immer weiter entwickeln muss, um auch bei höheren Geschwindigkeiten gut geschützt zu sein. Genau so eine Weiterentwicklung stellt das MIPS Helm System dar.
Wir erklären Euch, woher es kommt, was es kann, und für wen es geeignet ist.
Was ist MIPS?
MIPS ist ein Sicherheitssystem für Helme allerart. Es wurde von 5 schwedischen Wissenschaftlern der KTH (Königlich Technische Hochschule) in Stockholm entwickelt und ist das Ergebnis von 30 Jahren Arbeit.
Was bedeutet MIPS?
MIPS steht für Multi Directional Impact Protection System, auf gut deutsch: Es ist ein System, welches bei Aufschlägen mit unterschiedlichen Bewegungsrichtungen/ Kraftrichtungen schützen soll. Diese unterschiedlichen Kraftrichtungen entstehen bei Schlägen, die unter einem Winkel auf den Helm treffen.
Klassische Helme absorbieren am besten statische (gerade) Schläge, die im rechtem Winkel auftreffen und bei denen keine Rotationskraft entsteht.
Da statische Schläge unrealistisch sind und man meist in einem Winkel auf den Boden oder anderen Hindernissen auftrifft, wurde das MIPS System entwickelt. Es absorbiert sowohl Statische als auch Rotationskräfte.

Wie entstehen die Rotationskräfte?
Bei einem Aufschlag in einem Winkel wird die Kraft, welche durch den Aufschlag entsteht, nicht nur in eine Richtung abgebaut, sondern in mehrere, da die Kräfte sich nach dem Vektorenprinzip aufteilen. So entsteht die Rotationskraft, da sie die Kraft des Schlages abbaut. Das birgt große Risiken, denn die Rotationskraft kann verursachen, dass das Gehirn gegen die Außenwand des Schädels schlägt und man eine Gehirnerschütterung oder Schlimmeres davon trägt.
Wie funktioniert das MIPS System?
Vorbild des MIPS-Systems ist das menschliche Gehirn. Zu seinem Schutz gibt es zwischen dem Gehirn und dem Schädelknochen eine Flüssigkeit. Bei einem Schlag auf den Kopf wird die dabei entstehende Rotationskraft durch minimale Bewegungen dieser Flüssigkeitsschicht abgebaut und die Kraft nicht auf das Gehirn übertragen.
Das MIPS ist sozusagen eine Kopie dieser Schicht. Dafür wird in die Außenschale des Helmes eine bewegliche zweite Schale montiert. Diese zweite Schale liegt direkt am Kopf auf.
Wenn nun ein Aufschlag in einem Winkel auftritt, wird die dabei entstehende Rotationskraft nicht auf den Kopf übertragen, sondern durch die Bewegung zwischen erster und zweiter Schale abgebaut.
Dieses System ist sehr effektiv und ohne größere Probleme in jeden Helm zu integrieren.
Welche Nachteile gibt es?
Da das System noch in seinen Kinderschuhen steckt und erst langsam von Marken übernommen wird, ist es momentan noch sehr teuer. Zum anderen gibt es keine Daten dazu, wie langlebig das System ist, und ob man es nach jedem Sturz austauschen muss. Weiterhin stellt sich noch die Frage, wie passgenau der Helm sein muss, um vollen Schutz bieten zu können.
Als einzigen „Nachteil“ könnte man nennen, dass diese Helme 50-100 Gramm schwerer sind als herkömmliche Radhelme. Doch angesichts des Sicherheitsplus kann man dieses Zusatzgewicht getrost in Kauf nehmen.
Im Großen und Ganzen gibt es also keine echten erkennbaren Nachteile!
Für wen ist das System?
Das System ist für jeden, der gerne gut geschützt sein will. Momentan testen es verschiedene Spitzensportler in ihren jeweiligen Bereichen, doch es etabliert sich immer mehr am Markt und ist wirklich für jedermann geeignet. Auch im Radsport werden bereits Helme mit MIPS angeboten. Da das System sehr kompakt gebaut werden kann, gibt es keinerlei Einschränkung dafür, wer das System tragen kann und wer nicht.
Auf was sollte man beim Kauf achten?
Der Helm sollte nicht nur stylish aussehen, sondern auch perfekt passen. Ansonsten gelten die gleichen „Regeln“ wie bei einem normalen Helmkauf. Worauf beim Helmkauf zu achten ist, erfahrt Ihr in unserer Kaufberatung für Skihelme.
Wo kann ich Helme mit dem MIPS System kaufen?
In unserem Onlineshop findet Ihr Helme von verschiedenen Marken, die mit dem MIPS System ausgestattet sind. Unter anderem bieten Hersteller wie POC, Giro oder Sweet Protection Helme mit MIPS an. Dadurch ist eine gute Auswahl vorhanden und jeder kann sich seinen MIPS Fahrradhelm oder MIPS Skihelm nach Geschmack aussuchen.

Dabei muss man trotz MIPS nicht auf irgendwelche nützlichen Details verzichten, da diese in der Regel mit der gleichen Ausstattung kommen wie herkömmliche Helme – zum Beispiel der POC Helm Receptor Backcountry MIPS Ducroz Edition aus unserem Onlineshop. Bei diesem Helm gibt es zum MIPS System noch abnehmbare Ohrenpads, einen integrierten Recco Reflektor und er ist mit Beats by Dr. Dre Kopfhörern kompatibel. Zudem ist auch seine Größe einstellbar, sodass er „mitwachsen“ kann und sich auch für Kinder lohnt.
Der Skihelm Trooper MIPS von Sweet Protection ist ein Allroundgenie, ist er doch für jegliche Spielarten des Ski/Snowboardfahrens gebaut und überzeugt durch Größenverstellbarkeit, Carbon-Außenhaut, schlagabsorbierender Fütterung und ein Kühlsystem.
MIPS in der Zukunft
Das MIPS System wird in ein paar Jahren Standard sein und sich auch immer weiter entwickeln, da es die Sicherheit wirklich bedeutend erhöht und quasi in jedem Helm für jede Sportart untergebracht werden kann.
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