Kaufberatung Kompass
Kompass ist nicht gleich Kompass. Und nicht jeder Kompass eignet sich für sportliche Outdooraktivitäten, wie Wandern, Trekking, Bikepacking oder Skitouren. Aber welche Unterschiede gibt es denn eigentlich bei einem Kompass? Und warum braucht man überhaupt einen Kompass, obwohl es doch Smartphones und GPS-Geräte zur Navigation im Gelände gibt?
Inhaltsverzeichnis
Kompass Know How – Magnetkompass vs. Kreiselkompass
Der Magnetkompass orientiert sich am Magnetfeld der Erde und zeigt mit seiner Nadel stets zum geographischen Nordpol. Je nach Standort auf der Erde weicht die Kompassnadel dabei von der geographischen Nordrichtung um ein paar Grad ab. Beim Kompass wird das als Deklination bezeichnet und muss beim navigieren entsprechend angepasst werden. In Deutschland beträgt die Deklination z.B. 4° Ost. In Island dagegen -12° Ost. Im Süden von Neuseeland sind es sogar 26° Ost. In der Nähe der Polkappen kann die Deklination sogar den Maximalwert von 180° erreichen.
Ein Kreiselkompass ist dagegen wesentlich größer als ein Magnetkompass in kompakter Bauart. Er besteht aus einem schnell rotierenden Kreisel in einer kardanischen Aufhängung. So zeigt der Kreiselkompass nicht zum magnetischen Nordpol, sondern zum geographischen Nordpol. Allerdings ist ein Kreiselkompass eher für größere Schiffe geeignet und nicht als Wanderkompass oder Kartenkompass.
Hochwertige Wanderkompasse für Outdooraktivitäten
Ein guter Kompass sollte folgende Merkmale und Funktionen aufweisen:
- Flüssigkompass / Schwimmkompass: Im Gegensatz zum Trockenkompass sind Pinne und Nadel beim Flüssigkompass in einer Flüssigkeit gelagert, die die Nadel etwas träger und damit unempfindlich gegenüber Erschütterungen machen. So lässt sich der Kompass auch beim Laufen gut ablesen.
- Spiegelkompass / Marschkompass / Peilkompass: Beim Navigieren im Gelände hilft der klappbare Spiegel am Kompass, um Ziel und Kompassnadel gleichzeitig im Auge zu behalten. Mit einem Spiegelkompass lässt sich außerdem eine Kreuzpeilung durchführen und so die eigene Position im Gelände bestimmen.
- Kartenkompass / Linealkompass: Ein Kartenkompass erleichtert die Peil- oder Kursrichtung auf der Wanderkarte. Dafür ist die Grundplatte oft transparent und mit entsprechenden Maßeinheiten markiert (Nord-Süd Linien, Lineal zur Entfernungsbestimmung). Häufig gehört auch eine integrierte Lupe zur praktischen Ausstattung.
- Taschenkompass: Ein Taschenkompass ist in der Regel rund und etwas höher als z.B. ein Kartenkompass. Er dient zur schnellen Navigation – praktisch aus der Jackentasche heraus – und zeigt nur die Gradzahl. Weitere Peil- oder Winkelmesservorrichtungen sind jedoch nicht vorhanden.
FAQ: Häufig gestellt Fragen rund um Kompasse
Ersetzen Smartphone und GPS-Gerät nicht den Kompass?
Im Smartphone oder GPS-Gerät wird natürlich auch die Himmelsrichtung und mit einer passenden App auch der Wegverlauf angezeigt. Karte und Kompass funktionieren allerdings auch ohne Strom und Datennetz. Deswegen gehören Karte und Kompass bei jeder längeren Tour auch mit in den Rucksack.
Eignet sich ein Wanderkompass auch für kleinere Boote oder im Auto?
Für Segelboote, Motorboote oder als Kompass im Auto eignet sich besser ein Marinekompass. Er gleicht die Fahrzeugbewegungen aus und ist vor störenden elektromagnetischen Wellen gut geschützt.
Was ist ein Daumenkompass?
Ein Daumenkompass ist für besonders sportliche Einsätze – z.B. beim Trailrunning und Orientierungsläufen – konzipiert und wird am Daumen befestigt. Nadel und Gehäuse sind dabei optimal an die extremen Einsatzbedingungen angepasst (z.B. sehr hohe Nadelstabilität).
Was ist ein guter Kompass für Einsteiger?
Es gibt durchaus teure und hochwertige Kompasse mit besonders hoher Präzision. Für Wanderungen und Bergtouren reicht Einsteigern aber auch ein klassischer Standardkompass, also ein flacher Kartenkompass mit drehbarem Gehäuse, Deklinationsskala und Kartenmaßstäben. Das Material sollte am besten transparent und natürlich robust sein.
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