Entfernung von Gewittern berechnen

Sekunden zwischen Blitz und Donner
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Der Blitz ist in etwa km Entfernung eingeschlagen!

Anmerkung: Der Rechner gibt dir natürlich immer nur einen Richtwert aus, für den wir keine Haftung übernehmen. Im Zweifel brich die Tour lieber ab, denn mit Gewittern ist nicht zu spassen.

Wie weit ist ein Gewitter entfernt?

Wenn Du im Gelände unterwegs bist und gerade kein Internet zur Hand hast, kannst Du die Entfernung des Gewitters auch mit der einfachen 3-Sekunden Faustformel berechnen: Zähle einfach die Sekunden, die zwischen dem Blitzeinschlag und dem Donnergrollen zu hören sind und teile diese Zahl durch drei. Schon weisst Du grob wie viele Kilometer das Gewitter entfernt ist. Rechne nach einigen Minuten erneut nach, um zu erfahren ob das Gewitter näher kommt oder abzieht.

Hintergrund ist, dass der Schall einen Kilometer in etwa drei Sekunden zurücklegt. Dementsprechend lässt sich die Umrechnung mit dieser leichten Formel durchführen.

Manchmal sieht man es am Horizont schon Blitzen, doch der Donner bleibt aus. Ein sicheres Zeichen, dass Du das Gewitter erstmal nicht fürchten musst. Doch wie weit ist der Donner eigentlich zu hören? Schallwellen werden zum Teil von der Atmosphäre absorbiert. Dadurch liegt die Obergrenze bei etwa 18 km.

Formel zur Berechnung der Gewitterentfernung

Entfernung (in km) = (Sekunden zwischen Blitz und Donner x Schallgeschwindigkeit) / 1000

Die Lichtgeschwindigkeit ist zu vernachlässigen.

Ab wann ist ein Gewitter gefährlich nah?

Du hast nun eine konkrete Zahl hast und weisst, wie weit das Gewitter noch entfernt ist – doch wie weit ist weit genug? Wenn Du denkst, dass ein, zwei oder drei Kilometer eine sichere Distanz darstellen, hast Du leider weit gefehlt. Denn Blitze können der Gewitterfront um bis zu 15 km vorauseilen. Das ist zwar nur selten der Fall, macht aber deutlich, dass man sich hier ganz schön verschätzen kann. In der Regel bist Du aber ab 20 Sekunden auf der relativ sicheren Seite – sofern das Gewitter nicht in deine Richtung zieht.

Wie verhalte ich mich richtig bei Gewitter?

Tja, jetzt stehst Du mittendrin und über Dir kracht und blitzt es bereits. Damit Du heile aus der Nummer herauskommst, gibt es mehrere Verhaltensweisen, die Du beachten solltest.

Meide nach Möglichkeit:

  • Exponierte Stellen. Nach Möglichkeit mind. 100 Meter vom Gipfel absteigen
  • Kurze Höhlen oder Überhänge. Nach hinten sollte eine Körperlänge und nach oben eine halbe Körperlänge Platz sein
  • Bäche und wasserführende Rinnsale
  • Stahlsicherungen. Im Klettersteig unbedingt aushaken und ein wenig von den leitenden Stahlsicherungen entfernen
  • Einzelstehende Bäume

Ist kein Unterschlupf vorhanden, möglichst klein zusammenkauern mit beiden Füssen dicht nebeneinander. Für Gruppen ist es ratsam, sich zu verteilen.

Richtiges Verhalten bei Gewitter in den Bergen

Aber meine Oma hat doch immer gesagt „Buchen sollst du suchen, Eichen sollst du weichen“! Leider ist ein hartnäckiges Märchen , das man so nicht stehen lassen kann. Der Blitz kann zwar in offenem Gelände jeden Punkt treffen, hat aber keine Vorliebe für bestimmte Bäume. Die „Weisheit“ kommt wahrscheinlich schlicht daher, dass Blitzeinschläge bei Eichen deutlicher sichtbare Schäden hinterlassen als es bei den glattrindigen Buchen der Fall ist.

Einen kurz bevorstehenden Blitzschlag kannst Du an folgenden Anzeichen erkennen: Ein leises Knistern liegt in der Luft, die Haare sträuben sich, Metallgegenstände fangen an zu Surren und herausragende Objekte aus Metall fangen an, bläulich zu leuchten. Wenn Du solche Phänomene beobachtest, solltest Du schleunigst die Flucht antreten und die oben beschriebenen Verhaltensweisen beachten!

Woran erkenne ich die Gewittergefahr in den Bergen?

Grundsätzlich kann man zwischen zwei Gewitterarten unterscheiden: Wärme- und Kaltfrontgewitter.

Wärmegewitter sind meist recht leicht zu erkennen und entstehen an besonders warmen Tagen. Typisch ist eine Art aufbäumen der Wolken zu Wolkentürmen. Sie bilden sich bevorzugt am Nachmittag, wodurch man den Vormittag ruhig noch für eine Tour nutzen kann. Trotzdem muss natürlich Vorsicht geboten sein.

Kaltfrontgewitter entstehen beim Durchzug einer Kaltfront und bedingen oft einen starken Wetterumschwung. Die Temperatur kann rasch abfallen und im Hochgebirge kann es sogar im Sommer zu schneien beginnen. Kaltfrontgewitter können nicht so eindeutig erkannt werden wie Hitzegewitter und kommen daher meist überraschend. Daher gilt: Wetterbericht checken und Tour so planen, dass man jederzeit den Rückzug antreten kann.

Generell ist die Gewitterhäufigkeit in den Sommermonaten deutlich höher als im Herbst, Winter oder im Frühling. Das ist auf die Erwärmung der Landmassen durch die Sonne zurückzuführen.

Unser Tipp für Bergtouren: Wetterbericht vorab checken, auf Tour die Wetterentwicklung im Auge behalten und im Zweifel lieber umkehren oder rechtzeitig Schutz suchen, falls das Wetter trügerisch aussieht. Ausserdem nie ohne wärmende und wasserdichte Kleidung losziehen. Gerade in den Bergen ist mit einem Gewitter absolut nicht zu spassen und die Sicherheit sollte stets an erster Stelle stehen!