Bewertungsübersicht
Das sagen Bergfreunde aus aller Welt dazu:
Bisher nur Test zu Hause und nicht in der Wand (derzeit BWT - Big Wall Theorist, d.h. bin noch am Packen für die Tour....).
Negativ:
- Regenabdeckleiste der Reißverschlüsse insbes. am "Dach" und der "Wand-Seite" vollkommen ungenügend - da wird es hereinregnen. An der Wandseite ist die Abdeckleiste unnötigerweise zu weit weg vom Reißverschluss angenäht. Lösung: Bei Bedarf kann ich an der Wandseite Ösen zum zusammenziehen und am Dach ein paar Klettverschlussflecken annähen.
Meine Einschätzung: Es wird bei starkem Regen oder Aufbau im temporärem Wasserfall unvermeidlich Wasser in das Portaledge eindringen! Das kann nicht trocken bleiben!
Oder Lege unterm Überhang aufbauen... eh klar.
- Der integrierte Packsack des Flys ist außen und nach oben offen, d.h. hier könnten sich 15-20 Liter Regenwasser ansammeln (wer denkt sich den so etwas aus?) Lösung: Drainagelöcher reinschneiden.
- Das Fly hat keine Meshtaschen für kleine Sachen (nur die "Shark-Finns") und wenn ich das Ledge einseitig belastet, bekommt es starke Schräglage und kleine Sachen rutschen in die Löcher an den Ecken und verschwinden in den Zwischenraum zwischen Ledgeboden und Flyboden. Dort sind sie erst wieder beim Abbau zu erreichen. Lösung: Meshtaschen nachrüsten.
- Die Zeltstange muss beim Aufbau des Flys eingeschoben werden und fliegt frei im Fly-Packsack herum, kann daher sehr leicht runter fallen. Lösung: Fly-Pole-Tasche nähen.
- Die Zeltstange scheuert am Fenster ("Air-Side"), da Befestigungsclips falsch / zu tief positioniert sind.
- Die oberen Reißverschlüsse stehen unter maximaler Spannung durch die Zeltstange: das kann nicht lange halten
- PVC-Material geht nicht bis an die Ecken, aber Längsstangen sind etwas abgerundet: könnte funktionieren, sonst hilft vielleicht sehr viel Tape.
- Gewicht: Fly + Ledge ca. 14kg (können auch 15kg sein, aber das ist dann auch schon Wurscht...)
Positiv:
+ Es ist sehr gemütlich! Fly halb zu und Türen halb offen und ich habe einen kleinen Raum für mich, die böse, böse, harte Wirklichkeit und die Monster bleiben für heute Nacht draußen... und "Badewannen-Modus" (nicht alles was am Rand liegt fällt sofort runter). Das geht mit dem Metolius-Fly nicht!! Mein Hauptgrund das Fly zu behalten!!! ICH MAG ES und schlafe gut darin!
+ Fly anwendbar bei trockenen kühleren Wetter z.B. Herbst als Kälteschutz
+ Höhe des Flys - hier wird vermutlich bei leichteren Flys Gewicht gespart
+ Fly + Ledge sind bei schlechten Wetter beim Techno-Klettern die Lebensversicherung, da Rückzug oder Rettung in dieser Situation nicht möglich sind. Das zusätzliche Gewicht ist für mich eine Investition in das Vertrauen in das Ledge und das Fly. Ja, das Ledge von Edelried soll 3kg wiegen....
+ Freihängend am einem Aufhängungspunkt funktioniert gut (aber in der Wand unrealistisch, eher im Baum...)
+ Aufbau des Flys möglich, nachdem Ledge aufgebaut ist ohne die Ledge Position in der Höhe zu verändern! Beim meinem Metolius-Single-Ledge kann ich das Fly auch nachträglich aufbauen, aber mit Fly hängt das Metolius-Ledge nochmal ca. 60cm tiefer, was unpraktisch ist.
Vergleich der Konzepte von Metolius-Fly und BD-Perch-Fly:
Metolius: Wasserdichte Tüte über den Kopf und unten offen lassen: Das ist bei kurzem oder sehr starkem Regen sicher besser!
Black Diamond Stil "Expediton-Fly": Zelt mit Lüftungsmöglichkeit und Reißverschlüssen am Dach, durch die es hereinregnet: Das ist sicher bei Schnee und vermutlich auch bei längerem oder nur leichtem Regen besser.