Die Lawinensonde: Unverzichtbarer Teil der LVS-Ausrüstung
Eine Lawinensonde gehört zur Ausstattung von Freeridern im Backcountry und wird gleichermaßen von professionellen Rettungskräften bei der Lokalisierung und Bergung von Verschütteten eingesetzt. Als Teil der LVS-Ausrüstung gelten Lawinensonden in Kombination mit LVS-Gerät und Lawinenschaufel als unverzichtbare Minimalausrüstung für alle Skifahrer und Snowboarder, die abseits präparierter Pisten im Tiefschnee, auf Skitouren oder beim Skibergsteigen in den Bergen unterwegs sind.
Inhaltsverzeichnis
Ortung von Verschütteten – Rettung mit Lawinensonde
Die LVS-Ausrüstung ist für die Kameradenrettung bei einer Lawinenverschüttung konzipiert. Dafür wird mit dem LVS-Gerät (z.B. von Ortovox, Arva oder Pieps) eine erste Signalsuche vorgenommen. Nach einer festgelegten Methodik, die alle Skifahrer und Snowboarder entsprechend kennen und üben sollten, geht die Signalsuche erst in die Grobsuche und dann in die Feinsuche über. Nach einer erfolgten Feinsuche sollte der Verschüttete nur noch ca. 3 Meter bis 5 Meter entfernt sein. Ab diesem Punkt kommt die Lawinensonde zum Einsatz, mit deren Hilfe der Boden systematisch punktiert, bzw. sondiert, wird. Wird der Verschüttete so geortet, bleibt die entsprechende Lawinensonde als Markierung stecken und mit vereinten Kräften und allen verfügbaren Lawinenschaufeln wird die verschüttete Person im Höchsttempo ausgegraben.
Verschiedene Lawinensonden aus Carbon und Aluminium
Lawinensonden werden in verschiedenen Längen angeboten und sind meistens zwischen 240 cm und 320 cm lang. Eine längere Sonde hat natürlich eine größere Reichweite – wiegt allerdings auch mehr und benötigt mehr Platz im Rucksack. Da kommt natürlich auch die Materialwahl ins Spiel. Sonden werden in der Regel aus Aluminium oder Carbon gefertigt, die sich in ca. 40 cm lange Segmente platzsparend zerlegen lassen. Lawinensonden aus Carbon sind in der Regel etwas leichter. Sonden aus Alu gelten dagegen als robuster. Alle Sonden sind mit einem integrierten Seil aus Draht oder Kevlar ausgestattet, so dass sich die Sonde praktisch ohne Zeitaufwand komplett einsatzbereit machen lässt. Mit unterschiedlichen Spitzen und verschiedenen Durchmessern setzen die Hersteller von Lawinensonden weitere Akzente, die sich auf Bedienbarkeit und Stabilität auswirken können.
Konventionelle Sondierstange oder iProbe?
Im Gegensatz zu einer „normalen Lawinensonde“ ist eine iProbe Lawinensonde mit einer akustischen und optischen Trefferanzeige ausgestattet. Die elektronische Lawinensonde ist Bluetooth kompatibel und wird kabellos mit der entsprechenden App mit den passenden Updates versorgt. Die iProbe trägt definitiv zu einer einfacheren und schnelleren Suche bei – mit der nötigen Übung liefert aber auch jede klassische Sondierstange zuverlässige Ergebnisse.
FAQ: Häufig gestellt Fragen rund um Lawinensonden
Woraus besteht eine LVS-Ausrüstung?
Zur LVS-Ausrüstung (Lawinen Verschütteten Such Ausrüstung) gehören immer ein Suchgerät (z.B. von Ortovox, Pieps oder Arva), eine Lawinenschaufel und eine Lawinensonde. Während das LVS-Gerät direkt am Körper mit einem Haltegurt befestigt wird, befinden sich Sonde und Schaufel in der Regel in einem speziellen Fach im Skitourenrucksack. Ein Rucksack mit integriertem Lawinenairbag kann die LVS-Ausrüstung ergänzen.
Worauf muss ich beim Kauf einer Lawinensonde achten?
Deine neue Lawinensonde sollte leicht und stabil sein. Außerdem sollten Länge und Faltmaß für dich passen, so dass du die Sonde gut bedienen kannst und sie natürlich perfekt in deinen Skirucksack passt. Den Umgang mit der Sonde solltest du auf jeden Fall (z.B. in einem speziellen Kurs) üben, denn nur dann kannst du im Ernstfall damit schnell und effizient das Leben deiner Kameraden retten.
Gibt es wichtige Zertifizierungen oder Normen für Lawinensonden?
Für Lawinensonden gibt es keine speziell vorgeschriebenen Zertifizierungen oder Normen. Einige Modelle sind jedoch bereits nach dem relativ neuen (2021) UIAA Standard 157 (Avalanche Rescue Probes) zertifiziert. Darin werden umfangreiche Empfehlungen in Bezug auf Stabilität, Maße, Markierungen und Materialien definiert, die wohl auch zukünftig als allgemeiner Standard für die Herstellung von Lawinensonden gelten werden.
Kann ich beim Suchen mit der Lawinensonde den Verschütteten verletzen?
Auch wenn die Lawinensonde mit einer Spitze ausgestattet ist, so ist die Gefahr eine verschüttete Person mit der Sonde zu verletzen äußerst gering (aber auch nicht komplett ausgeschlossen). In der Praxis überwiegt jedoch bei Weitem der hohe Nutzen (einer zügigen Bergung) die Nachteile (einer möglichen Verletzung).
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Ortovox | Arva | Pieps
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